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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Einschnürung der ersten Bucht, dann der
zweiten. Während des Rittes tastete ich nach dem flachen
Strahler, den ich im Stiefel verborgen hatte.
    Das Pferd wollte nach links ausbrechen, als vor uns, wie ein
Gespenst, ein mannshoher Felsbrocken auftauchte, Kalkstein,
ausgehöhlt und zerfressen wie der Stumpf eines Aussätzigen.
Ich zwang das Tier wieder zurück, ritt weit in die Brandung
hinaus und kam in die dritte Bucht hinein. Leer. Meine Unruhe wurde
stärker - wußte ich denn genau, was mich erwartete? Oder
wünschte ich es nur?
    Ich riß am Zügel, und der weiße Hengst bäumte
sich auf, fiel in einen kantigen, holprigen Galopp zurück, dann
in einen angespannten Trab. Ich ritt weiter und kam zur vierten
Bucht, etwa einen guten Kilometer von den letzten Schiffen entfernt.
Ich ritt langsamer und drehte suchend den Kopf, dann entdeckte ich
Aieta Demeter. Sie stand da, lehnte gegen einen geborstenen
Säulenstumpf, irgendwann mußte sich hier auf den Felsen
ein Tempel-chen aus Stein befunden haben. Ich mußte scharf die
Zügel anziehen, denn das Pferd raste gerade auf die junge Frau
zu. Schließlich stand ich vor ihr und sah auf sie hinunter.
    „Du hast mich rufen lassen, Demeter", sagte ich leise.
„Ich bin hier. Glaube aber nicht, du habest gewonnen. "
    Sie befahl rauh:
    „Steige ab!"
    Ich lächelte, als ich ihr ins Gesicht sah. Dann glitt mein
Blick an ihr herab, sie trug Sandalen, einen Ledergürtel mit
einer polierten Eisenschnalle und mit zwei Dolchen darin. Wie ein
Mann war sie mit einem Chiton bekleidet, der an beiden Schultern mit
Bronzeschnallen gehalten wurde und aus einem rauhen Leinenstoff
bestand.

    „Ich bin gekommen", sagte ich ruhig, „um dich zu
lieben, nicht um mich zu streiten. "
    Langsam stieg ich ab. Kerberos stand in der Mitte der Lichtung und
beobachtete jede Bewegung aus seinen glühenden Robotaugen. Ich
führte das Pferd bis an die Rückseite der Bucht und schlang
dort den Zügel um eine Olivenwurzel.
    „Wer bist du?" fragte sie von dem Saulenrest her. Sie
rührte sich nicht, als ich zurückkam.
    „Keiner der Männer, wie du sie kennst", sagte ich
„In meinem Land gibt es nur wenige Frauen, die schöner
sind als du. Wenige auch sind schwächer oder dümmer oder
weinen öfter als du. Aber die Frauen dort, woher ich komme, sind
keine Erinnyen, die nichts anderes können als gegen Männer
zu kämpfen. "
    Sie fragte aufgeregt und verblüfft:
    „Was willst du?"
    Ich blieb vor ihr stehen und rührte mich nicht.
    „Was willst du?" fragte ich zurück.
    „Du weißt es genau. "
    Ich lächelte noch immer.
    „Mit zwei Dolchen im Gürtel, Demeter?"
    „Macht das einen Unterschied? Hier bin ich. "
    Jetzt l achte ich laut.
    „Ich sitze nicht gern in der Glut eines Feuers Du?"
    Sie war ratlos. Und sie verbarg es nicht; diese Zeit kannte
offensichtlich keine tiefschürfenden psychologischen
Erörterungen, sondern war eine sehr direkte, na-türlicheWelt.
    „Nein. Ich auch nicht. Die Männer, die ich kenne, sind
anders als du. "
    Ich setzte mich auf den Stumpf einer zweiten Säule, drei
Meter von ihr entfernt.
    „Darauf bin ich stolz. Nicht, daß ich nicht kämpfen
könnte. Aber hier und jetzt will ich nicht kämpfen. "
    „Was willst du?" fragte sie zum zweitenmal.
    Demeter verkörperte, abgesehen von ihrer Schönheit und
der Tatsache, daß sie unübersehbar weiblich war, alles,
was mich abstoßen mußte. Sie loderte förmlich unter
dem Ausdruck ihres Willens auf. Ich trat einer völlig anderen
Art Frau gegenüber, als ich sie kannte.
    Denke an den Planeten Utika minor. Denke an die Amazonen, die dort
leben - sie sind nicht anders. Ob sie mit

    Speeren kämpfen oder mit schwersten Rodungsgeräten
hantieren; es ist dasselbe. Denke an Utika minor! ließ sich
mein Extrasinn vernehmen.
    Ich erwi derte langsam und beschwörend.
    „Ich will Ruhe, Geborgenheit. Zärtlichkeit. Ich will
nicht mit einem wilden Tier kämpfen, sondern ich möchte
eine Frau in den Armen halten. Sieh dich um: Selene leuchtet, der
Wind fängt sich in den verkrüppelten Zypressen, Poseidons
Wellen singen im Sand die Natur schläft. Und du stehst da, als
würdest du mit mir einen Schwertkampf beginnen wollen!"
    Sie schwieg verwirrt.
    „Ich möchte nichts anderes als du", sagte sie
plötzlich, dann löste sie sich von der Säule „Aber
ich kenne es nicht, was du sagst. Ich weiß es nicht. Es ist so,
als sprächst du eine andere Sprache. "
    Ichsagteernst:
    „Wir sprechen die gleiche Sprache, aber die Betonung ist
sehr

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