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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Robotvogel bei mir
gehabt, hätte er sich nützlich erweisen können. Gegen
Abend waren wir, ziemlich erschöpft, wieder in der Siedlung, und
Tuxpan jagte eine Gruppe von zwanzig Männern los, die restlichen
fünf Schweine zu holen, die wir in die untersten Äste
gehängt hatten.
    Zwei Tage später, während meiner Abwesenheit, begann der
lange Marsch der jungen Frauen und rund der Hälfte der Krieger.
Tuxpan blieb in Tlatilco zurück, Coyola führte die Gruppe
an.
    Ihr Ziel: der Berg, den wir ausgesucht hatten.
    Sie würden sechs Tage brauchen.
    ***
    Ich blieb stehen, an den schlanken Stamm der Palme gelehnt, und
betrachtete das Panorama, das sich vor mir ausbreitete. Es war von
einzigartiger Schönheit. Der geschwungene Sandstreifen der
halben Bucht, die Bäume, das Schiff und die Menschen, die Wärme
und der goldene Glanz, der über allem lag. Selbst in meinem
Leben gab es solche Momente, in denen ich alles vergaß - aber
nur für kurze Zeit. Meine Hand faßte nach dem
Zellaktivator, der auf meiner Brust hing, dabei berührte ich die
Narben über meinem Magen. Auch ein Andenken an die Zeit vor
Troja. Hinter mir zeichneten sich die Spuren meiner Füße
ab, schwarz geschattete Ellipsen im goldenen Sand. Diese tropische
Insel wäre für einen Stamm das Paradies gewesen, aber
binnen kurzer Zeit hätte Inzucht die Menschen verdorben. Ich
mußte in Jahrhunderten denken, nicht in Augenblicken.
    Mein Gleiter war sorgfältig versteckt.
    Du darfst nicht zögern, sagte mein Extrasinn. Du brauchst
Verbündete, um gegen die Unsichtbaren zu kämpfen, falls es
nötig wird.
    Manchmal war es schwer, den Gesetzen der Logik zu gehorchen. Ich
setzte mich in Marsch, und als ich etwa dreihundert Schritte von dem
kleinen, provisorischen Lager über der Flutmarke des Strandes
entfernt war, sahen sie mich.
    Schreie, einige deuteten auf mich, und Kapitän Hannas griff
nach einem Speer, als er aufmerksam gemacht wurde. Ich ging weiter.
Hinter meinem Gürtel steckte der zusammengesetzte Paralysator,
der mich fast jedem lebenden Wesen dieses Planeten überlegen
machte.
    Ich kam näher.
    Die Männer, die am Schiff arbeiteten, hörten auf und
sahen herüber. Die wenigen Männer und die Mädchen, die
Netze flochten und große, runde Früchte darin sammelten,
drängten sich zusammen. Ich ging weiter, und als Hannas auf mich
zurannte, blieb ich stehen. Drei Meter von mir entfernt hielt er an
und streckte den Speer aus.
    »Wer bist du?« fragte er.
    Ich lächelte ihn an; deutlich sichtbar schwand das Mißtrauen
in seinem fast schwarzgebrannten Gesicht geschrieben.
    »Ich bin derjenige«, sagte ich, »der dir mitten
im Sturm das Ziel genannt hat. Ich sehe, du bist hier.«
    Jedenfalls identifizierte mich Hannas nicht als Gott; es war mir
ein Trost.
    »Das kann ich nicht glauben«, sagte er. »Was
sagtest du damals im Sturm?«
    Ich wiederholte die Worte, die ich über die Lautsprecher
geschrien hatte. Dann hob ich beide Hände.
    »Weißt du, wo sich dein Schiff jetzt befindet?«
fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf, dann sagte er:
    »Wir sind lange gefahren. Siebzig Tage. Weit in
Sonnenuntergang, glaube ich. Und vor einer nicht sehr großen
Insel.«
    Ich hatte den Kondor zurückgerufen, als ich die Insel
identifiziert hatte. Jetzt suchte er nach dem märchenhaften
Tempel auf der Spitze des Berges. Geschätzt an der Menge der
Berge in diesem Gebiet, lag eine große Aufgabe vor dem weißen
Kondor. Er würde sie ebenso lösen, wie er dieses Schiff
gefunden hatte.
    »Hannas«, sagte ich leise, »dein Schiff kommt
aus Karthago, nicht wahr? Die Karthager haben Pergamente, auf denen
sie die Küstenlinie aufzeichnen, damit sie das Wissen an die
Kapitäne ihrer Flotte weitergeben können. Ist das richtig?«
    Er nickte, noch immer voller Mißtrauen.
    »Hier!«
    Ich nahm die zusammengefaltete Karte aus meinem Hemd und breitete
sie zwischen uns auf dem Sand aus. Hannas musterte mich schweigend,
warf anschließend einen langen Blick auf die Karte und winkte
nach hinten. Er schrie laut:
    »Aupas! Kinach!«
    Er meinte vermutlich die beiden Männer, die ich am Ruder des
Schiffes erkannt hatte. Ich blickte hoch und sah, wie sich zwei
Männer bewegten, die wie Heerführer des Hammurabi aussahen
mit ihren schwarzen, langen Bärten.
    »Was seht ihr hier?« fragte Hannas.
    Sie knieten nieder, und ihre schmutzigen Zeigefinger fuhren auf
der Karte die Küstenlinie entlang. Das gesamte Gebiet zwischen
dem östlichen Ende des Binnenmeeres und weit hinein, jenseits
der

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