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PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

Titel: PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß Rhodan keinen klaren Gedanken
fassen konnte. Das Fauchen hallte noch in seinen Ohren, er meinte die
gefletschten Fänge zu sehen, hinter denen mordlustige Augen
funkelten und wie ein geschmeidiger Körper sich zum Sprung
duckte - ein Streich, den ihm seine Phantasie spielte. Denn während
er noch an der Felswand lehnte, war das Fauchen in ein Röcheln
übergegangen. Dann herrschte Stille, die schließlich von
dem Geräusch schleichender Schritte unterbrochen wurde.
    Ein heißer Atem schlug gegen Rhodans Ohr, ein Flüstern:
    »Ich habe die Bestie getötet, Herr. Wir sind gleich
draußen.«
    Ein Tasten an seinem Arm, der Griff in seiner Hand -, und weiter
ging es. Über zerklüfteten Boden, steile Wände
hinunter, durch enge Kamine und durch Grotten, deren Dunkel
Unendlichkeit vermittelte. Und irgendwann später wich erlösend
die absolute Finsternis einer dämmerigen Öffnung. Der
Ausgang aus dieser stillen, schwarzen, gefährlichen Höhle.
    Rhodan atmete auf. Nachdem sie sich durch die Büsche ins
Freie geschlagen hatten, erschien ihm die Nacht plötzlich hell
und freundlich.
    »Du hast mir das Leben gerettet, Derd«, sagte Rhodan
und setzte sich erschöpft auf einen Fels.
    »Wir haben noch die Ishmaiten vor uns«, erwiderte
Derd.
    Rhodan sah zu ihm auf. Und er begegnete dem Blick der großen,
immer neugierig und gleichzeitig traurig wirkenden Augen, die auch in
der Dunkelheit sehen konnten.
    »Und dann ist da noch der Dämon, Herr.«
    »Willst du mich etwa von meinem Vorhaben abbringen, Derd?«
    »Der Dämon wird euch töten, Herr.«
    »Das ist immer noch besser, als von den Ishmaiten entdeckt
zu werden. Komm, wir müssen weiter.«
    ***
    Sie hielten sich immer dicht an der Felswand und kamen unentdeckt
bis fast ans Ende des Tales, als Derd sich plötzlich flach zu
Boden warf. Rhodan ließ sich neben ihm nieder.
    »Was ist?«
    »Vor uns ist jemand.«
    Derd hielt den Kopf schief und lauschte.
    Überall im Tal brannten Lagerfeuer, deren Schein bis zu ihnen
drang. Einige Male hatten sie sich ganz nahe von Zelten, grasenden
Reittieren oder
    Wachtposten der Ishmaiten befunden. Die Tiere hatten sie nicht
gewittert, weil der Wind günstig stand, und die Ishmaiten
fühlten sich offensichtlich sicher und versahen ihren
Wachtdienst äußerst sorglos.
    Deshalb war Rhodan überrascht, daß sie plötzlich
auf Schwierigkeiten stießen. Er lauschte ebenfalls angestrengt,
konnte aber nichts Außergewöhnliches hören. Aber das
wunderte ihn nicht, denn das Lärmen der Ishmaiten und das
Gebrüll ihrer aufgescheuchten Reittiere bildete eine so starke
Geräuschkulisse, daß alle anderen Laute davon verschluckt
wurden. Man mußte schon Derds Instinkte besitzen, um
Unterscheidungen machen zu können.
    »Wartet hier auf mich, Herr«, gebot Derd und war
gleich darauf von der Nacht verschluckt.
    Wenige Minuten später tauchte er vor Rhodan auf und winkte
ihn zu sich.
    »Keine Gefahr mehr«, flüsterte Derd, als sie sich
wieder Seite an Seite im Schutze der Felsbrocken vorwärtsbewegten.
    »Was war es?« wollte Rhodan wissen.
    »Seht selbst, Herr.«
    Links von sich erblickte Rhodan einen Ishmaiten, der bäuchlings
auf dem Boden lag. Er regte sich nicht. Neben ihm lag eine
grobschlächtige Frau auf dem Rücken, geknebelt und
gefesselt. Ihre Augen funkelten wütend und sie zerrte heftig an
ihren Fesseln, als sie an ihr vorbeikamen.
    »Es hat mein Herz zutiefst getroffen, diese Romanze stören
zu müssen«, meinte Derd bissig.
    »Du hast ihn doch nicht, getötet?« fragte Rhodan.
    »Ich fürchte, daß mir das nicht gelungen ist«,
entgegnete Derd. »Der Stein war leider zu weich für den
Schädel des Ishmaiten.«
    Der neue Morgen dämmerte bereits, als sie die letzten Zelte
hinter sich ließen und zum Ende des Tales kamen. Hier war das
Gelände wieder steil und unwegsam, der Boden hart und
unfruchtbar und ließ nur noch selten Gräser und Sträucher
gedeihen. Schließlich kamen sie in ein Gebiet, wo die
Vegetation vollkommen dem nackten, zerklüfteten Fels gewichen
war.
    Die Felslandschaft vor ihnen war bizarr und gespenstisch. Das
Gestein türmte sich zu korallenartigen Gebilden, hochaufragende
Felsnadeln stießen wie mahnende Finger daraus hervor. Rhodan
konnte sich vorstellen, daß der Aberglaube der Eingeborenen
allein durch diesen Anblick geweckt wurde.
    »Dort ist der Talausgang, Herr«, sagte Derd und
deutete auf einen zweihundert Meter entfernten, breiten Einschnitt im
Felsmassiv. »Hier ist das Reich des Dämons.«
    Bevor Rhodan

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