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PR TB 084 Das Meer Der Zeit

PR TB 084 Das Meer Der Zeit

Titel: PR TB 084 Das Meer Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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haben -
natürlich nur spekulativ. Wir haben keinerlei Grundlagen und
keine errechneten Formeln. Aber wir glauben, daß sich in einem
solchen Fall der ganze Vorgang der Dilatation umkehrt. Mit anderen
Worten: Die Zeit wird außerhalb des sich mit
Oberlichtgeschwindigkeit bewegenden Objektes langsamer vergehen. Die
Konsequenz: Der vorher eingetretene Zustand der Zeitverschiebung wird
aufgehoben, rückgängig gemacht. Im Schiff vergehen zum
Beispiel zwei Tage, im Raum hingegen nur eine Tausendstel Sekunde.«
    Grabner starrte eine Weile auf die Tischplatte, dann meinte er:
    »Zweifellos eine interessante Theorie, aber wenn sie in der
Praxis verwirklicht würde, brächte sie uns keinen Schritt
weiter. Wir müßten Jahre unterwegs sein, um die Zeit
wieder einzuholen.« Er schüttelte energisch den Kopf.
»Eine andere Möglichkeit sehen Sie nicht?«
    Bral sagte ruhig:
    »Sie scheinen nicht ganz begriffen zu haben, was ich meinte
und was die Theorie besagt: Die zwei Tage im Schiff sind nur
scheinbar zwei Tage. Sie können auch hundert oder tausend Jahre
sein, aber es sind für die Lebewesen
    darin nur zwei Tage. Jene hundert oder tausend Jahre aber gelten
für den Raum, den das Schiff durcheilt. Nur läuft dort die
Zeit nicht voran, wie üblich, sondern rückwärts. Es
sind somit tausend rückläufige Jahre, die vorher
absolvierte tausend voraneilende Jahre wieder einholen. Wir glauben,
daß sich so die Dilatation neutralisieren läßt.
Verstehen Sie nun?«
    »Es klingt logisch und unlogisch zugleich«, gab
Grabner skeptisch zu. »Wir werden Ihre Theorie noch in aller
Ruhe überdenken. In der Diskussion ergibt sich manches, was
vorher nicht klar zutage treten kann. Immerhin danke ich Ihnen für
die Bereitschaft, uns zu helfen.« Er zögerte und lächelte.
»Kann sein, daß etwas dran ist. Ich hoffe es. Wenn ja,
machen wir den ganzen Linearantrieb überflüssig.«
    Smith verzog das Gesicht, denn gerade der Linearantrieb war sein
Lieblingskind, auch wenn er ihn nun im Stich gelassen hatte. Er
glaubte nicht an die Möglichkeit, die Zeit überlisten zu
können. Es würde stets die Zeit sein, die den Menschen
überlistete.
    Rol übernahm wieder die Gesprächsführung.
    »Es käme auf einen Versuch an«, sagte er und
breitete eine Sternkarte auf dem Tisch aus. »Soweit ich aus
einem kurzen Gespräch mit Ihrem Dr. Hallström erfahren
habe, unternahmen Sie die Expedition, um das Phänomen des
schnellen Sterns zu untersuchen. Wir kennen diesen Stern, der knapp
acht Lichtjahre von uns entfernt ist. Stellen Sie sich vor, wir
nähmen diesen Stern, beziehungsweise seine sich schnell
verändernde Entfernung von uns als Uhr, als kosmische Uhr.«
    Hallström beugte sich vor.
    »Acht Lichtjahre, sagen Sie, Bral?« Hallström
deutete auf die Sternkarte. »Auch wir haben Sternkarten. Die
Position Nurmis ist dort anders eingetragen -Nurmi ist der schnelle
Stern. Wir nennen ihn so. Unserer Karte nach zu urteilen, ist er
etwas mehr als drei Lichtjahre von Ihrem System entfernt. Sie
sprachen von knapp acht Lichtjahren. Damit ist erwiesen, daß
während der knapp vierzehn Tage in unserem Schiff im Raum fünf
Jahre vergingen.«
    »Ganz richtig«, fiel Rol in das Gespräch. »Und
auf dieser Tatsache beruht mein Vorschlag. Sie unternehmen die
gleiche Reise noch einmal. Zurück nach dem System, das Sie
Yellow nennen. Hin fliegen Sie mit fast Lichtgeschwindigkeit und
zurück versuchen Sie, die LG zu überschreiten. Aus der
Zeit, die inzwischen für uns vergeht, können Sie Ihre
Rückschlüsse ziehen. Sie verlieren vielleicht einen Monat
Ihrer Zeitrechnung. Aber Sie können dabei alles gewinnen.«
    Tiefes Schweigen der Terraner antwortete ihm.
    Schließlich gestand Grabner ernst:
    »Ohne Kenntnis von Ihrer Theorie zu besitzen, habe ich
bereits auf dem Herflug mit Professor Grützli über eine
solche Möglichkeit diskutiert. Wir kamen zu keinem Ergebnis,
weil uns der Risikofaktor zu groß erschien. Der Obergang in den
Linearraum erzeugt nur eine kaum bemerkbare Zeitverschiebung, die von
unseren Uhren automatisch ausgeglichen wird. In unserer natürlichen
Lebensspanne kommt diese Verschiebung nicht zur Geltung, und wenn wir
tausend solcher Übergänge erleben. Bei hundert oder
zweihundert Jahren spielt eine Stunde keine Rolle. Anders ist es,
wenn wir mit
    nahezu LG fliegen, und das für einen längeren Zeitraum.
Wir haben es erlebt, und die neue Position von Nurmi beweist es
eindeutig.« Er räusperte sich. »Ich muß noch
mit meinen Beratern sprechen,

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