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PR TB 086 Feldzug Der Morder

PR TB 086 Feldzug Der Morder

Titel: PR TB 086 Feldzug Der Morder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tributpflichtig gemacht hatten. Die Bauern und
Handwerker, die wenigen Händler und die Dörfer und ihre
Bewohner nahmen viele Hunnen auf. Alte Nomaden, die nicht mehr reiten
und kämpfen konnten, die Menschen vermischten sich, heirateten
und zeugten Kinder, Sklaven wurden freigelassen und später
assimiliert - jedenfalls wagte keiner von ihnen einen bewaffneten
Widerstand gegen die Krieger oder Attila. Wie kam es, daß ein
Heer oder eine Gruppe
    von Ostrogoten hier auftauchte? Bedeutete das, daß sich auch
hier bereits eine Allianz gegen den Hunnenkönig festigte? Es sah
sehr danach aus.
    »Du kennst den Weg genau?« rief ich. Die Ohren des
Rappen bewegten sich, und hoch über uns wußte ich den
Falken.
    »Bis dort hinten an die Furt!« bestätigte Serkan.
»Dann führt uns Skitay an!«
    Wir ritten weiter.
    Pausenlos, im schärfsten Galopp. An einem Tag konnte ein
gutes Pferd bis zu sechzig Kilometer zurücklegen; wenn wir nach
jeweils einer Stunde scharfen Rittes die Pferde wechselten, stiegen
die Geschwindigkeit und die zurückgelegten Entfernungen. Die
Hunnen hinter uns ritten wie der Teufel, und sie hatten jetzt bereits
die Möglichkeit, sich an das Reiten in Steigbügeln zu
gewöhnen. Der Mond wanderte durch die Sterne, und mit der
weißen, großen Scheibe wanderten die Schatten.
Schließlich waren die Schatten lang und gefährlich und die
Pferde wurden unsicher. Die meisten Fackeln erloschen. Nur der Donner
der mehr als zweitausend Hufe begleitete uns. Wir ritten zur Grenze
von Pannonien, und schließlich kamen wir an das Ufer des
Flusses.
    »Skitay! Nach vorn!« schrie Serkan gellend. »Zeige
uns die Furt!« Ich zog eine weitere Magnesiumfackel aus der
Satteltasche, entzündete sie und gab sie dem Hunnen.
    »Hier! Hinein ins Wasser. Ellac wartet auf uns!« Der
Bote war einen halben oder fast einen ganzen Tag geritten. Wir
brauchten etwa die gleiche Zeit. Also würden wir den Ort der
Auseinandersetzung achtundvierzig Stunden nach dem Überfall oder
der kleinen Schlacht betreten. Ellac war, was ich wußte, ein
ausgezeichneter Krieger, seines Vaters würdig, und die Hunnen
hatten sich sicher in der Schlucht verschanzt und würden den
Gegner mit den Bogen in Distanz halten. Also gab es noch genügend
Hoffnung.
    Das Pferd des Kriegers sprang in vollem Galopp in den Fluß.
Die Tropfen blitzten im letzten Mondlicht silbern auf, und die Fackel
verbreitete einen stechend weißen Kreis im Wasser. Vorsichtig
lenkte Serkan seine Pferde über den schmalen, schlammigen
Uferstreifen. Wir anderen folgten, und unter uns staute sich die
Kolonne der Reiter und Pferde auf. Einer nach dem anderen folgten wir
dem Licht der Fackel, und nachdem Skitay das jenseitige Ufer erreicht
hatte, drehte er um und ritt wieder zurück, bis er in der Mitte
des schnell dahinschießenden Wassers stand. Eine hohe Welle
umspülte die Brust des Tieres und die Beine des Reiters.
    Auch für die Pferde war das Bad eine willkommene
Unterbrechung und Abkühlung. Wir sammelten uns auf dem
jenseitigen Uferhang.
    »Weiter, schnell!« drängte Serkan.
    »Als ausgepumpte Reiter nützen wir Ellac und seinen
Männern nicht«, sagte ich und schnallte den Sattel los.
Ich wechselte zum zweiten Mal auf den Schimmel über und trabte
langsam wieder zur Spitze des Zuges.
    Dann berührte ich den Kontakt, der den Falken herbeirief.
    An mir stoben die Hunnen vorbei und trieben sich und die Tiere mit
    gellenden Rufen an. Serkan scherte aus und blieb an meiner Seite,
während sich der Falke aus der Dunkelheit heruntersenkte, die
Flügel einfaltete und auf dem Lederschutz meines Handgelenkes
landete. Ich spürte die messerscharfen Krallen durch das Leder,
das mit Drahtgewebe aus Arkonstahl verstärkt war.
    Ich sagte laut, in der Sprache ARKONS:
    »Fliege weiter. Suche die Schlucht, orientiere dich genau
und komme dann zurück, wenn du alles gesehen hast. Los!«
    Ich riß den linken Arm hoch und warf den großen,
dunklen Vogel in die Luft wie ein burgundischer Falkner. Der Asiate
neben mir starrte mich fassungslos an und murmelte:
    »Dir gehorchen die Steppenwölfe, du sprichst mit den
Vögeln. was kannst du noch, baga Atlan?«
    Ich grinste kalt.
    »Ich kann noch vieles. Ihr werdet es sehen und ich werde aus
euch den wildesten Haufen Krieger machen, den Attila je gesehen hat.«
    Wir warfen unsere Tiere herum und sprengten dem Zug nach. Wir
sahen das Licht der Fackel nur noch undeutlich, aber die Geräusche
- und der Gestank, den diese Truppe mit sich zog wie

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