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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Augenlochern und
beobachtete alles genau, bereit, augenblicklich notfalls mit dem
Energiestrahler einzugreifen. Die ruckende, polternde Fahrt ging
weiter der hohle Bauch des Pferdes wirkte wie der Resonanzboden eines
Instruments, und die Manner hielten sich krampfhaft an Ledergurten
und Verstrebungen fest. Epeios schwitzte heftig, und seine Augen
bekamen langsam einen leicht irren Ausdruck.
    Troja!
    Die Stadt kam näher.
    Vor Aufregung und Anspannung hatte keiner von uns gemerkt, wie
schnell die Zeit vergangen war. Vor uns tauchte die Stadt auf, sie
sah aus wie ein fast kreisrunder Mauerring, hinter dem einzelne
Dächer hervorsahen und

    der Hügel, der vom Tempel und dem Palast des Priamos gekrönt
wurde, einem Bauwerk, mehr ausufernd als hoch, mehr aus einer Menge
kleinerer, weißer Hauswürfel mit begehbaren Dächern
ausgestattet und durch Pergolen und Laufgänge miteinander
verbunden. Einige Ölbäume, einige Oliven und andere Bäume
waren von hier aus schon zu erkennen, Zypressen und Eichen. In der
Stadt brannten einige Feuer. Es war später Nachmittag.
    Skamandors - ein Altar! bedeutete mir Philoktetes, der pausenlos
durch ein Astloch hinausgespäht hatte. Neben ihm lag sein
sorgsam gespannter Bogen. Die Hitze, die hier herrschte, hatte
bewirkt, daß er gleichmäßig angespannt war.
    DieserLaokoon will opfern! meinte Odysseus lautlos.
    Wir wurden in der nächsten Stunde Zeugen eines
unwahrscheinlichen und haarsträubenden Vorganges, der mich
ernsthaft daran zweifeln ließ, ob die Götterwelt der
Griechen wirklich nur in deren Phantasie existierte, oder ob sich
Zeus oder ein anderer Gott in das Geschehen einmischte.
    Am Altar des Poseidon, der unweit von der Bucht stand, die im
Osten nahe an die Stadt heranreichte und so steil war, daß hier
keine Landung möglich gewesen war, wurde ein Stier herangezerrt.
Laokoon und zwei Knaben richteten den Altar, besprengten ihn mit
Wein, schleppten Hölzer für ein Rauchopfer herbei.
Plötzlich schrie einer der Knaben auf, ich preßte mein
Gesicht gegen das Glas, dessen Innenseite beschlagen und voller
Schweißspuren war. Der gellende Schrei des Jungen rief einen
Ring von Trojanern zusammen, der sich augenblicklich auflöste
-eine große, bunte Schlange ringelte sich um den Fuß des
Knaben, biß ein zweitesmal zu und schlängelte sich dann
durch das Gras fort.
    Was geht vor?fragte Odysseus.
    „Schlangen!" flüsterte Philoktetes.
    Der andere Junge rannte herbei und schwang einen Ast, warf sich
herum und schrie ebenfalls. Er hatte nach einer der Schlangen
geschlagen, und sie ringelte sich um seinen Arm, stieß
blitzschnell vor und bohrte die Zähne in den Hals des Knaben.
Laokoon ließ gerade ein riesiges, goldverziertes Beil auf den
Nacken des Stieres niedersausen, spaltete ihm fast die Wirbelsäule,
und zwei Bäche Blut flossen auf dem schwarzen Fell nach unten.
Ein

    Schrei der umstehenden Trojaner war die erste Reaktion. Laokoon
ließ den Griff des Beiles los und riß ein Schwert von der
Seite des Altars.
    Er rannte durch das Gras auf seine Söhne zu.
    Der Stier schrie dumpf auf, schüttelte sich, und der Strick,
mit dem er angebunden war, löste sich. Blutig und brüllend
streifte der Stier das Beil aus seiner Schulter und rannte davon, mit
merkwürdig steifen Hinterbeinen.
    Laokoon schien auf einen Gegenstand zu treten, riß seinen
Fuß hoch, und wir sahen die Schlange, die sich in seiner Wade
festgebissen hatte. Er schlug mit dem Schwert nach ihr, aber es war
nutzlos. Der Priester des Poseidon brach über seinen beiden
Söhnen zusammen. Die Schlangen, es waren zwei riesige Exemplare
einer mir unbekannten Art, bewegten sich raschelnd durch Gras und
Laub, glitten nebeneinander her und ringelten sich in einer Nische
des Altartempels zusammen. Ihre Köpfe schwangen wachsam hin und
her, wie Pendel des Todes.
    Odysseus flüsterte fast unhörbar:
    „Was ist geschehen, Philoktet?"
    „Der Priester Laokoon, der Agamemnon den Speer in das Gesäß
gerammt hat, ist mit seinen Söhnen von zwei Schlangen gebissen
worden. Tot. Zeus ist offensichtlich mit uns."
    Odysseus flüsterte zurück:
    „Pallas Athene beschützt mich!"
    Ich sah, daß sich die Trojaner wieder dem Pferd näherten,
und wisperte:
    „Ruhig! Sie kommen!"
    Wieder zogen die Pferde an. Vor uns rannten viele Männer in
die Stadt hinein und hoben mit beträchtlicher Anstrengung das
skäische Doppeltor aus den Angeln. Sie warfen die Torflügel
neben die Mauern und zögerten eine Weile, aber dann fingen sie
an, die obere

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