PR TB 083 Die Festung Der Dämonen
Gespräche der Krieger belauscht hatte.
Ich deutete auf die Haufen von Ziegeln und Steinen und sagte:
»Wenn wir dieses Haus bauen, werde ich euch zeigen, wie man
auch alle anderen Häuser bauen kann. Sie sind hell, kühl
und gesund.«
Coyola sagte verwundert, nachdem er wieder einige Meter Graben
ausgehoben hatte:
»Ich verstehe es nicht, Quetzalcoatl!«
»Was verstehst du nicht?« fragte ich halblaut.
»Du kommst zu uns, heilst unsere Wunden, sagst uns, wie wir
bauen und jagen müssen, bringst die Bogenwaffe und bist so ganz
anders als die roten Götter, von denen die Krieger erzählen.«
Ich zuckte zusammen; vor Begeisterung über die Bauarbeiten
hatte ich meine
Probleme vergessen.
»Ich werde es dir eines Tages genau erklären«,
versprach ich. »Aber die Zeit ist noch nicht reif.«
»Wann kommen deine Freunde?« fragte er und schien mit
diesem Aufschub zufrieden zu sein.
»Ich werde sie abholen, wenn mir der Kondor sagt, daß
sie angekommen sind.«
In den nächsten Tagen entstand mein Haus.
Wir setzten ein Rechteck aus großen, wuchtigen Steinen in
den Graben, den Coyola ausgehoben hatte. Kies, Lehm und Sand wurden
mit dem zerstoßenen, erhitzten Gestein vermischt, mit Wasser zu
einem Brei angerührt, mit dem wir die Fugen ausstrichen. Dann
füllten wir den Raum zwischen dem Steinrechteck mit Kieseln auf,
darüber kam eine Sandschicht. Mit Schlegeln aus härterem
Urgestein schlugen wir die Steine glatt und bauten darauf vier Mauern
mit einer Türöffnung nach Norden, mit kleinen, hoch
angebrachten Seitenfenstern und mit einem großen Fenster und
einer breiten Tür nach Süden.
Wir fällten Bäume und bearbeiteten mit Steinbeilen die
Stämme, arbeiteten Aussparungen hinein und setzten den
Dachstuhl. Dünnere Quer Verstrebungen wurden mit Lianenseilen
angebunden, und das Dach wurde von unten nach oben mit dicken Bündeln
aus Binsen, langen Gräsern und großen Blättern
gedeckt. Die dreieckigen Zwischenräume an den Mauerkanten wurden
ausgefugt, und ich konstruierte einen Kamin und einen Herd in einem
der kleineren Räume. Das Wasser, das wir brauchten, holten wir
bereits aus dem fertiggestellten Brunnen.
Als letzter Arbeitsgang wurden die Terrasse, die beiden
Begrenzungsmauern und die Böden hergestellt. Dann war der Rohbau
fertig.
Wir warteten einige Tage, bis die Nässe aus den Mauern
verdunstet war, dann brachten wir die Tische und Sessel, die Vorhänge
aus Binsen und den übrigen Besitz und meine Ausrüstung auf
den Hügel.
Ich fertigte eine Tür an, hängte sie in breite
Lederbänder ein und richtete dann den großen Innenraum
ein. Er maß ziemlich genau sechs auf sechs Meter. Als ich mich
umsah, merkte ich besonders deutlich, was noch alles fehlte, um von
einer gewissen Bequemlichkeit sprechen zu können.
Sie kannten keinen Webstuhl, die Baumwolle, die ich hier und da
gesehen hatte, eignete sich schwer zur Anfertigung von Teppichen und
Stoffen.
Die Töpferei lag in den primitiven Anfängen.
Es gab keine Metalle und keine Metallverarbeitung.
Die Felle waren schlecht gegerbt und noch schlechter bearbeitet.
Ich wußte, daß ich noch sehr viel Arbeit hatte, aber
ich wußte auch, daß mit Kapitän Hannas und seiner
Besatzung starke und unermüdliche Helfer kamen.
Ich musterte die Ausrüstung.
Sie würde noch für den Rest der Zeit reichen, die ich
mir - vorausgesetzt, es gelang mir nicht, in das Raumschiff zu
kommen, das ich nicht einmal gesehen hatte - als Frist gesetzt hatte.
Noch mehr als elf Mondwechsel also.
Schritte hinter mir, ein Schatten fiel über die hellen Steine
und den trockenen Lehm der Terrasse. Ich drehte mich um.
»Du bist zufrieden, Atlan?« fragte Hyksa leise.
»Nein, noch lange nicht«, erwiderte ich. »Aber
es sieht schon viel besser aus.
Hast du die Felder gesehen?«
Sie nickte begeistert und antwortete:
»Die Bewässerungsgräben sind voller Wasser, und
die Pflanzen wachsen gut. Bald haben wir Grund genug, die andere
Hälfte des Stammes zu holen.«
In einer der metallenen Verzierungen meines breiten
Lederarmbandes, das ich als Armschutz für die Bogensehne trug,
summte kurz ein Signal auf. Ich lächelte Hyksa ab, ging an ihr
vorbei und schaltete den Bildschirm des Schildes ein.
»Was siehst du?«
Ich legte den Arm um ihre Hüfte und zog sie an mich. Wir
sahen ein Bild, das wir erwartet hatten und das uns große
Erleichterung versprach. Das Schiff aus Karthago ankerte an der
Stelle des Flusses, weit entfernt von der Mündung in den Ozean,
an der es nicht
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