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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und das
Tier erhob sich. Binnen Sekunden war es in der Nacht verschwunden.
    »Wie solltest du diese Opferung vornehmen?« fragte ich
drohend.
    »Ich schneide die Brust auf, reiße das Herz heraus und
bringe es hinauf zum
    Tempel der roten Götter!« sagte Ahuitzotla.
    Ich drehte mich vorsichtig um. Die Dunkelheit ringsum schien von
lauernden Gestalten voll zu sein. Ich sicherte den Paralysator, zog
den Strahler und feuerte dreimal in die Luft. Zugleich mit den
krachenden, übernatürlich laut wirkenden Detonationen
flammten stechende Blitze hinauf in die Sterne.
    »Ich sage dir, Ahuitzotla: Du wirst alle deine Krieger hier
zu ihren Frauen zurückschicken und niemals wieder hierher
kommen!«
    Vorwurfsvoll schüttelte der Medizinmann den Kopf. Er
beobachtete mich mit katzenartiger Verschlagenheit.
    »Das geht nicht«, sagte er leise, »denn du weißt
selbst, daß deine Brüder jeden Vollmond das Opfer befohlen
haben.«
    Die unzähligen Krieger beobachteten wortlos unseren Disput.
    »Rede - oder stirb!« sagte ich und schoß einmal
in ein Feuer. Die Explosion schleuderte brennendes Holz und Asche
nach allen Seiten; der Donner der Detonation rollte über das
Plateau.
    »Was willst du wissen, Quetzalcoatl?« fragte
Ahuitzotla furchtsam.
    Seine Augen bohrten sich in die meinen; wollte er mich
hypnotisieren?
    »Wo sind meine Brüder, die Götter?«
    Er sagte:
    »Sie kamen vor fünf Monden und gingen wieder. Sie
kommen wieder, weil sie es gesagt haben.«
    »Wer hat diesen Tempel gebaut?«
    »Wir alle. Wir schleppten Stein, bearbeiteten ihn und
führten die Befehle aus. Wenn wir nicht gehorchten, ließen
sie Ameisen in unsere Glieder kriechen.«
    Sie haben eine elektrische Geißel angewendet, erklärte
mein Extrasinn.
    »Wann kommen sie wieder?«
    »Wenn du es nicht weißt - wir wissen es nicht.
Irgendwann, wenn Vollmond ist.«
    Ich fragte:
    »Ich muß in diesen Tempel hinein. Kennst du den
Eingang?«
    »Ja«, sagte er. »Aber jeder, der den Tempel
betreten will, muß vorher einen Trank zu sich nehmen. Er stirbt
sonst. Das gilt auch für deine Brüder, die roten Götter.«
    Ich nickte, blieb aber mißtrauisch.
    »Wer gibt mir diesen Trank?« fragte ich ausdruckslos.
    Vermutlich war dies eine Droge, in Schnaps aufgelöst, die
alle Erinnerungen an das Innere des Tempels auslöschte.
    »Hier!« sagte der Medizinmann und blickte mich lauernd
an.
    Ich sah, daß er mir die ausgehöhlte Schale aus einem
Flaschenkürbis entgegenhielt.
    »Trink und gehe hinein«, sagte Ahuitzotla. Auch er
schien einer der Männer zu sein, die längst die Kulturstufe
steinzeitlicher Jäger hinter sich gelassen hatten. »Ich
werde dich führen.«
    Ich dachte an meinen Zellaktivator und brummte:
    »Götter kann man nicht vergiften.«
    Ich nahm die Schale, roch daran: Stechend fuhr mir ein Geruch in
die Nase. Es roch nach Fäulnis und pflanzlicher Süße,
nach Alkohol und irgendwelchen Gewürzkräutern. Ich konnte
mir ausrechnen, daß der Trunk stimulierende und
    sinnverwirrende Wirkung haben würde. Trotzdem, geschützt
durch meinen Zellaktivator, nahm ich einen Schluck. Es traf mich wie
ein Hammerschlag. Ich taumelte, stützte mich auf den Stein und
zielte auf den Medizinmann, aber vor meinen Augen brannte ein
lautloses Feuerwerk ab.
    ***
    Ahuitzotla drehte sich um, reckte beide Arme in die Höhe und
schrie ein paar Befehle in die Richtung des schweigenden Waldes
hinüber. Aus der Dunkelheit lösten sich Gestalten und kamen
näher, schnell und fast geräuschlos.
    Der Medizinmann hob die Schale auf und befestigte sie wieder an
seinem Gürtel, dann deutete er auf den Stein.
    »Hebt ihn hinauf - er ist zwar der Bruder der roten Götter,
aber sie werden das Opfer annehmen!« sagte er scharf.
    Die Männer zögerten.
    »Schnell! Ehe der Mond verschwindet!«
    Die Krieger fürchteten sich, den Gott mit den weißen
Haaren anzurühren. Sie hatten von Quetzalcoatl gehört,
hatten gehört, wie er mit seinen wunderbaren Pfeilen die Nomaden
zurückgetrieben hatte, wie er die Siedlung der Tlatilco baute
aus Stein. Er hatte harte, regenfeste Steine gebacken und in
wunderbarer Schnelligkeit die Wunden geheilt. Er war der
tlamatepatlicitl, der natürliche Heiler.
    Ahuitzotla sagte nichts mehr. Er drehte sich langsam, stimmte
einen dunklen Gesang an und holte die steinerne Flöte aus dem
Binsenköcher. Er begann darauf zu blasen, und der schneidende,
hohe Ton schnitt förmlich in die Hirne der Krieger. Sie standen
gänzlich unter dem Bann dieses Mannes. Sie hoben den Gott

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