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PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

Titel: PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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waren wir
nicht nur im Raum, sondern auch in der Zeit versetzt worden.
Poitschaks Unkenntnis der uns bekannten galaktischen Zivilisationen
mochte sich mit der Rückständigkeit des Wissens und dem
Fehlen einer goowanischen Raumfahrt erklären lassen; sie konnte
aber auch etwas anderes bedeuten.
    Ich packte den Goowani bei den Schultern und schüttelte ihn,
um seine Starre zu lösen. Allmählich klärte sich sein
Blick wieder.
    »Sie werden mir alle Fragen beantworten!« forderte
ich.
    »Wir fürchten die Zeitkonstrukteure nicht. Bei uns sind
Sie sicher vor ihnen.«
    Das war natürlich eine taktische Behauptung. Doch ohne sie,
so fürchtete ich, würde Poitschak kein Wort mehr über
die Zeitkonstrukteure verraten.
    »Sie können mich vor ihrem Zorn schützen, Perry?«
    »Selbstverständlich. Also: Wer sind die
Zeitkonstrukteure - und was tun sie?«
    »Sie sind seltsame Wesen und beherrschen alles. Wir Goowanis
wurden von ihnen erschaffen, damit wir als stabilisierender Faktor
wirken.«
    »Erschaffen.«, murmelte Bully.
    »Auch wir Menschen wurden schließlich von
raumfahrenden >Göttern< auf genchirurgischem Wege
erschaffen, vermutlich durch künstliche Mutation vom
Pithekanthropus zum Homo sapiens gemacht.«
    »Theorien ohne letzte Beweise, mein lieber Perry«,
widersprach Reginald Bull.
    Ich lächelte.
    »Eines Tages werden wir die Beweise finden.«
    »Ich begreife nicht ganz, worüber Sie sprechen«,
warf Poitschak ein, »aber wir Goowanis wurden nicht aus anderen
Lebewesen erschaffen, sondern aus kosmischer Materie und dem Willen
der Zeitkonstrukteure.«
    Bully grinste geringschätzig.
    »Also doch eine Art Religion.«
    Ich schüttelte nachdenklich den Kopf.
    »Ich fürchte, du vereinfachst zu sehr, Bully. Mag sein,
daß die Goowanis ihre Entstehungsgeschichte religiös
verbrämt haben, aber ein wahrer Kern steckt in Poitschaks
Aussage - und ich kann es beweisen.«
    Reginald sah mich aus zusammengekniffenen Augen an. Er wußte,
daß ich derartige Behauptungen nicht zum Scherz aufzustellen
pflegte. In unserer Situation schon gar nicht.
    »Wie meinst du das?« Seine Stimme klang belegt.
    Ich deutete auf die beiden Häuser in unserer Nähe, dann
auf den Weg.
    »Das alles hat sich, im Unterschied zur übrigen
Planetenoberfläche, seit unserer Ankunft auf Goowan nicht
verändert. Und ich denke, es wird sich auch nicht verändern.
Die Goowanis sind offenbar tatsächlich ein stabilisierender
Faktor, und das kann nicht von ungefähr kommen.«
    »So ist es«, bestätigte Poitschak. Er schien
seine Furcht vor den Zeitkonstrukteuren abgelegt zu haben.
Hoffentlich erwuchs ihm kein Schaden daraus.
    »Also gut«, sagte Bully. Ich wußte, was jetzt
kommen würde, kommen mußte. Reginald Bull war ein Mann,
der jedes Problem äußerst systematisch und gründlich
anging.
    »Erstens: Die Goowanis wurden von den Zeitkonstrukteuren aus
Energie künstlich erschaffen; zweitens: Sie sollen
stabilisierend auf die Oberflächenstruktur des Planeten wirken.
Ich frage mich, was hier eigentlich stabilisiert werden soll!
Physikalische Bedingungen? Nein! Was dann?«
    Es fiel mir schwer, dem Freund hierauf zu antworten. Aber uns war
nicht gedient, wenn wir den Kopf in den Sand steckten; und so
phantastisch der Schluß war, den ich zog, so erschien er mir
doch als einziger aller denkbaren Schlüsse glaubhaft.
    »Die Zeit, Bully«, sagte ich schwer. »Die Zeit
ist die Ursache der Instabilität von Goowan - und nicht nur von
Goowan. Denke an den Farbwechsel der
    Sonne, und ich bin sicher, daß die Instabilität die
gesamte Galaxis umfaßt.«
    Reginalds Augen weiteten sich.
    »Nein!« hauchte er tonlos. »Weißt du denn,
was es bedeutet, wenn du recht hast?«
    Ich nickte.
    »Ja. Wir befinden uns in der Zukunft - und diese Zukunft ist
noch weitgehend instabil.«
    ***
    Bully schloß die Augen. Sein Atem ging keuchend. Dann sprang
er auf, ballte die Fäuste und starrte über die Wüste
zu den vier Hügeln hinüber.
    Sir Richard blickte ratlos von einem zum andern. Schließlich
ging er zu Reginald und streichelte dessen Arm.
    Ich erhob mich ebenfalls und blickte zur untergehenden Sonne. Als
ich mich abwandte, verwandelte sich die Wüste in ein Meer; die
Hügel wurden zu Inseln. Klatschend schlugen die Wellen an die
Wegböschung. Unser Haus wurde von Wasser umspült. Es neigte
sich langsam seewärts. Nur das Haus des Goowani wurde von der
Veränderung nicht betroffen; sein Untergrund war zu einer
Landzunge geworden, die ungefähr hundert Meter weit ins

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