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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Männer trefft?"
    Menelaos meinte nachdenklich und murmelnd:
    „Die geblendeten Kriegsgefangenen, Demeter?"
    Ich hörte aufmerksam zu. Es war nicht schwer verständlich,
daß die Griechen mit ihrer instinktlosen Auffassung der
zwischenmenschlichen Beziehungen nicht die richtigen Partner für
Aieta Demeter waren. Demeter sah mich von der Seite an und erwiderte
kalt:
    „Abgesehen davon, daß Odysseus von großer
Respektlosigkeit ist - dieser Tag liegt in weiter Ferne. Aber ich
würde ihn auch ändern. Nicht jeden Tag sitze ich neben
einemHalbgott."
    Ich räusperte mich und sagte unruhig:
    „In der Tat: ich sitze auch nicht tagtäglich neben
Mädchen von solch großer Schönheit und von dieser
Kühnheit des Wortes."
    „Du bist Grieche?" fragte sie.
    Ich schüttelte den Kopf.

    „Ich bin Halbgott. Halbgötter weilen in Griechenland,
aber sie wohnen nicht dort. "
    Unsere Gesichter waren nur Handbreiten voneinander entfernt. Ich
beugte mich vor und goß die Trinkschale wieder voll. Ich gab
ihr das Trinkgefäß, gleichzeitig reichte Odysseus ihr
einen Dolch, an dem ein mächtiger dampfender Fleischbrocken
stak.
    „Willst du etwa einen göttlichen Sohn haben?"
fragte er ohne Respekt.
    Demeters Kopf ruckte hoch.
    „Von dir, Odysseus, habe ich Wein und Fleisch bekommen. Von
Atlan Toxarchos will ich einen Sohn haben. "
    Ich fühlte, wie meine Finger leicht , unruhig zu werden
begannen. Diese Erörterung in aller Öffentlichkeit
überstieg meine Erfahrungen, aber ich war hier nicht auf ARKON.
    „Bisher bekam ich stets, was ich wollte", sagte sie
ungerührt.
    „Du hast mich nicht gefragt, Demeter, ob ich das gleiche
will wie du", sagte ich.
    Odysseus warf mir über das Feuer einen langen, eindringlichen
Blick zu, als wolle er sagen „Habe ich zuviel oder Falsches
versprochen?"
    Ich sagte:
    „Odysseus - ich brauche einen Schluck Wein und ein riesiges
Stück Fleisch. "
    Ich lehnte mich zurück, trank und aß langsam. Dabei
überlegte ich. Kämpfende Frauen, die jährlich nur
einen Mann kannten, und dieser Unglückliche war ein geblendeter
Kriegsgefangener, der nachher meist getötet wurde - wie die
männlichen Säuglinge. Das war eine pervertierte
matriarchalische Welt, in der diese Mädchen lebten. Sah man das
Verhalten der Griechen - oder Argeier, Achaier, Danaer oder Hellenen
-, dann verstand selbst ich vieles. Wollte ich, was Aieta Demeter
wollte?
    Natürlich, du Narr! Das ist eine Frau, die dir mehr
entspricht als die Skla venma dch en !tobte mein Extr as inn.
    Ich saß im Schatten und beobachtete Demeter lange, während
wir aßen. Einmal zuckte ich zusammen, das war, als Menelaos
lautstark rülpste. Vielleicht waren die besseren Tischmanieren
des Paris der Grund für Helenas „Entführung"
gewesen?
    Der Weinkrug war leer, und Philoktetes schlief beina

    he. Von dem Jungen Hammel hingen nur noch einige Knochen am Spieß,
und das Feuer war fast heruntergebrannt. Es war kurz vor Mitternacht.
    ,Also?" sagte Menelaos und stand auf „Wir warten bis
Morgen Abend, bis Atlan und Odysseus ihren Plan fertig haben."
    Agamemnon schlug sich auf den Bauch und rülpste leise.
    „So ist es Morgen Abend. "
    Philoktetes zupfte an der Saite des Bogens und stützte sich
schwer auf die Waffe, als er aufstand. Odysseus sah tadelnd von einem
zum anderen und sagte leise, aber mit unüberhörbarer
Schärfe:
    „Und, Freunde - kein Wort zu den anderen! Nicht, bevor wir
mit unseren Vorbereitungen fertig sind. "
    Wir legten die Hände aufeinander und schworen, nichts zu
sagen, nichts auszuplaudern. Dann kletterten wir nacheinander aus der
kleinen Bucht heraus und gingen schweigend dem Lager entgegen.
Odysseus legte nach hundert Metern den Arm um meine Schultern,
deutete mit dem Kinn auf Demeter und flüsterte.
    „Du bist überrascht, nicht wahr, mein göttlicher
Freund?"
    „So ist es", sagte ich „In meinem Land schreit
man nicht gerade laut heraus, wenn man jemanden liebt. "
    Odysseus flüsterte warnend:
    „Hüte dich, sie zu beleidigen. Sie ist anders als alle
Frauen, die du kennst. "
    Ich lachte leise und erwiderte.
    „Keine Sorge. Ich will was sie wünscht - aber auf eine
Art, die sie nicht bedacht hat. Ein Löwe ist nicht ungefährlich,
wenn er gezähmt ist, aber er fällt dann seinen Herrn nicht
mehr an. "
    Der Ithaker faßte meine Schulter und hielt mich in
Armeslänge Abstand von sich, dann sagte er fast fassungslos:
    „Du bist entweder dümmer oder mutiger, als ich jemals
denken kann. Nun, wir werden es sehen können. Sie

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