Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 079 Das System Der Traumsänger

PR TB 079 Das System Der Traumsänger

Titel: PR TB 079 Das System Der Traumsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sie vorsichtig.
    Aber nicht vorsichtig genug.
    Plötzlich — und scheinbar ohne jeden Übergang —
befand er sich innerhalb der Säule. Er spürte weder einen
Schmerz noch einen Widerstand, aber der Innenhof und die Mauern
schienen mit einemmal nach unten wegzutauchen — bis er
erkannte, daß er selbst sich innerhalb der Säule schnell
nach oben bewegte.
    Franklin zerbrach sich nicht den Kopf über die Kraft, die das
bewerkstelligte. Er wußte, daß
    in einem Traum die Gesetzmäßigkeiten der Materie
ungültig waren — bis auf die fehlgeleiteten Ströme in
seinem Gehirn, die eine immaterielle Traumprojektion erzeugten. Nach
einiger Zeit war der Innenhof zu einem winzigen hellen Fleck
zusammengeschrumpft. Ein ebenfalls winziger Punkt schwebte innerhalb
der Säule empor: Homunk.
    Für einen Androiden muß es bedeutend schwerer sein als
für einen Menschen, überlegte Kendall, sich mit der
Irrealität eines aufgezwungenen Traumes soweit abzufinden, daß
er wie in einer realen Umwelt denkt und handelt. Sein Denkapparat ist
immerhin mehr mit einer Positronik als einem organischen
Zentralnervensystem verwandt. Als er die Wolkendecke durchstieß,
blieb das Schneegestöber unter ihm zurück. Aus
zusammengekniffenen Augen betrachtete er die kleine weiße
Sonne, die dicht über dem Horizont des Wolkenmeeres hing, dann
mußte er wegsehen, um nicht geblendet zu werden.
    Er legte den Kopf in den Nacken, um nach dem oberen Ende der Säule
zu sehen, aber er sah nichts außer der unergründlichen
Schwärze des Weltraums, die kuppelförmig aus dem Blau des
Himmels wuchs. Einige winzige Lichtreflexe deuteten vage an, daß
die Säule sich bis in den Weltraum fortsetzte.
    Wenn ich nicht genau wüßte, daß dies alles nur
ein Traum ist, könnte ich den Verstand verlieren, dachte
Franklin. Welcher Sinn verbirgt sich dahinter? Sind diese Träume
eine Art Kontaktversuch, das unbekannte Kommunikationsmittel
unbekannter Intelligenzen oder eine feindselige Handlung? Ein grell
strahlendes Etwas über ihm ließ ihn die Augen schließen.
Als er sie vorsichtig wieder öffnete, erkannte er die Umrisse
eines diskusförmigen Raumschiffes, das zu einem Drittel im
Sonnenlicht lag. Die übrigen beiden Drittel waren kaum zu sehen.
Kendall schwebte in eine Bodenschleuse — und im gleichen Moment
glühten die Wände der Schleusenkammer in kaltem Licht. Eine
ganz gewöhnliche Art der Schleusenbeleuchtung. Einzellampen
konnten immer nur sich selbst und die ihnen genau gegenüberliegende
Stelle der Wand beleuchten, solange die Kammer nicht mit Luft gefüllt
war.
    Wenige Minuten später tauchte Homunk aus der Dunkelheit des
Weltraums in die Helligkeit der Schleusenkammer, das Außenschott
schloß sich automatisch und unsichtbare Pumpen drückten
vorgeheizte Luft in die Kammer.
    Erst in diesem Augenblick wurde sich Kendall der Tatsache bewußt,
daß er keinen Raumanzug trug. Er erschrak heftig, bis er sich
wieder entsann, daß dies bedeutungslos war, solange man nur
träumte.
    Das Pumpgeräusch schwoll allmählich an, dann verstummte
es. Gleich darauf öffnete sich das Innenschott. Ein beleuchteter
Schacht von etwa drei Metern Durchmesser und vielleicht dreißig
Metern Höhe wurde sichtbar.
    Franklin Kendall stieß sich vom Schleusenboden ab und geriet
in den Wirkungsbereich eines Kraftfeldes, das ihn nach oben zog.
Diesmal folgte ihm Homunk, ohne zu zögern.
    Ein seltsames Schiff! dachte Kendall, während er die Wände
des Kraftfeldschachtes musterte. Der Schacht scheint vom unteren Pol
direkt zum oberen Pol zu führen, ohne daß man unterwegs
aussteigen könnte. Vielleicht befindet sich oben ebenfalls nur
eine Schleuse.
    Er atmete auf, als sich seine Befürchtung nicht bestätigte
und er am oberen Ende des Schachts aussteigen konnte. Links und
rechts erstreckte sich ein Gang, der viel länger zu sein schien,
als der Horizontalmesser des Raumschiffes von äußert
gewirkt hatte. Ein Transportband bewegte sich von rechts nach links,
und Kendall entschloß sich, es zu benutzen.
    Sarkastisch dachte er, daß man auch im Traum nicht auf die
Annehmlichkeiten einer fortgeschrittenen Technik verzichten sollte.
    Nach etwa zwanzig Metern erkannte er zur Rechten ein großes
Panzerschott. Er sprang vom Transportband und legte probeweise die
flache Hand auf die Stelle, an der sich auf terranischen Raumschiffen
ein Wärmeschloß verbarg.
    Zu seiner Verwunderung glitten die beiden Schotthälften
sofort auseinander. Er blickte geradewegs in die Kommandozentrale
eines

Weitere Kostenlose Bücher