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PR TB 079 Das System Der Traumsänger

PR TB 079 Das System Der Traumsänger

Titel: PR TB 079 Das System Der Traumsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mit
Märchen und Sagen von Göttern, Kobolden, Feen und Dämonen
aufgewachsen. Ihr seid in gewissem Grade immun gegen das
Unheimliche.“
    „Aber nicht gegen die Träume.“
    Franklin Kendall sah sich um. Durch die wirbelnden Schneeflocken
hindurch erkannte er eine Art hohe Mauer.
    „Jeder Traum hat einen Sinn“, sagte er und fühlte,
wie neue Zuversicht ihn überkam. „Lassen Sie uns sehen,
was hinter jener Mauer ist, Homunk.“
    Nebeneinander schritten der Androide und der Mensch auf das
düstere Gebilde zu.
    *
    Die Mauer wies keine Öffnung auf und bestand, soweit sie es
erkennen konnten, aus einem unbekannten harten Material.
    Kendall und Homunk trennten sich, um in entgegengesetzten
Richtungen nach einer Öffnung zu suchen. Franklin blickte dem
Androiden nach, wie er im Schneegestöber untertauchte, dann
seufzte er.
    Früher hatte er den ehemaligen Gehilfen des Wandererwesens
für eine Art Supermann gehalten, aber es zeigte sich, daß
Homunk weder unfehlbar noch unüberwindbar war. Die Macht der
Traumsänger hatte ihn genauso in seinen Bann geschlagen wie die
Menschen und
    den Maahk.
    Langsam tastete er sich an der Wand vorwärts. Sie war wärmer
als die von Schnee durchsetzte Luft, und diese Wärme tat den
frostklammen Händen gut. Die Wärme verriet außerdem,
daß sich hinter der Mauer geschlossene und geheizte Räume
befanden, denn wozu hätte jemand eine einsame Mauer heizen
sollen!
    Gleich darauf stieß er eine Verwünschung aus. Er hatte
erkannt, daß es sinnlos war, Vergleiche mit der Realität
herzustellen. Eine Traumwirklichkeit konnte gegen alle
Gesetzmäßigkeiten der Natur und der Zivilisation
verstoßen. Sie war unabhängig von Regeln. Seine tastenden
Hände stießen plötzlich ins Leere, und um ein Haar
wäre Kendall gestürzt Er fing sich und tastete die Ränder
der Öffnung ab. Sie war groß genug, um einen Menschen
durchzulassen. „Homunk... !“ „Ja... ?“
schallte es zurück. „Hier ist eine Öffnung!“
„Ich komme.“
    Franklin wartete, bis er die Umrisse des Androiden aus dem
Schneetreiben auftauchen sah. Seltsamerweise konnte er sich nicht
überwinden und allein durch das finstere Loch gehen.
    Als Homunk neben ihm stand, fielen die Ängste von ihm ab.
Entschlossen trat er durch die Öffnung — und stand im
nächsten Augenblick auf einer aus Platten bestehenden ebenen
Fläche von ungefähr tausend Quadratmetern.
    Er fuhr herum, als er ein Geräusch hinter sich hörte.
Doch es war nur Homunk, der soeben aus einer nachtdunklen Lücke
in der leuchtenden Mauer trat.
    „Wenn wir uns in einer Realität befänden“,
sagte Homunk würdevoll, „würde ich behaupten, daß
das unmöglich ist, Innerhalb der Maueröffnung konnte ich
weder Masse noch Energie orten; dennoch sprachen meine Massetaster
nicht auf das an, was dahinter liegt. Dieser Innenhof liegt hinter
nichts, und das allein schon ist eine Unmöglichkeit.“
    Franklin Kendall drehte sich wieder um und musterte die Wände.
Sie leuchteten in einem milden gelben Schein, der aus ihnen zu kommen
schien, und sie reichten offenbar weiter als das menschliche Auge.
    Mitten in dem Hof stand eine transparente Säule. Sie wäre
unsichtbar gewesen, hätte sich nicht das Licht der Wände in
ihr gebrochen.
    „Ich frage mich“, murmelte Kendall nachdenklich,
„welche Bedeutung die Dinge in unseren Träumen haben.“
    „Wahrscheinlich symbolische Bedeutung“, antwortete
Homunk. „Nur kennen wir den Symbolschlüssel nicht. Ich
würde raten, daß Sie Ihrem Drang folgen, den man Neugier,
Wissensdurst oder Informationshunger nennt. Mir persönlich geht
dieser Drang leider ab; ich bin in gewissem Sinne ein passiv
angelegtes Wesen.“
    Kendall sah den Androiden forschend an, dann nickte er
verständnisvoll. Natürlich mußte Homunk ursprünglich
ein passiv angelegter Hominide gewesen sein, denn auf der Kunstwelt
Wanderer hatte es nichts gegeben, was er nicht schon kannte. Ein
Wesen mit ausgeprägter Neugier wäre wahnsinnig geworden,
wenn es dafür kein Betätigungsfeld vorgefunden hätte.
Homunks Antriebe mußten also anderer Art sein als die eines
Menschen.
    „Meine Neugier sagt mir, daß ich mir die Säule
genauer ansehen sollte“, erklärte er lächelnd und
ging langsam über die Platten. „Sie interessiert mich.“
    „Warum?“ fragte Homunk.
    Kendall antwortete nicht. Er ging ein wenig schneller, als
fürchtete er, der Androide könnte ihn aufzuhalten
versuchen. Als er die Säule erreichte, streckte er die Hände
aus und berührte

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