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PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

Titel: PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ankämpfen!« rief er.
    Rhodan lächelte. »Man muß die Angelegenheit nur
von einer anderen Seite betrachten, Derd. Wer ist schuld daran, daß
die Ishmaiten nicht weiterziehen?«
    »Der Dämon, Herr, der Dämon verstellt ihnen den
Weg.«
    »Eben. Es genügt also, ihn zu beseitigen.«
    Derd wich noch weiter zurück, bis er gegen die Hüttenwand
stieß. Sein Gesicht war grau.
    »Und ihr erwartet, daß ich euch bei diesem
wahnwitzigen Unternehmen unterstütze, Herr? Daß ich gegen
einen Dämon ankämpfe, der die Heere der Ishmaiten in Bann
hält?«
    »Du brauchst mich nur zu führen, Derd. Führe mich
zum Versteck des Dämons.«

6.
    Norren und Lischa verabschiedeten sich von Derd, als befürchteten
sie, ihn nie mehr wiederzusehen. Dann küßten sie Rhodan
die Riemen der Sandalen.
    »Ich würde euch selbst den Weg durch die Höhle
weisen«, beteuerte Norren, »denn der Abstieg ist nicht
ungefährlich. Aber ich habe kein Recht, meine Familie in diesem
Augenblick der Gefahr ohne Schutz zu lassen.«
    Rhodan winkte ab. »Ich vertraue ganz auf Derds Fähigkeiten.«
    Derd stand bereits an der Tür im hinteren Teil des Hauses,
die den Zugang zur Höhle verschloß. Er hatte den Speer
gegen ein kurzes Schwert vertauscht und trug eine Felljacke mit
langen Ärmeln und Kapuze. Für Rhodan hielt er eine
ebensolche bereit und übergab sie ihm mit der Bemerkung:
    »Zieht das an, Herr. So seid ihr gegen die Schnäbel und
Krallen der Winterschläfer geschützt, falls wir sie
aufschrecken.«
    Rhodan schlüpfte in die Jacke und stülpte sich die
Kapuze über. Dann folgte er Derd in die finstere Höhle.
    »Besitzt ihr keine Fackeln?« fragte Rhodan.
    »Wir dürfen kein Feuer machen, denn der Schein würde
die Winterschläfer wecken und dann wären wir verloren. Ihr
müßt auch darauf achten, kein unnützes Geräusch
zu verursachen, Herr. Wir müssen alles vermeiden, was die
Winterschläfer stören könnte. Und erschreckt bitte
nicht, wenn etwas euer Gesicht streift. Das sind nur die Flügel
der Vögel, die schlafend von der Decke hängen. Und, bei
Pion, tretet mit dem Fuß sanft auf. Wenn ihr gegen etwas
Weiches stößt, dann steigt nicht darauf. Es ist bestimmt
irgendein schlafendes Raubtier.«
    »Ich werde deinen Rat befolgen«, versprach Rhodan, den
Derds Besorgnis rührte.
    »Nun reicht mir die Hand, Herr und folgt mir dicht.«
    Rhodan spürte den festen Händedruck und fühlte sich
nicht mehr so verloren in dieser absoluten Finsternis.
    »Der Boden ist uneben und abschüssig, Herr«,
warnte Derd noch, dann wurde kein Wort mehr zwischen ihnen
gesprochen.
    Rhodan stieß sich bereits beim dritten Schritt die Zehe an
einem Fels, der aus dem Boden ragte und er bewegte sich nun noch
vorsichtiger vorwärts. Trotzdem blieb ihm ein weiterer
schmerzhafter Zwischenfall nicht erspart. Sein Kopf stieß gegen
etwas Wolliges. Er nahm an, daß es sich um einen der von der
Decke hängenden Vögel handelte, von denen Derd gesprochen
hatte und wollte dem Zwischenfall keine weitere Bedeutung beimessen.
Doch plötzlich schlugen Krallen gegen sein Gesicht und
hinterließen eine brennende Wunde dicht unter seinem Ohr.
Rhodan unterdrückte einen Schmerzensschrei und griff
augenblicklich zum Dolch. Doch Derd zog ihn unbeirrt weiter mit sich
und da keine weitere Attacke folgte, ließ Rhodan den Dolch in
der Schärpe stecken. Demnach hatte es sich bei dem Schlag nur um
eine Reflexbewegung des in seiner Ruhe gestörten Vogels
gehandelt.
    Der Weg wurde steiler und Unebener und sie mußten oftmals
die Hände zu Hilfe nehmen, um über die glatten und steilen
Felsblöcke hinunterklettern zu können.
    Derd bewegte sich fast vollkommen lautlos voran. Und er war ein
guter Führer durch das Dunkel. Er zeigte Rhodan durch Druck und
Bewegungen seiner Hand an, in welche Richtung sie sich wenden würden
und ob sie schneller werden konnten oder ob sie ihren Schritt bremsen
mußten. Rhodan
    blieb immer in Derds Spur und ging die meiste Zeit gebückt,
um weiteren unliebsamen Überraschungen auszuweichen.
    Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, seit sie die Höhle
betreten hatten, als Rhodan auf etwas Weiches trat. Er konnte sein
Körpergewicht nicht mehr auf das andere Bein verlagern und
spürte förmlich, wie sein Fuß immer tiefer sank, wie
Fleisch nachgab, bis er gegen Rippen stieß.
    Dann ertönte ein wütendes Knurren und ging in ein
klägliches Fauchen über, das Tier bäumte sich auf und
warf Rhodan ab, der gegen die Felswand stolperte.
    Es ging alles so schnell,

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