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PR TB 084 Das Meer Der Zeit

PR TB 084 Das Meer Der Zeit

Titel: PR TB 084 Das Meer Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von ihm. Es
wird gut sein, Sie fragen ihn nach seinen Erkenntnissen.«
    Grabner sah sich fragend in der Runde um.
    Bral erhob sich, machte eine knappe Verbeugung und setzte sich
wieder. Vor ihm auf dem Tisch lagen ein Stapel Notizpapier und ein
Stift. Seine Stimme war ungewöhnlich klar und ruhig, und dieser
Eindruck wurde selbst durch den Translator übermittelt.
    Bral sagte:
    »Die kurze Diskussion genügt, mir ein Bild davon zu
vermitteln, welche Fragen und Probleme Sie bewegen. Obwohl es mich
drängt. Ihnen tausend Fragen zu stellen - denn schließlich
erlebte ich selbst noch nie einen Besuch aus dem Weltraum -, will ich
mich darauf beschränken, zu dem gegebenen Thema Stellung zu
nehmen. Zeit!« Er warf einen Blick auf seine Notizen. »Wir
wissen nicht, was Zeit ist. Wir wissen noch nicht einmal, ob es sie
überhaupt gibt, oder ob sie nur in unserer Einbildung existiert.
Wir sagen, die Zeit vergeht! Soll das bedeuten, daß sie an uns
vorüberzieht, während wir selbst temporal stillstehen? Das
würde weiter bedeuten, daß man sie anhalten kann,
vorausgesetzt natürlich, wir besäßen die Mittel dazu.
Es würde auch bedeuten, daß wir uns nach Belieben in ihr
bewegen könnten, nach vorn, aber auch zurück. Sicher haben
Sie schon etwas von Zeitreise gehört?«
    Grabner sah den auffordernden Blick. Er nickte.
    »Ja, das haben wir. Eine berauschende Theorie.«
    »Ich stimme Ihnen zu. Aber wirklich nur eine Theorie, die
sich niemals verwirklichen läßt? Ich bin da anderer
Meinung, seit einer unserer hervorragenden Wissenschaftler gewisse
Formeln aufstellte, die unser Weltbild veränderten. Leider ist
er tot, aber seine Erkenntnisse leben weiter. Er behauptete, daß
die Zeit eng mit der Bewegung verknüpft ist, der wir ausgesetzt
sind. So kann die Zeit auf zwei verschiedenen Welten niemals gleich
schnell oder langsam vergehen. Ich glaube. Sie kennen diese Ansicht.«
    »Ja, wir kennen sie.«
    »Sie haben es beweisen können?«
    »In begrenztem Rahmen - ja.«
    Bral schien nicht überrascht zu sein.
    »Gut, dann weiß ich wenigstens, daß meine
Folgerungen stimmen. Ich bin davon überzeugt, daß sich die
Dilatation verhindern läßt, und zwar durch ein ganz
einfaches Mittel. Und es ist doch die Dilatation, die Sie so
fürchten, nicht wahr? Sie wissen, daß die Zeit im Schiff
langsamer vergeht als draußen im Raum oder auf Ihrer Heimatwelt
- und das bereitet Ihnen Kopfzerbrechen. Das Phänomen tritt ein,
wenn Sie sich der Lichtgeschwindigkeit nähern.«
    »Das wissen wir«, unterbrach ihn Grabner ungeduldig.
»Sie sprachen von
    einer Möglichkeit, das zu verhindern.«
    »O nein, ich sprach nicht von einer Möglichkeit. Ich
deutete nur an, daß es vielleicht in der Theorie möglich
sei, diese Zeitverschiebung zu verhindern oder wenigstens auf ein
Mindestmaß zu beschränken. Das ist ein Unterschied. Sehen
Sie, die Dilatation tritt ein, wenn Sie sich der Lichtgeschwindigkeit
nähern. Was aber geschieht, wenn Sie versuchen, sie zu
überschreiten?«
    Grabner winkte ab.
    »Das haben wir schon früher versucht, ohne daß
etwas Derartiges geschah. Unsere Schiffe erreichen eine bestimmte
Transitionsgeschwindigkeit, von der aus sie direkt mit einem Sprung
in den Linearraum gleiten. Sie erreichen dort millionenfache
Lichtgeschwindigkeit, ohne Übergang und ohne jede
Zeitverschiebung.«
    Bral nickte. Er wußte, was die Geste bedeutete.
    »Das glaube ich Ihnen. Aber das meinte ich nicht. Was
geschieht, wollte ich fragen, wenn Sie mit Ihrem Schiff im
Normalantrieb die Lichtgeschwindigkeit erreichen und überschreiten.«
    »Das ist nicht möglich!« Grabner stockte und warf
Smith einen fragenden Blick zu. »Oder ist es doch möglich,
Smith?«
    Der Antriebstechniker und Chefphysiker zuckte die Schultern.
    »Ehrlich gesagt - ich weiß es nicht. Es hat noch
niemals jemand versucht, weil es unnötig war. Sicher können
wir mit dem Normalantrieb theoretisch genau LG erreichen. Beim
Herflug erreichten wir 99 Prozent LG. Ich weiß aber, daß
der Antrieb nicht voll ausgelastet wurde. Wäre das geschehen,
hätten sich vielleicht andere Konsequenzen ergeben. So legten
wir in knapp zwei Wochen eine Strecke von fünf Lichtjahren
zurück. Vielleicht hätten wir bei Vollast nur wenige
Stunden gebraucht.« Er schüttelte den Kopf. »Aber
die Lichtgeschwindigkeit überschreiten, mit Normalantrieb - das
halte ich kaum für möglich.«
    »Welche Konsequenzen ergäben sich daraus?«
    Bral übernahm die Antwort:
    »Das ist es ja, worüber wir nachgedacht

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