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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Der
Kondor muß sie abgesetzt haben, als ich in Gefahr war, dann
rettete er mich, schließlich holte er sie ab.«
    Noch immer waren die Augen des Mädchen aufgerissen, die
Pupillen riesengroß. Sie stand unter der Wirkung des
Rauschgiftes und der hypnotischen Beeinflussung des Medizinmannes.
Zitternd ließ sie sich von Hyksa ein großes Tuch um den
Körper wickeln. Coyola hatte sich nicht gerührt.
    »Dein Vogel hat mich. Ich lag auf dem Opferstein«,
sagte sie leise, als glaube sie es selbst nicht.
    »So war es«, erwiderte ich inquisitorisch. »Warum
hat man dich als Opfer ausgesucht?«
    »Ich. ich bin jung und hatte noch keinen Mann.«
    Jungfrauen werden als Opfer offensichtlich bevorzugt, kommentierte
mein Extrasinn lakonisch.
    »Hat man dich gezwungen?« wollte ich wissen.
    »Nein. Quetzalcoatl. Warum hast du mich gerettet?«
    »Weil ich keine Opfer haben will. Du bist also freiwillig
bis zum Tempel gegangen?«
    »Ja. Ich werde sterben, Gott der gefiederten Schlange.«
    »Du wirst nicht sterben. Du hast Angst vor den Göttern?«
    »Ja«, sagte sie und begann zu weinen.
    »Warum?«
    »Ich darf nichts sagen. Die Götter haben es verboten.«
    Ich fragte scharf und gereizt:
    »Haben sie mit dir gesprochen?«
    »Nein. Ahuitzotla.«
    »Ich verstehe. Du glaubst also dem Medizinmann mehr als
mir?«
    »Ich. ja. Die roten Götter, sagt er, sind böse.
Sie bringen den Tod über alle Krieger des Tales.«
    »Gut«, sagte ich. »Gehe jetzt und schlafe dich
aus. Du wirst in den nächsten Tagen in meiner Hütte helfen.
Und eines Tages wird es auch einen jungen Mann geben. Wie wäre
es mit dir, Coyola?«
    Er sprang erschrocken auf.
    »Ein Mädchen, das als Opfer ausgesucht wurde? Niemals!
Das bedeutet Siechtum!«
    Da prallte ich wieder gegen eine der Grenzen, die durch
Aberglauben und falsch verstandenen Mythos errichtet worden waren.
Die gräßliche Angst, die dieses Mädchen erfüllte,
trieb sie sehenden Auges in den unwürdigen Opfertod. Die gleiche
Angst hielt Coyola in ihrem Griff. Hier konnte ich nichts tun, es sei
denn, ich wendete Gewalt an, und das war nicht gerade meine Art. Ich
sagte müde:
    »Wir werden darüber noch sprechen. Geht jetzt bitte -
Coyola! Du bist dafür
    verantwortlich, daß dieses Mädchen nicht flieht.«
    Hinter ihnen fiel die dicke Binsenmatte, die als Tür diente,
gegen die dünnen Wände. Hyksa und ich waren allein.
    Ich schlief plötzlich ein.
    Als ich aufwachte, schien längst die Sonne. Der Aktivator
hatte die letzten Nebel aus meinem Hirn vertrieben. Hyksa und ich
aßen in der Sonne, dann ging ich zu den einzelnen Stellen, die
von arbeitenden Gruppen umstellt waren. Nur wenige ältere Frauen
befanden sich im Lager.
    Ununterbrochen wurden große und kleine Ziegel hergestellt
und um die Finger geschichtet. Eine Trägerkarawane schleppte die
ausgekühlten Ziegel hinauf auf den Hügel, und etwa fünfzig
Meter der Mauer waren bereits fertig. Man dichtete sie mit einer
Masse aus Lehm, zerstoßenen Felsen, die wir vorher ausgeglüht
hatten, Kies, Sand und Wasser ab. Schon gab es einige unbehauene
Stufen der langen Treppe, und auf dem Grund des Brunnens stand
mannstief das Wasser.
    Andere Arbeiter hoben die Gräben für die Kanalisation
aus. Einer davon wurde bereits mit nassem Lehm ausgekleidet und mit
Holzstücken glattgestrichen. Der Lehm wurde im Feuer gehärtet,
dann wollten wir die Gruben abdecken und Erdreich darüber
häufen.
    Ich blieb neben Coyola stehen, der mit einer Steinhacke gerade
einen tiefen Graben aushob.
    »Wir brauchen kräftige Männer«, sagte er
keuchend. Er schwitzte und schwang die Hacke wie ein Besessener.
»Soll ich meinen Stamm holen?«
    »Wenn wir die Krieger hier hätten, die jene
Tempelpyramide gebaut haben, ginge es schneller«, erwiderte
ich. »Aber - in wenigen Tagen kommen meine Freunde!«
    Coyola stützte sich auf seine Hacke.
    »Dies hier wird dein Haus, Quetzalcoatl«, sagte er.
»Wir werden es so bauen, wie du es wünschst!«
    Mein Plan, mit Coyola zusammen entwickelt und gezeichnet, sah
einen Hauptplatz in drei Ebenen vor, um den sich ein Ring aus fünfzig
Steinhäusern zog. Zwischen ihnen waren schmale Gassen und kleine
Höfe, in denen Bäume gepflanzt werden konnten. An diesen
ersten Ring schlossen sich zwei weitere Ringe an, die an der Kante
des obersten, steilsten Walles standen. Mein Haus sollte im Süden
stehen; ich hatte von der kleinen Terrasse einen herrlichen Ausblick
auf den Dschungel und eine Bucht des Flusses, dort, wo ich gebadet
und die

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