PR TB 082 Söldner Fur Die Dunkelwolke
verschwanden.
Die Kuppel des Hauptquartiers wurde rasch größer.
Kurt Panorama hatte es also geschafft, er konnte die Kampfmaschine
auch manövrieren, wenn er auf Sicht fuhr.
»Geschwindigkeit drosseln«, erklang Sandos' Befehl,
als sie nur noch wenige hundert Meter von der metallenen Kuppel
entfernt waren. »Kanonier, Achtung! Wenn ich den Befehl gebe,
das Feuer auf den Bunker eröffnen.«
Langsam näherte sich die Kampfmaschine der Metallkuppel, die
wie ein Fremdkörper aus dem Plateau ragte.
Klein schätzte, daß die Kuppel einen Durchmesser von
gut sechzig Meter hatte. Von Sandos wußte er aber, daß
das eigentliche Hauptquartier unterirdisch angelegt war und sich in
seiner Gesamtheit über einige tausend Quadratkilometer
erstreckte. Darin waren auch die eingeschlossenen Krankensäle,
in denen die Söldner nach der Wiedererweckung erwachten.
Außerdem befanden sich in diesem gigantischen unterirdischen
Komplex
auch die Rüstungsfabriken, in denen die Kampfmaschinen gebaut
wurden, und das Archiv mit den metaphysischen Matrizen der Söldner.
Aber das war für ihr Unternehmen von sekundärer
Bedeutung. Sie waren nur an der Kuppel interessiert, in der sich die
militärischen Oberbefehlshaber befanden.
»Nur noch fünfzig Meter«, meldete Sandos.
»Kanonier - Feuer!«
Kaum erscholl der Befehl, da drückte Dyronius Klein die
»blinde« Taste, die keinerlei Symbol trug. Auf den
Frontbildschirmen sah er, wie vom unteren Bildrand eine blendend
grelle Feuerzunge auf das Kuppelgebäude zuschoß. Das
Energiebündel prallte auf einen unsichtbaren Schutzschirm und
ließ ihn in hellem Grün aufleuchten.
»Punktfeuer!« ordnete Sandos an. »Navigator auf
geraden Kurs!«
»Okay«, bestätigte Kurt Panorama.
Klein drückte die Taste mit aller Kraft nieder - als könne
er dadurch die Stärke des Beschusses erhöhen. Das Glühen
des Schutzschirmes um die Kuppel wurde immer greller - und plötzlich
brach die energetische Glocke zusammen. Das Strahlenbündel traf
auf das ungeschützte Metall und ließ es schmelzen.
»Feuer einstellen!« befahl Sandos, und Klein zog den
schmerzenden Finger von der Feuertaste zurück. »Wir
versuchen es mit einem Durchbruch.«
Die Kampfmaschine rollte auf die Kuppel zu und durchstieß
das noch glühende Metall, als sei es Papiermache.
»Stop!« brüllte Sandos, und Kurt Panorama hielt
die Kampfmaschine an.
Sandos riß sich den Helm vom Kopf und seufzte erleichtert.
»Das ging besser, als ich glaubte. Und jetzt nichts wie raus
aus diesem Metallsarg - und hinein ins Hauptquartier.«
Sandos, Klein und Panorama verließen den Geschützstand,
begaben sich in die Messe und verließen durch den geheimen
Ausstieg die Kampfmaschine. Sie kamen direkt in einen kreisrunden
Schaltraum, in den sich der Bug der Kampfmaschine gebohrt hatte.
Dyronius Klein sah, daß sich in dem dreißig Meter
durchmessenden Gewölbe drei Dutzend telonischer Offiziere
aufhielten, die mit einer Mischung aus Staunen und Empörung den
Eindringlingen entgegenstarrten.
Sandos machte in Richtung der telonischen Offiziere eine
Verbeugung und sagte: »Guten Tag. Meine Name ist Sandos. Die
Neue Generation hat mich damit beauftragt, die Vorgänge in der
militärischen Führungsspitze Teloniens zu untersuchen. Da
ich dafür von militärischer Seite keine Erlaubnis erhielt,
dieses Hauptquartier zu betreten, mußte ich mir auf diese Weise
Zugang verschaffen.«
Einer der Offiziere trat vor. Er sagte:
»Ich bin Orar, Dritter Telon und Oberbefehlshaber der
gesamttelonischen Kampftruppe...«
Sandos unterbrach ihn.
»Wollen Sie damit andeuten, daß Sie die Blaue und die
Weiße Armee befehligen?«
Orar wandte sich kurz zu den anderen Offizieren um und wechselte
einen schnellen Blick, dann sah er wieder zu Sandos.
»Allerdings, das meine ich«, erklärte er. »Ich
befehlige beide Armeen. Und ich muß Ihnen mit allem Ernst
sagen, daß Sie mit Ihrem Eingreifen die Kampfhandlungen in
einer wichtigen Phase gestört haben - ja, daß Sie den
Ausgang dieses Krieges vielleicht beeinflußt haben.«
»Ich kann nicht sagen, daß ich das bedaure«,
meinte Sandos kühl. »Es liegt sogar im Interesse des
telonischen Volkes, wenn ich dieses unsinnige Kriegsspiel beende. Sie
haben ohne Wissen der Öffentlichkeit Telonier gegen Telonier
kämpfen lassen - und Sie haben weiter die terranischen Söldner
aufeinandergehetzt. Die Neue Generation wird dies dem Volk mitteilen,
und Sie können sich ausrechnen, daß das Volk eine
Fortführung dieser
Weitere Kostenlose Bücher