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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nach mehr als
siebentausend Jahren, aufgegangen zu sein. Die Wanderung der
Steinzeitmenschen, aus der Richtung des nördlichen Poles nach
Süden führend, hatte um die zahlreichen Buchten im
Einschnitt zwischen den beiden riesigen Halbkontinenten westlich
meiner Tiefseekuppel zahlreiche endsteinzeitliche Kulturen entstehen
lassen. Es waren viele Stämme, die eine gemeinsame Sprache in
vielen Dialekten benutzten. Sie waren meist Jäger und Sammler,
aber dann sah ich etwas Erstaunliches. Ein Stamm baute eine
Bergfestung, hinter der ausgedehnte Felder lagen. Dort hatte ich
einen Angelpunkt.
    »Das Schiff, Gebieter, das im Sturm nach Westen getrieben
wird!« erinnerte mich der Robot.
    »Ja. Ich hatte es fast vergessen.«
    Ich steuerte eine der Sonden weit nach oben in die Atmosphäre
des Planeten. Als ich den Sturm in seiner ganzen Ausdehnung auf dem
Schirm hatte, ließ ich die Sonde nach unten fallen und suchte
drei Stunden lang in heulendem Wind, zwischen riesigen Wellen und
schäumender Gischt, bis ich das Schiff fand. Langsam und
kreisend begleitete die faustgroße Sonde das Schiff.
    Ich lachte.
    »Du lachst über ein Schiff, das in Sturmnot geraten
ist, Gebieter?« fragte Rico verwundert.
    »Nein«, sagte ich entschlossen. »Ich lache, weil
ich eben einige ziemlich gute Einfälle hatte. Was siehst du auf
diesem Schirm?«
    Wir sahen ein Schiff aus Karthago, der blühenden Stadt an der
Nordküste des Landes, in dem einst das Alte Reich unter den
Pharaonen entstanden war. Es schien ein Sklavensegler zu sein, denn
die Besatzung bestand aus hellhäutigen und dunkelhäutigen
Menschen in verschiedenen Kleidern. Ein karthagischer Kapitän,
einige Matrosen, die unverkennbar ägyptische Züge trugen,
etwa zehn Frauen oder Mädchen, ein Mann mit blauen Augen,
vielleicht ein Nordländer. Langsam trieb das Schiff mit
zerfetzten Segeln im Sturm. In ledernen Eimern wurde Wasser gelenzt,
einige Männer versuchten, unter dem Hinterdeck ein Segel zu
flicken. Tauwerk flog im Wind, und drei Männer arbeiteten
verzweifelt am Ruder. Das Schiff war gefährdet, aber der Kapitän
war ein Meister seines
    Faches. In wenigen Tagen würden Sturm und Strömung das
Schiff genau dort hintreiben, wo ich es brauchte - ich hatte, ohne es
zu wollen, Helfer gefunden.
    »Ich verstehe«, sagte Rico. »Du wirst diesen
braunen, kleinen Steinzeitmenschen die Kultur bringen?«
    Ich sagte:
    »Sicher werde ich dazu beitragen, daß sich um mich
einige Sagen bilden, aber ich habe auch den Weg zwischen dem alten
Kontinent und dieser neuen Welt geöffnet, wenn ich zurückkehre.
Und vergiß nicht, was die Menschen eben herausgefunden haben!«
    Rico blieb neben mir stehen und betrachtete den Schirm. Der Bauch
des Schiffes war voll von Handelsgütern und Waffen, von
Nahrungsmitteln und Wasserschläuchen. Sie würden es
schaffen; nötigenfalls mußte ich nachhelfen.
    »Dort, inmitten der Steinzeitjäger, soll das Schiff
versteckt sein?«
    Ich zuckte die Schultern.
    »Schön wäre es. Ich habe es bisher nicht entdeckt.
Nur ein undeutlicher, energetisch sehr schwacher Impuls wurde von
dort aufgefangen, dann herrschte wieder Stille.«
    Rico wandte sich um und sagte:
    »Was brauchst du als Ausrüstung, Gebieter?«
    Langsam zählte ich auf, was ich mit Sicherheit benötigen
würde.
    Rico sagte:
    »In einigen Stunden ist alles bereit. Nimmst du wieder Wölfe
mit oder den silbergrauen Löwen, den es dort gibt?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein. Diesmal sollen die Maschinen einen Vogel
konstruieren. Er muß über folgende Fähigkeiten
verfügen...« Ich zählte sie detailliert auf. Dann
holte ich aus den Speichern der Bildaufzeichnungsgeräte das
Abbild eines Vogels hervor, den eine der Sonden über dem
Bergland hinter der größten, fast geschlossenen Bucht in
der Mitte beider Erdteile gesehen hatte.
    Rico sagte:
    »Die Eingeborenen nennen ihn >Kondor<.«
    »Ich weiß.«
    Ich programmierte mit Ricos Hilfe und unter Anwendung der
Technologie, die bei der Konstruktion meiner Hunde und Wölfe
mitgeholfen hatte, die Konstruktion des riesigen Geiers. Kunststoff
und Stahl, Elektronik und ein winziger Energiemeiler würden sich
zu einem strahlend weißen Vogel verbinden, dessen äußerste
Schwungfederspitzen blauschwarz waren. Mehr als elf Handbreit lang,
fast dreißig Handbreiten spannten beide Schwingen. Der Vogel
wurde mit einer Achtundvierzig-Stunden-Speicherautomatik ausgerüstet,
die vorprogrammiert war und nur wichtige Szenen, Bilder und Geräusche
aufnehmen und wieder

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