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PR TB 084 Das Meer Der Zeit

PR TB 084 Das Meer Der Zeit

Titel: PR TB 084 Das Meer Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie?«
    »In drei Stunden, wenn Sie gestatten.«
    »Die Flugleitung bekommt von mir die entsprechenden
Anweisungen.« Foxhall erhob sich und gab den beiden Männern
die Hand. »Alles Gute - und noch etwas: Ich beneide Sie nicht
um Ihren Auftrag.«
    »Aber ich Sie um Ihr Gemüt«, sagte Grabner und
schob Professor Grützli auf den Korridor hinaus. »Grüßen
Sie Brenninger von mir, wenn Sie ihm die nächste Meldung
durchgeben.«
    ***
    Am 15. März des Jahres 2424 Terra-Normalzeit zündete
Major Grabner die Hauptantriebwerke der EX-724 und startete von der
Station Omega zu seinem Flug, der ihn in die unbekannten Weiten des
unerforschten Gebietes bringen sollte, das bisher von den
Raumschiffen der Erde gemieden worden war. Es war ihm klar, daß
er eine Art Versuchskaninchen darstellte, aber als Kommandant eines
Explorerschiffes war er das gewohnt.
    Ihn wunderte nur der Aufwand, den man mit diesem Unternehmen
trieb.
    Ein wissenschaftliches Team aus der ersten Garnitur!
    Von nun an war er auf die astronavigatorischen Kenntnisse
Morrisons angewiesen. Schon mehrmals hatte Morrison sie aus einer
ausweglosen Situation heil nach Hause gebracht.
    Ein Blick auf die Sternkarten genügte, um einwandfrei
feststellen zu können, daß sich alle Angaben nur auf
frühere und längst veraltete Beobachtungen stützten.
Sie stammten mit großer Wahrscheinlichkeit nur zu einem
geringen Teil. Große Sterne waren schon immer bekannt gewesen
und dementsprechend eingezeichnet.
    Der Schnelläufer Nurmi fehlte.
    Das allerdings störte Grabner wenig. Er hatte das Versäumte
längst auf eigene Faust nachgeholt und Foxhalls Zeichnung
bestätigte seine ungefähre Vermutung, wo Nurmi im
Augenblick zu finden war. Lediglich die Tatsache, daß seine
Geschwindigkeit unbekannt geblieben war, störte ihn ein wenig.
    Linearetappe!
    Grabner hatte sie über fünftausend Lichtjahre hinweg
programmiert, um möglichst schnell an den Ort des Geschehens zu
gelangen. Er hatte keine Lust, Wochen oder gar Monate an diesen
Auftrag zu verschwenden.
    Am Pazifik wartete jemand auf ihn.
    Er ahnte nicht, daß mehr als nur Monate vergehen sollten.

3.
    Als sie in das Einsteinuniversum zurückfielen, befanden sie
sich in völlig unbekanntem Gebiet. Die Sterne sahen auf dem
Bildschirm so aus wie immer und überall. Morrison, der gerade
Dienst tat, konnte keinen Unterschied feststellen. Sein erster Blick
galt der Position, an der sich Nurmi befinden mußte.
    Er sah einen kleinen, weißen Punkt.
    Sein zweiter Blick galt dem Geschwindigkeitsanzeiger.
    Die EX-724 flog mit fünf Sechstel LG, also mit 250.000
Kilometer pro Sekunde durch den Raum.
    Morrison überlegte, ob er Grabner in seiner wohlverdienten
Ruhe stören sollte, aber dann entschloß er sich, den
»Ersten Offizier« mal an seine Pflichten zu erinnern.
Über Interkom stellte er die Verbindung zur Kabine von Professor
Grützli her.
    Der Wissenschaftler schlief gerade. Nicht gerade sehr erfreut
meldete er sich.
    »Herr Professor, wenn Sie Nurmi sehen wollen, dann kommen
Sie bitte mal in die Kommandozentrale. Sie werden entzückt
sein.«
    »Sie haben ihn auf dem Schirm?«
    »Steht genau vor uns - oder sollte ich lieber sagen, er
läuft genau vor uns.?«
    »Bin gleich da!« rief Grützli und sprang aus dem
Bett. Zehn Minuten später betrat er die Kommandozentrale und
starrte auf den riesigen Panoramaschirm, in dessen Mitte der kleine,
grellweiße Punkt stand, auf den Morrison wies.
    Grützli betrachtete das fragliche Objekt mit ungeteiltem
Interesse, ehe er sich in einem der zahlreichen Sessel niederließ.
Er zog eine Karte und Papier aus der Rocktasche, breitete es vor sich
auf dem schmalen Kontrolltisch aus und begann zu rechnen. Schließlich
sah er wieder auf Nurmi und meinte:
    »Das kann unmöglich stimmen!«
    »Was kann nicht stimmen?«
    Grützli deutete auf die Geschwindigkeitskontrollen.
    »Wir fliegen annähernd mit Lichtgeschwindigkeit, und
das Licht von Nurmi ist weiß!«
    Morrison nickte.
    »Stimmt beides, aber warum sollte Nurmi nicht weiß
sein? Ist eben ein weißer Stern.«
    Grützli seufzte.
    »Wenn Nurmi einige hundert Kilometer in der Sekunde
zurücklegt, so müßten wir bei unserer Geschwindigkeit
aufholen. Der Spektrumfilter, der zwischengeschaltet ist, müßte
somit sein Licht dunkler zeigen, vielleicht dunkelviolett. Wäre
der Stern schneller als wir, was natürlich unmöglich ist,
    müßte sein Licht rot erscheinen - na. Sie kennen das
ja: Dopplereffekt. Aber es ist weiß!« Er schüttelte
den Kopf.

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