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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wird einen
Boten schicken, der dich abholt. "
    Ich war neugierig und fragte:
    „Belagern nicht die Griechen die Häuser, in denen die
Amazonen leben?"

    Odysseus lachte schrill und laut, schlug sich dann auf den Mund
und erwiderte sehr leise:
    „Die Griechen? Freund, du irrst gewaltig! Die Griechen
fürchten sich vor den Amazonen, aber keine Amazone fürchtet
einen lebenden Mann, sei er Grieche, Barbar oderTrojaner. Oder -
Halbgott. "
    Es herrschte Ruhe im Lager der Griechen, nur die Rufe, mit denen
sich die Posten verständigten, waren zu hören. Es roch
leicht nach Flugasche und nach harzigem Wein. Ich saß mit
Odysseus in der kühlen Nachtluft, neben mir Kerberos. Ich
ordnete meine Waffen, füllte meinen Köcher wieder auf,
prüfte die Schärfe des Schwertes und polierte Schild und
Helm. Um uns herum standen einige kleine Öllämpchen.
Odysseus hatte eine Sklavin neben seinen Knien, die sich an ihn
lehnte. Gedankenlos wühlte er in ihren langen schwarzen Haaren.
    „Du denkst an die Büchse der Pandora?" fragte ich
leise.
    Ohne es zugeben zu wollen, wartete ich auf eine Aktion Demeters,
aber ich hatte keine Ahnung, was sie tun würde. Fragen mochte
ich nicht.
    „Ja. Die Göttin, die ich verehre, die Pallas Athene.
Ihr Zeichen... ich könnte mir denken, daß eine Eule nicht
das richtige Weihgeschenk ist. "
    „Nein", sagte ich „Etwas mit riesigen Rädern.
Ein Stier?"
    Odysseus knurrte:
    „Beleidige Zeus, den Donnerer, nicht! Wie wäre es mit
einer Hirschkuh?"
    „Zu klein. Ein Pferd?"
    Odysseus atmete schnell ein und aus, und dann hörte auch ich,
was seine Handbewegung mir klarmachen sollte: Hufgetrappel. Ein Pferd
näherte sich im Schrittempo.
    „Ein Pferd als Weihgeschenk an Pallas Athene", sagte er
„Das ist es. Ein riesiges Pferd. Unter seinen Hufen wird Troja
zertreten werden!"
    „Ich schenke dir diesen meinen Einfall", verkündete
ich großzügig, „denn dort kommt, wenn ich nicht
irre, eine von DemetersAmazonen."
    Ich stand langs am auf.

    Zwischen den Schiffen und Hütten kam eines der
schwarzhaarigen Mädchen auf einem weißen Pferd. Das Tier
war gezäumt, aber der Sattel war nicht viel mehr als ein Stück
Fell, an beiden Enden aufgerollt und an einem breiten Gurt befestigt.
Das Mädchen schwang sich, die Hände in der Mahne, vor uns
auf den Boden und sagte deutlich:
    „Du bist Atlan, nicht wahr?"
    „Ich bin Atlan. "
    „Dieses Pferd wird dich zu Aieta Demeter bringen Sie wartet
auf dich in der vierten Bucht des Sigeion, hier, hinter den Schiffen.
"
    Ohne aufzuhören, mit dem Haar des Mädchens zu spielen,
stieß Odysseus einen schrillen Pfiff aus.
    „Sage deiner Fürstin... ", begann ich.
    „Demeter wartet", sagte das Mädchen, warf mir die
Zügel zu und drehte sich um. Stolz und hochaufgerichtet
verschwand sie in der Dunkelheit, die zusammen mit Nebel und
treibenden Rauchfetzen das Lager erfüllte.
    „Meinem scharfsinnigen Geist ist mitnichten entgangen",
murmelte Odysseus, „daß deiner göttlichen
Erscheinung, deiner Beredsamkeit und deinen fremdartigen
Handbewegungen zuliebe Aieta Demeter, die wilde Fürstin der
Amazonen, ihren Sinn geändert hat. Sie wird dich nicht blenden,
und sie wünscht sich einen Sohn von dir! Einen Sohn!"
    Ich erwiderte gereizt:
    „Vielleicht hast du einen zweiten, wenn du Ithaka
wiedersiehst. Telemach wird sich über ein Brüderchen
freuen!"
    Odysseusknurrte:
    „Wärest du nicht mein Freund, göttlicher Atlan,
hättest du jetzt meinen Speer im Rücken. "
    Ich winkte meinem Hund und sagte:
    „Im Rücken, Odysseus? Das wäre hinterhältig.
"
    Er winkte ab, und ich rammte dem Pferd die Absätze in die
Weichen. Das Tier machte einen Satz, es war alles andere als
eingeritten. Ein halbwildes Tier, das nur mit scharfen Hilfen
geritten werden konnte. Aber es reagierte auf jeden Schenkeldruck. Es
galoppierte an, stob zwischen den Schiffen dem Meer zu und sprang in
die seichte Brandung hinein. Dann wandte es sich nach links, als
wurde es von einem Magneten angezogen. Vollmond

    stand am Himmel, spiegelte sich in den kleinen Wellen, verwandelte
die Schaumkamme der Brandung in feines Gespinst aus Licht und
Schaumgekrause. Der menschenleere, weithingestreckte Strand mit den
dunklen Figuren knorrigen Treibholzes, das die See der Rinde beraubt
hatte, veränderte sich perspektivisch zu einer engen Sichel, als
das Pferd entlang der auslaufenden Brandung dahingaloppierte Kerberos
folgte uns, lautlos und wachsam. Ich umrundete die flachen, nassen
Felsen der ersten

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