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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hast, Quetzalcoatl?« murmelte Tuxpan.
    »Womit, Tuxpan?« fragte ich leise zurück.
    »Mit deinem Plan - und damit, wie sich die Teile deines
Planes verhalten werden, Ahuitzotla, der Kondor, der Meteor. alles.«
    »Ich hoffe es«, sagte ich.
    Der Vollmond strahlte sein eiskaltes, gespenstisches Licht auf die
Fläche und auf beiden Seiten der Pyramide. Aus den Augenwinkeln
nahmen wir beide gleichzeitig eine Bewegung wahr. Ein einzelner Mann
verließ den Rand des Dschungels und ging langsam geradeaus. Er
ging auf den Opferstein zu, auf die geborstenen Trümmer des
Steines. Ich schob die Infrarotbrille über die Stirn herunter.
Ich erkannte den Mann, der kurz bei dem Opferstein stehengeblieben
war und die Trümmer betrachtete. Es war der Medizinmann.
    »Heute ist der vierzehnte Tag einer Periode, also der Tag
Jaguar«, murmelte der Krieger neben mir. »Der Jaguar ist
ein Raubtier. Wir werden sein wie die Jaguar, Quetzalcoatl!«
    Ich winkte ab.
    »Ruhig, Tuxpan«, sagte ich. »Ein Mann. es ist
Ahuitzotla.«
    Ich erkannte ihn genau. Er war halb nackt und in den Farben Rot
und Weiß bemalt, den Farben des Todes. Sein Gesicht trug die
weiße, erschreckende Farbe einer merkwürdigen Maske, die
kreisförmig angelegt war und von den Ohren bis zur Stirn und zum
Kinn Ring.
    Jetzt bewegte sich der Medizinmann weiter, an dem Stein vorbei,
und auf die Pyramide zu. Zwischen den beiden senkrechten, wuchtigen
Mauern des
    Oberbaues leuchtete jetzt ein Schild auf - vermutlich das
BildÜbertragungsgerät der Fremden.
    Lange Minuten vergingen.
    Ich suchte langsam den Rand des Waldes ab. Dort lauerten Hunderte
von kleinen Gruppen. Die Nomaden hatten sich hier versammelt, wie es
der Kalender befahl; bei Vollmond. Außerdem würde sich
heute etwas ereignen, das mit den Linien des Hochplateaus in
Verbindung gebracht werden konnte. Ich rechnete stark mit einem
Raumschiff oder einigen Schiffen.
    »Was tut er?« fragte Tuxpan. Ich sagte es ihm.
    Der Sonnenschild zwischen den Mauern blinkte jetzt. Verschiedene
Farben zogen über die Oberfläche und wechselten in einem
bestimmten Rhythmus ab. Eine hypnotische Folge von optischen Signalen
strahlte über die freie Fläche, und als ob er unter einem
Bann stünde, ging Ahuitzotla darauf zu. Er erreichte die
untersten Stufen und stieg sie langsam hinauf. Nach einiger Zeit
hatte er den ersten Absatz erreicht und blieb stehen.
    »Was ist das?« flüsterte der Krieger neben mir
und packte scheu mein Handgelenk an.
    »Was?«
    Ich schob die Brille wieder in die Stirn zurück und sah, daß
in meinem breiten Armband aus dickem, imitierten Leder ein winziges
Lämpchen aufglühte, wieder erlosch und wieder aufglühte.
Ich drückte ein paar Kontakte und rief dadurch den Kondor tiefer
herunter und - näher zu uns heran.
    »Was war das?«
    Ich grinste freudlos in der Dunkelheit.
    »Mein weißer Vogel hat gesehen, daß ein Schiff
aus den Wolken gekommen ist«, murmelte ich.
    Ein dumpfes Brausen drang aus dem Dschungel. Tausend oder mehr
Menschen sprachen miteinander oder sangen leise; es war nicht genau
zu hören. Die Farben und die zuckenden Blitze funkelten noch
immer zwischen den Mauern. Der Medizinmann war wieder eine Plattform
höher geklettert und drehte sich jetzt herum, so daß er
den Rand des Waldes vor Augen hatte. Er breitete die Arme aus und
schrie gellend:
    »Dies ist die Nacht des vollen Mondes! Es ist die Nacht des
Jaguars!«
    Ein dumpfes, ekstatisches Heulen und Kreischen von mehr als
tausend Kehlen antwortete ihm. Die Szene war wild und unwirklich.
    »Die roten Götter haben uns zu sich gerufen!«
schrie Ahuitzotla.
    Wieder folgte ein Geschrei. Vermutlich standen sie alle unter der
Einwirkung von getrockneten Drogenpilzen.
    »Sie sagen, daß Feuer vom Himmel kommen wird!«
schrie der Medizinmann.
    Wieder schien der Urwald zu erzittern.
    »Seht - dort!« schrie Ahuitzotla. Seine Stimme
überschlug sich.
    Wir saßen regungslos und aufgeregt auf unserem Ast, hörten
und sahen alles, auch die undeutlich weiße Silhouette des
Kondors am Nachthimmel; sie verdeckte kreisend die Sterne. Aus dem
Wald kamen leichter Nebel und die Gerüche vieler schwitzender
Menschen, und ein Geruch nach fauligem Wasser wehte in meine Nase.
Wir sahen hoch, ich schob die Brille wieder von den Augen zurück.
    »Der Meteor!«
    Natürlich ist es ein kleines Raumschiff, den Antriebsspuren
nach, sagte mein Extrasinn.
    Das Raumschiff. Es kam, immer heller werdend und näher
rasend, zwischen den funkelnden Sternen hervor. Es kam

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