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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dann
begannen einige einen wilden Reigentanz. Schattengleiche Figuren vor
den Feuern, Schatten, vergrößert und dämonisch an den
Mauern. Öl wurde in die Feuer gegossen, der Platz schien sich in
eine riesige Halle zu verwan

    dein Schreie und Musik, die stampfenden Füße und das
Klirren von Trinkschalen, rollende Krüge und das Klappern, mit
dem die Messer gegen die Bratspieße schlugen.
    Die Töne der Pansflöte legten ein Muster aus spitzen,
hellen Zwitschertönen über die Grundbegleitung der
geschlagenen und geblasenen Baßrhythmen. Silberne Glöckchen
klingelten j etzt. Der Tanz wurde schneller und hitziger. Mehr Wein
wurde getrunken an den Feuern hingen nur noch Knochen von den Spießen
herunter und stanken, wenn die Flammen an ihnen hochleckten.
    Die ersten Betrunkenen übergaben sich in einer Ecke des
Platzes, griffen wieder nach Sklavinnen und Krügen und tranken
weiter. Jetzt bewegten sich vier unregelmäßig geformte
Kreise um das Pferd, und die Flammen aus den Ölkrugen
beleuchteten die Gesichter der Trinkenden, Tanzenden, Essenden ein
bacchantisches Fest mit viel Wein, viel Braten, viel Tanz und der
schrillen Musik.
    „Das geht jetzt stundenlang so'" sagte Odysseus, und
dem schleifenden Geräusch konnte ich entnehmen, daß er
prüfend sein Schwert aus der Scheide zog „Ich wundere
mich, woher sie soviel Wein haben!"
    Philoktetmurmelteleise:
    „Sei froh. Wo viel Wein ist, sind viele Betrunkene. Viele
Betrunkene, schneller Sieg. Wir stürmen sofort den Palast des
Pnamos!"
    „Verstanden",sagteich.
    Ich machte es mir bequemer und überprüfte die Ladung
meines Paralysators. Ich hatte vor, mit schnellen Schüssen von
schwacher Intensität diejenigen, die sich mir entgegenstellen
würden, zu lähmen. DieLähmung hielt einige Stunden an
und bedeutete für die Getroffenen, daß sie den Griechen
entfliehen konnten, wenn sie geschickt genug waren. Aber konnte ich
etwa dreißigtausend Men-schenlähmen?
    „Die ersten verschwinden in den Hausern!"
    Philoktetes traf diese Feststellung in ruhigem, sachlichem
Tonfall.
    Die ersten Betrunkenen schliefen entlang der Mauern, an die Stämme
gelehnt oder in ihren Häusern. Paarweise verschwanden Trojaner
aus dem Lichtkreis. Der erste Ölkrug war leer, die mächtige
gelbe Flamme loderte ein letztesmal hoch und erlosch dann mit einem
schwachen Geräusch. Die Feuer brannten nieder - die Musik
begann,

    unrhythmisch und unsicher zu werden, nur derjenige, der die
Pansflöte blies, schien eine Lunge wie ein Blasebalg zu haben
und blies unermüdlich seine Kadenzen und Triller. Endlich
verstummte die Trommel. Der Mann mit der Pansflöte stand auf und
begann einen langen zickzackförmigen Rundgang. Ohne auszusetzen,
stieg er über die Schlafenden hinweg, vertrieb die letzten
Tänzer, blies unermüdlich weiter. Zwei andere Krüge
waren leer. Weitere Lichter erloschen. Hinter einer dicken Rauchwolke
verglühte ein Feuer.
    Der Platz wurde leerer und leerer.
    Noch immer: die Flöte.
    Niemand sprach mehr, niemand tanzte, alles verkroch sich in den
Schutz der Häuser, taumelte davon in die engen, dunklen Gassen,
hinauf zum Burgberg des Priamos. Als ich einen letzten Blick aus dem
rechten Auge des Pferdes warf, sah ich, wie der Mann mit der breiten
Flöte über den Platz ging, in einem seltsam hüpfenden
Gang. Er hielt mit dem linken Arm ein junges Mädchen fest, mit
dem rechten bewegte er die Flöte vor seinen Lippen. Der helle
Ton endete mit einem leisen Triller irgendwo in der Dunkelheit.
    Odysseus sagte mit kühlem, wissendem Ton:
    „Wir warten auf Sinons Zeichen!"
    Ich lehnte mich zurück und spürte, wie meine Stirn und
meine Handflächen feucht wurden, obwohl ein ständige
Luftstrom zu den Ohren des Pferdes hereindrang. Wir warteten. Wir
warteten fast eine halbe Stunde. In dieser Frist geschah folgendes:
    Sinon, irgendwo zwischen den tanzenden, trinkenden und feiernden
Trojanern verborgen, suchte den Platz ab. Niemand schien mehr in Troj
a zu wachen. Dann nahm Si-non eine Fackel, entzündete sie an der
letzten brennenden Öllampe und lief ohne sonderliche Eile durch
die halbe Stadt, stieg auf einen Torturm und schwang die Fackel. Als
er sah, daß Minuten später irgendwo in der Mitte der Ebene
eine zweite Fackel in der gleichen Art der Bewegung geschwenkt wurde,
löschte er seine Fackel und blieb auf einer der Zinnen des
halbzerstörten Turmes sitzen.
    Wiederum Minuten später leuchtete das mächtige Feuer auf
dem Vorgebirge auf.
    Eine riesige Flamme.
    Von Troja aus sah man

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