PR TB 085 Satans Universum

gegen Satan stehen nun besser. Immerhin besitzen wir
ein Serum gegen die Seuche von Doomill.“ „Wieso hur von
Doomill?“ wunderte sich Marshall. „Ich dachte, wenn erst
ein Serum gefunden wäre, müßte es generell gegen die
Satansseuche helfen.“
    „Irrtum“, sagte Rhodan. „Satan hat fürjede
Welt eine spezielle Seuche. AufDoomill nahm er Bakterien, die sich
nur bei einer bestimmten Tierart finden. Goolos werden sie genannt.
Solange diese Art von Bakterien sich in ihrem Wirtskörper
befinden, sind sie harmlos. Denn die Goolos besitzen natürliche
Abwehrstoffe gegen sie. Überträgt man die Bakterien auf
Menschen, richten sie auch noch keinen Schaden an. Erst unter einer
bestimmten Strahlung mutieren die Bakterien und sind dann für
den menschlichen Organismus eine tödliche Gefahr. Das einzige
Gegenmittel liefern wieder die Goolos. Das fand Chapman mit Hilfe von
Miß Macowen heraus.“
    Chapman konnte sich eine ironische Bemerkung nicht verkneifen.
    „Es ist ganz alleine Sirgunds Schuld, daß Ihre Reise
umsonst war“, sagte er. „Wenn sie noch etwas länger
gezögert hätte, sich und mir das Serum zu injizieren, dann
stünde die Sache für Sie besser.“
    „Das ist gegen mich gerichtet“, erklärte Sirgund,
als sie merkte, daß Marshall ein wenig indigniert wirkte. „Aber
ich durfte nicht schon früher bekanntgeben, daß ich das
Serum in einem Riechfläschchen mit mir trage. Vater ließ
mich schwören, daß ich es nur anwende, wenn Mr. Chapman
oder ich betroffen seien.“
    Rhodan machte eine abschließende Handbewegung und sagte zu
Chapman: „Ich glaube, für Sie wird es Zeit. Die Korvette
steht bereit.“
    „Ich werde mich sofort auf den Weg machen, Sir. Nur...“
    „Ja?“
    „Ich habe mir überlegt, daß es doch recht
nützlich wäre, wenn michjemand begleitete. Ich denke dabei
anjemanden, den ich bequem in der Tasche mitnehmen könnte.“
    Der Siganese hatte das kaum gehört, da machte er einen
riesigen Luftsprung und landete auf Chapmans Schulter.
    Er brüllte dem Ezialisten ins Ohr: „Hiermit wird Ihnen
die außerordentliche Ehre zuteil, mein Partner sein zu dürfen.“
    „Prima“, antwortete Chapman. Er blies dabei den
Siganesen fast von seiner Schulter.

8.

Aus SATANS Tagebuch:
    Als ich vor über zwanzig Jahren zum erstenmal auf Lady Ames'
Kristallasteroiden Station machte, war ich sogleich überwältigt
von der mutigen Konzeption und der phantasievollen Ausführung.
    Heute hat der Kristallasteroid noch nichts von seiner Wirkung
aufmich verloren. Was Lady Ames aus diesem nutzlosen Gesteinsbrocken
von 2000 Metern Durchmesser gemacht hat, ist einzigartig im
Universum. Sie brachte den Asteroiden mit großem technischen
Aufwand in eine günstigere Umlaufbahn um die Sonne Island und
umgab ihn mit einem

    Energieschutzschirm, der die künstliche Atmosphäre am
Entweichen hinderte; sie holte die Flora und Fauna von tausend der
schönsten Welten heran und ließ eine eigene exotische Welt
entstehen; in dieses traumhaft schöne Paradies baute sie
Panzerplastkuppeln, die als verschwiegene Bungalows, hypermoderne
Hotels,feudale Kongreßhäuser, raffinierte Kasinos und
weitläufige Arenenjeden Luxus bieten. Für die Bewohner von
Extremwelten wurde ein besonderer Service eingerichtet. Es gibt
Zimmer, in denenfast alle erdenklichen Umweltbedingungen simuliert
werden können - stufenlose Regulierung der Gravitation von 0,5 g
bis hinauf zu 7 g, Selbstwahl des Atmosphärengemisches und der
klimatischen Bedingungen sind so selbstverständlich wie ein mit
allen bekannten Sprachen gespeicherter Translator.
    Das alles sprichtfür sich. Aber der eigentliche Grund, warum
Lady Ames nie über mangelnden Besuch zu klagen braucht, ist ganz
woanders zu suchen.
    Der Kristallasteroid ist ein eigenes Reich, in dem keines der
galaktischen Gesetze Gültigkeit hat. Hier hat nurLadyAmes'
WortBedeutung, sie ist das Gesetz. Siefragt ihre Gäste nicht
nach Herkunft und Gesinnung, sie will nicht wissen, ob sie Jäger
oder Gejagte sind. Sie verlangt nur eines: Einhaltung der
„Hausordnung“. Verstöße dagegen werden von ihr
sehr streng verfolgt und gelegentlich mit dem Tode bestraft. Aber das
kommt relativ selten vor, denn wer zum Kristallasteroiden kommt, weiß
zumeist, welche Rechte er dort genießt und welche
Verpflichtungen er eingeht. Und man hält sich in der Regel
daran. Jeder Gejagte wird wissen, wie wertvoll eine letzte
Zufluchtsstätte ist, der Jäger dagegen weiß es zu
schätzen, eine Ausgangsbasisfür die