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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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- weit unter mir schlängelte sich
der schmale Pfad zwischen den Bäumen entlang. Ich holte meine
Fernsteuerung aus der wasserdichten Gürteltasche heraus, rief
den Kondor und sagte ihm, was er zu tun hatte.
    Er verließ seinen Platz und raste heran; er würde diese
vier Personen verfolgen und mir ihren Standort melden. Als die vier
Personen eine Zone passierten, in die Sonnenstrahlen einsickerten,
glaubte ich, an der Spitze die leicht gekrümmte Gestalt des
Medizinmannes zu erkennen, der sich, halbtot, von der Felsentreppe
gerettet hatte.
    Langsam ging ich zurück und überlegte.
    Es gibt sie also, jene fremden Götter, wisperte eindringlich
mein Extrasinn.
    Die fremden Götter erwarteten zur Nacht des Vollmondes ein
Opfer. Das Opfer selbst, ein junges Mädchen aus dem
Nomadenstamm, machte sich gerade auf den Weg, um die Opferstätte
zum Zeitpunkt des Vollmondes zu erreichen. Jetzt hatten wir einige
Nächte nach Neumond; rund zwölf, dreizehn Tage also noch.
Das heißt: Eine lange Wegstrecke war zurückzulegen. Das
hatte nicht viel zu bedeuten - doch: Plötzlich erinnerte ich
mich des Opfersteines vor der kleinen, primitiven Stufenpyramide.
Dieser Ort aber war nur drei Tagesmärsche von mir entfernt. Dort
war es also nicht. Nun, ich würde mich durch den Kondor
unterrichten lassen. Langsam kehrte ich in unser Lager zurück.
    Ich trat in die Hütte und setzte mich an den Tisch.
Inzwischen gab es hier einfache Sessel aus Ästen, mit Lianen
zusammengebunden, mit Binsen und Fellen gepolstert. Hyksa lief auch
mich zu und setzte sich auf meine Knie.
    »Dein Gesicht verrät mir alles. Du hast mit einem
Alligator kämpfen müssen?«
    Ich schüttelte langsam den Kopf und strich über ihr
Haar.
    »Nein. Ich glaube, ich habe gehört, daß es außer
mir auch andere Götter hier im Land gibt. Grausame Götter,
die Menschenopfer verlangen. ja, wie Baal oder andere Götzen.
Und sie sind mit Sicherheit die Steuermänner des Schiffes, mit
dem ich vielleicht in meine Heimat zurückkehren kann.«
    Sie sagte leise, dicht an meinem Ohr:
    »Hast du bemerkt, wie gerade die jungen Männer dieses
Stammes die Steinbearbeitung schnell begreifen? Zu schnell?«
    »Vergiß nicht, sie haben bereits eine Bergfestung
erbaut«, sagte ich. »Ich
    werde jedenfalls die Stelle, an der das Mädchen geopfert
werden soll, suchen und finden. Und auch die fremden Götter!«
    »Wann?«
    »In der Nacht des Vollmondes«, sagte ich.
    »Das ist auch die Zeit, in der Hannas landen will«,
gab sie zu bedenken.
    »Nicht ganz. Sie kommen einige Tage später.«
    Meine Überlegungen begannen etwas undeutlich zu werden. Die
meisten Dinge, aus denen ein primitives Gemüt meine
»Gottähnlichkeit« ableiten konnte, unternahm ich so
gut wie öffentlich. Ich hatte meinen Gleiter benutzt, flog mit
Hilfe meines Aggregates, zeigte Hyksa die Geheimnisse des Kondors und
ähnliches mehr. Noch immer hatte der Kondor die Fremden nicht
gefunden.
    »Mädchen?« sagte ich.
    »Ja, Atlan?«
    »Ich fühle mich wie ein Mann, der mit wenigen Waffen
und einigem Können unter wilden Tieren gestrandet ist, aber
unter Tieren, die viel geheimnisvoller sind, als er es träumen
kann.«
    Sie preßte sich an mich und flüsterte:
    »Aber hier gibt es jemanden, der dich nicht für einen
Gott hält!«
    »Wie schön. Wer ist es?«
    »Ich«, sagte sie und küßte mich verlangend.

5.
    Bei den ewigen Sonnen des Universums, bei den drei Welten von
ARKON, dachte ich inbrünstig. Ist es denn so ungeheuerlich
schwer, von diesem verdammten Planeten loszukommen? Von dieser Welt,
auf der Totschlag und Machtgier, unglaubliche Primitivität und
naive, völlig unreflektierte Schönheit einziger Ausdruck
der denkenden Wesen waren? Von dem Planeten der offensichtlich nur
von schurkischen widerlichen und bösartigen Raumfahrten
angeflogen wurde und dies nur in Abständen von mehreren
Jahrtausenden? Ich weigerte mich nicht mehr länger, auch diesen
meinen Versuch schon jetzt als gescheitert anzusehen.
    Es war Nachmittag. Heller Nachmittag, so daß ich sehr genau
sehen konnte, wo ich mich befand.
    In dieser Nacht erreichte die Scheibe des Mondes ihre größte
Leuchtkraft.
    Vollmond.
    Was ich vor mir sah, durfte es nicht geben. Der Großteil
meiner Berechnungen und Pläne wurde mit einer Handbewegung
umgeworfen. Ich sah ein völlig ebenes Stück Rasen, rund
fünfhundert Kilometer von der neuen Siedlung der Tlatilco
entfernt. Diese kleine Ebene schloß sich an einen
vorspringenden Felsen an, der über der Gabelung des

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