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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in der
skamandrischen Ebene, zu begraben, griffen etwa zehn Gruppen von je
hundert Griechen an. Änäas, einer der letzten großen
Kämpfer der Stadt, erkannte, daß die Übermacht der
Griechen nicht so groß war - und befahl den Kampf. Mein Freund
Philoktetes kämpfte wie eine Rachegöttin. Er trug eine
herrlich gearbeitete Rüstung, die einmal dem Herakles gehört
haben sollte. Zusammen mit seinem Wagenlenker fuhr er entlang der
kämpfenden Gruppen und schoß seine tödlichen Pfeile
ab.
    „Dort drüben, Philoktet, der Urheber von allem!"
sagte der Rosselenker laut.
    Das Gespann fuhr einen Bogen aus, wendete dann auf der Stelle und
raste dem Königssohn entgegen. Philoktet

    federte die Stöße des Kampfwagens mit den Knien ab und
zielte sorgfältig.
    „Dieser Dieb, der Urheber des Unheils - er soll es büßen,
daß er sich in meine Nähe gewagt hatte", knurrte der
Mann hinter dem Kinnschutz seines Helmes.
    Paris rannte auf einen Kalkfelsen zu, Köcher und Bogen in
beiden Händen.
    „Halte an!" rief Philoktet.
    Das Gespann kam in einer Sandwolke zum Stehen. Philoktetes zog die
Sehne bis hinter das Ohr, zielte sorgfältig und schoß. Der
Pfeil heulte durch die Luft und schnitt in den linken Oberarmmuskel
des Paris eine heftig blutende Wunde.
    Paris spannte seinen Bogen und feuerte einen Pfeil ab.
    Der Wagenlenker riß seinen Schild hoch, warf sich herum und
lenkte den Pfeil ab, der neben den Pferden härm-, los in den
Boden fuhr. Philoktet faßte nach den weißen Federn eines
bestimmten Pfeiles in seinem Köcher, zog ihn heraus und sah die
goldene Nock, die schneeweißen, goldgeränderten Federn und
den schwarzen Schaft.
    „Atlan Toxarchos' Pfeil!" knurrte er.
    Er legte das Geschoß ein, zog den Bogen aus und zielte über
den Rand des Kampfwagens hinweg. Paris verließ eben seine
Deckung und wollte schießen, aber Philoktetes ließ die
Sehne los. Sie schlug schwirrend gegen den ledernen, goldbeschlagenen
Armschutz, der Pfeil jaulte davon. Paris wirbelte herum, aber der
Pfeil traf ihn dicht unterhalb des Hüftknochens ins Fleisch.
Paris schrie auf, griff nach dem Pfeil und wollte ihn abbrechen, aber
er konnte den Schaft nicht knicken.
    „Dort läuft er", sagte der Wagenlenker. „Schieße
ihm nach!"
    Philoktetes murmelte düster:
    „Ich schieße niemandem in den Rücken, nicht
einmal dem Ziegenhirten aus Troja!"
    Paris lief humpelnd auf einen Wagen zu, und während das
Gespann, dessen Pferde gepeitscht wurden, der Stadt entgegenraste,
rückten die Griechen vor. Hinter Troja erhoben sich zwischen den
sanften Hügelausläufern und dem Gipfel Gargaron schwarze,
drohende Wolken.
    „Vermutlich ist der Knochen getroffen", sagte Philoktet
und sah sich um. „Wenn das stimmt, dann stirbt Paris in der
nächsten Nacht. Atlans Pfeile sind schärfer als die des

    Herakles. Fahren wir zurück zu den anderen. "
    Das Gerücht von dem schwerverletzten Paris ging durch das
trojanische Heer, und diese Meldung entschied. Die Trojaner zogen
sich in den Schutz der Mauern zurück, und die Griechen
versuchten, die Stadt zu stürmen. Ajax der Lokrer stand auf den
obersten Sprossen einer langen Leiter, schoß einige Verteidiger
mit Pfeilen von der Mauer, und andere, die ihm zu nahe kamen, stach
er mit der Lanze zwischen der Brustwehr herunter. Hinter ihm
kletterte Alkimedon auf die freie Mauerstelle, warf einen langen
Blick nach Troja hinein und wurde von einem riesigen Stein getroffen,
den Anaas schleuderte. Wie eine Puppe, mit herumschlenkernden
Gliedmaßen, stürzte Alkimedon ab Aj ax sah, daß von
beiden Seiten Verteidiger auf ihn zurannten, und der Steinhagel, den
Anaas gegen ihn schleuderte, war ihm auch zuviel -er turnte die
Leiter abwärts, den Schild über dem Kopf.
    Mit einem prächtigen Weitschuß traf Philoktetes den
Schild des Anaas, aber beide wurden wieder getrennt -Ajax schwang
sich zu Philoktet in den Wagen, und der Kampf erlosch nach kurzer
Zeit. Ein langanhaltender Donnerschlag rollte über die Stadt,
und die ersten schweren Tropfen fielen.
    Ajax rief zum Rückzug.
    Vor der herankommenden Gewitterfront liefen und fuhren die
Griechen zurück zu ihren Schiffen, verfolgt von Donner und
Blitzen. Nachdem sie sich in ihre Häuser verteilt hatten, riefen
die Herolde zu der großen Versammlung, die über Angriff
oder endgültigen Rückzug entscheiden sollte.
    Der Seher Kalchas, der Prophet zwischen den Schiffen, deutete auf
die riesige pechschwarze Wolke und sagte laut:
    „Zeus, der Olympier, donnert. Das ist das beste

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