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PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

Titel: PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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oder
verziert waren. Die meisten von ihnen waren barhäuptig und
trugen das lange schwarze Haar zu Zöpfen geflochten, die ihnen
in allen Richtungen vom Kopf wegstanden. Zwei von ihnen trugen einen
Kopfschutz - das waren aus Tierknochen geschnitzte Helme, die mit
bunten Federn geschmückt waren.
    Die Haut auf ihren entblößten Armen hatte einen gelben
Farbton, doch war sich Rhodan nicht sicher, ob es sich dabei um ihren
natürlichen Teint handelte oder um eine Art Kriegsbemalung. Auch
entdeckte er bei fast allen eine Blaufärbung der Oberarmmuskeln
und nahm an, daß es sich um Tätowierungen handelte. Die
breiten, mongoloiden Gesichter waren ebenfalls bemalt oder tätowiert
und waren selbst aus dieser Entfernung schrecklich anzusehen.
    Der gewichtige Anführer, den Derd König Krelon genannt
hatte, drückte seinem Reittier, das einem Pferd nicht unähnlich
sah, die Fersen in die Weichen und sonderte sich einige Meter von den
anderen ab. Er hielt eine geschmückte Lanze in der Hand, die er
plötzlich schwang und mit aller Kraft vor sich in den Boden
trieb. Dann streckte er beide Arme von sich, beugte den mächtigen
Schädel zurück und rief in südlichem Dialekt:
    »Ich, Krelon, rufe dich, verfluchter Dämon, der du
meine tapferen Krieger nicht im Kampf sondern aus dem Hinterhalt
getötet hast.«
    Krelons Stimme war noch nicht verhallt, als aus der Felswand ein
Blitzstrahl schoß und den Schaft der Lanze in Feuer aufgehen
ließ. Das Reittier des Ishmaiten-Königs scheute, aber
Krelon zwang es mit einem Griff in die geflochtenen Nackenhaare zur
Ruhe.
    »Also doch Strahlenwaffen«, murmelte Rhodan beim
Anblick des brennenden Lanzenschaftes.
    Krelon hatte die Arme wieder in einer kraftvollen Bewegung von
sich gestreckt und die Hände zu Fäusten gebaut.
    »Keiner meiner Krieger hat Angst vor deinem Zauber!«
rief er mit donnernder Stimme. »Sie verachten dich nur, weil du
dich hinter Barrikaden verbirgst. Was bist du, ein verfemter Prediger
deines Gottes Pion? Nein, sicher nicht. Denn selbst ein Dämon
ist ein Mann. Du aber bist eine weibische Kreatur, die aus Versehen
vom pionischen Kraftquell getrunken hat!«
    Diesmal beobachtete Rhodan die Felswand genau und entdeckte die
Stelle, an der es aufblitzte. Der dünne Energiestrahl geisterte
lautlos durch den Canon, schlug knapp vor Krelons Reittier in den
Boden und beschrieb einen Bogen. Als der Energiestrahl erlosch, blieb
ein Halbkreis verbrannter Erde zurück.
    Instinktiv hatte Krelon sein Tier an der Mähne gepackt und
seinen Kopf in die Höhe gerissen, so daß es nicht sehen
konnte, was zu seihen Füßen vorging.
    »Welchen Zweifel sollte ich jetzt noch haben, daß du
eine erbärmliche Kreatur bist, Dämon«, rief Krelon.
»Ich bin in der Absicht gekommen, deine Bedingungen anzuhören.
Narr, der ich war! Jetzt erkenne ich, daß es nur einen Weg
durch die Schlucht gibt. Dieser Weg führt über deinen toten
Körper. Blicke in das Tal, sein Grün wird von den Leibern
unzähliger, tapferer Ishmaiten verdunkelt. Sie werden sich alle
gleichzeitig erheben und dich aus deinem Versteck treiben und
zermalmen.«
    Krelon wendete sein Pferd und schickte sich an, zu seinen
Begleitern zurückzureiten.
    In diesem Augenblick meldete sich zum erstenmal die Stimme des
Dämons. Sie klang hohl und durch den Nachhall verzerrt und gegen
die Krelons kraftlos und schwach. Aber bei den abergläubischen
Ishmaiten würde sie ihre Wirkung nicht verfehlen.
    »Du hast gesprochen, mächtiger Herrscher der Ishmaiten,
jetzt höre mich. Du befehligst ein riesiges Heer, die stärksten
und tapfersten Krieger von Zangula. Diese Männer sind würdig,
von dir geführt zu werden. Aber stehen dir auch würdige
Berater zur Seite? Es mögen zehn oder mehr pionische Priester
sein, die dich mit Rat und Zauber unterstützen. Aber wie hoch
ihre Zahl auch sein mag, sie alle zusammen sind gegen mich
unscheinbare Scharlatane. Schicke mir zwei deiner Hexenmeister. Sie
sollen kommen und gegen mich kämpfen. Ich werde sie besiegen.
Danach ergebe ich mich dir und stelle meine gewaltigen Zauberkräfte
in deine Dienste.«
    Krelon hatte der Stimme bis zuletzt aufmerksam gelauscht, doch
jetzt begann er zu lachen. Es war kein Lachen im herkömmlichen
Sinn, es hörte sich eher an wie Donnerrollen. Rhodan hatte etwas
Ähnliches noch nicht erlebt. Er glaubte nicht, daß ein
zweiter Mensch existierte, der dieser Stimmgewalt mächtig war.
    Die Reittiere bäumten sich auf, warfen ihre Lasten ab oder
preschten in wilder Panik davon.

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