PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit
Führungskartei?«
»Jawohl, Sir«, bestätigte Runete ungerührt.
Rhodan funkelte ihn an. »Ich glaube Ihnen aufs Wort. Aber
bestimmt haben Sie einige der Leute berücksichtigt, die auch
beim letzten Einsatz dabei waren. Ich erblicke auf Anhieb zumindest
sechs mir bekannte Gesichter.«
»Das stimmt, Sir«, gab Runete zu. »Ich habe mir
gedacht, daß ihre Erfahrungen auch für diesen Einsatz
nützlich wären.«
»Das ist falsch«, sagte Rhodan. »Aus dem
Erlebten haben diese Männer nicht gelernt, wie Sie annehmen,
sondern sie haben dadurch seelischen Schaden erlitten. Marschieren
Sie mit dem ganzen Haufen ab zu Dr. Tschu, er soll alle,
einschließlich Sie, auf psychische Stabilität untersuchen.
Ich möchte nur die ausgeglichensten der Ausgeglichenen bei
diesem Unternehmen dabeihaben.«
»Jawohl, Sir.« Runete salutierte und ging ab.
Als sich Rhodan umdrehte, stand einer von Captain Rietzels
Technikern vor ihm.
»Sie werden am Interkom verlangt, Sir«, sagte er.
Rhodan nickte zerstreut und folgte dem Techniker zum
Schleusenkommandostand. Der Anrufer war der Leitende Ingenieur
Oberstleutnant Bert Hefrich.
»Ich habe Sie im ganzen Schiff zu erreichen versucht«,
empfing ihn der grauhaarige Ingenieur mit grollender Stimme.
»Jetzt haben Sie mich gefunden«, sagte Rhodan. »Was
wollen Sie?«
Hefrich zeigte sich nicht beeindruckt von Rhodans Gereiztheit,
denn er galt selbst als Choleriker und ließ seinem Temperament
jedem Rang und Namen gegenüber freien Lauf.
»Die Pläne des Psycho-Transmitters, die uns dieser
Olenk Brodech hinterlassen hat, sind nun zur Gänze überprüft.
Allerdings wäre es mir recht, wenn ich den Transmitter selbst in
Augenschein nehmen könnte.«
»Das läßt sich nicht durchführen«,
entgegnete Rhodan. »Das Leben von mehreren hundert Männern
steht auf dem Spiel. Wir müssen schnell handeln, wenn wir sie
retten wollen.«
Hefrich zuckte die Achseln. »Wie Sie meinen, es ist Ihr
Leben, das Sie aufs Spiel setzen«, sagte er respektlos. »Wollen
Sie nun wissen, was wir herausgefunden haben, Sir?«
»Schießen Sie los.«
»Also, der Transmitter dürfte funktionieren, falls er
getreu den Plänen gebaut wurde. Alle anderen Angaben, zum
Beispiel über die Konservierung der zurückgebliebenen
Körper, stimmen ebenfalls. Die Ortungszentrale hat gemeldet, daß
sich im Äquatorgebiet des Methanriesen das entsprechende
Empfangsgerät befindet. Aus den Plänen geht hervor, daß
es nicht nur die Aufgabe hat, den vom Transmitter abgestrahlten Geist
zu empfangen, sondern gleichzeitig damit einen Pseudokörper aus
der planeteneigenen Materie zu erschaffen und den Geist aufzunehmen.«
»Ersparen Sie sich diese Einzelheiten«, unterbrach
Rhodan, »sondern sagen Sie, ob der Empfänger funktioniert
oder nicht.«
»Verdammt noch mal«, schimpfte Hefrich, »wie
soll ich denn das wissen, wenn Sie mir nicht gestatten, mit einem
Landekommando hinunterzugehen, um den Empfänger zu überprüfen.
Er verbraucht natürlich ständig Energien von der Ex-777,
das läßt sich leicht nachprüfen. Es steht fest, daß
Psycho-Sender und -Empfänger in Tätigkeit sind, aber ob sie
beide funktionieren, das ist ein anderes Kapitel.«
»Mehr wollte ich nicht wissen«, sagte Rhodan und
unterbrach die Verbindung.
Er fühlte sich plötzlich irgendwie leichter. Vielleicht
hatte es ihm gutgetan, mit derselben Kaltschnäuzigkeit behandelt
zu werden, die er andere hatte spüren lassen. Rhodan wollte sich
diese Therapie für den Zeitpunkt merken, da er wieder mißgelaunt
war.
Rhodan stand immer noch vor dem Bildsprechgerät, und als es
anschlug, stellte er gedankenlos die Verbindung her. Das Gespräch
galt auch tatsächlich ihm.
»Welcher Zufall, Sir, daß Sie selbst abnehmen«,
sagte Captain Jose Alcara, der Chef des Landungskommandos. »Ich
habe schon alle Vorbereitungen getroffen und brauche nur noch Ihre
Zustimmung.«
»Welche Vorbereitungen, Captain?« erkundigte sich
Rhodan.
Alcara tat erstaunt. »Ich habe Ihnen meinen Plan
unterbreitet, einen Brückenkopf auf dem Methanriesen zu
errichten, Sir. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine konkrete
Vorstellung über die Stärke der einzusetzenden Truppe und
die Art der Bewaffnung. Deshalb wollten Sie noch nicht Ihre
Zustimmung geben. Aber jetzt ist alles bis ins Detail ausgearbeitet.
Darf ich Ihnen die Unterlagen bringen?«
»Ersparen Sie sich diesen Weg, Captain«, meinte
Rhodan. »Ich habe Ihnen von Anfang an gesagt, daß kein
einziger Soldat in seinem eigenen
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