Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 086 Feldzug Der Morder

PR TB 086 Feldzug Der Morder

Titel: PR TB 086 Feldzug Der Morder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Achselhöhle stecken.
    »Süden. Grüne Schlucht. Ellac ist in Gefahr!«
    Ellac war Attilas ältester Sohn. Ich raste zurück ins
Haus, stürzte meine Medikamententasche um und holte die
Spritzkugel heraus und rannte zurück. Sekunden später
kreiste, das aufputschende und schmerzlindernde Medikament im
Kreislauf des halbtoten Reiters.
    »Was ist passiert?« fragte ich und hob seinen Kopf an.
    Er schluckte und stöhnte, dann murmelte er:
    »Ellac und wir. überfallen von Ostrogoten. hundert
Reiter mehr als wir. ein Gefecht. wir zogen uns zurück.
Dunkelheit. Schlucht. Falle.«
    Ich drehte mich halb herum und fragte halblaut:
    »Kennt einer von euch die grüne Schlucht?«
    Ich erkannte im Licht der Fackeln Serkan. Er nickte und sagte
rauh:
    »Gut einen halben Tag entfernt. Wir haben dort noch niemals
Goten gesehen. Es muß ein Stoßtrupp sein. Ich weiß,
daß Ellac in diese Richtung geritten ist, um neue Pferde zu
holen.«
    Ich beugte mich noch tiefer hinunter zu dem Verletzten und fragte
eindringlich:
    »Wieviel Männer sind es?«
    Er stammelte:
    »Vielleicht zweihundert Goten. Ellac hat hundert Krieger.
Einige sind tot. Aber die Schlucht ist. Falle.«
    Ich stand auf und winkte drei Sklaven herbei. Ich sagte ihnen, was
sie mit dem Mann tun sollten, dann wandte ich mich an Serkan.
    »Rufe hundert Männer zusammen. Jeder soll fünf
Pferde mit sich nehmen und alle Waffen. Wir reiten in zwei Stunden
los und entsetzen Ellac. Verstanden?«
    Er nickte und rannte davon.
    Nachdem ich den Reiter eingeschläfert und seine Wunden
versorgt hatte, ging ich zurück zu Patricia und zog meinen
Kettenpanzer an, legte die Waffen an und machte mich fertig. Sie half
mir und sah stumm zu, wie ich die Sporen anschnallte und die
Handschuhe überstreifte. Ich nahm den Helm unter den Arm und
sagte leise:
    »Shass wird auf dich aufpassen. Ich bin in zwei Tagen
zurück, Patricia. Mir wird nichts geschehen!«
    Dafür sorgen schon dein Strahler und der Robotfalke, sagte
mein Extrasinn mit deutlichem Sarkasmus.
    »Du bist der erste Mann«, sagte sie leise, »der
mich noch nicht enttäuscht hat. Bitte, komm zurück!«
    Ich nickte und küßte sie zum Abschied.
    Draußen auf dem Grasplatz, auf dem wir am Tag geübt
hatten, wogte bereits die Masse von Männern, Fackeln und
Pferdeköpfen. Serkan ritt hart auf mich zu, hob die Hand und
deutete auf zwei Reiter, die hinter ihm waren. Er sagte laut:
    »Wir drei kennen den Weg genau. Wenn wir schnell reiten,
sind wir am Vormittag dort und können Ellac befreien.«
    Ich stellte mich in den Steigbügeln auf und schrie:
    »Vorwärts! Wir retten Ellac!«
    Dann begann der wilde Ritt. Jeder von uns vieren hatte ein
zweites, ungesatteltes Pferd hinter sich. Die anderen Reiter führten
mindestens jeweils fünf Pferde mit sich, und einige Männer
hatten die Zügel unserer Reservetiere an ihren Sätteln
festgebunden. Serkan, der dicht hinter dem Hals seines Pferdes saß,
direkt über den Vorderbeinen, galoppierte schräg vor mir
und hielt eine Fackel hoch. Es war Vollmond und wir ritten zuerst
über den lehmigen, aufgeweichten Weg neben dem Kanal des kleinen
Gutes. Dann begannen die Weiden, auf denen Rinderherden stehend
schliefen. Die Tiere stoben erschreckt brüllend auseinander.
Pferde liefen wiehernd eine Zeitlang neben dem langgezogenen Zug mit
und fielen dann wieder zurück. Kleine Gruppen bildeten sich, die
erste Gruppe blieb die schnellste. Die geraden Flächen der
Landschaft waren voll im kalten Licht des Mondes und in den Schatten,
in den Hecken und Waldstücken schienen Geister zu lauern. Die
Nacht wurde jetzt kühler und wir schlossen die dicken
Felljacken, die über den Schuppenpanzern lagen.
    »Es muß ein versprengter Zug von östlichen Goten
sein«, rief Serkan herüber. »Sie sind über den
großen Fluß gekommen, um zu plündern.«
    Ich fragte durch das Hämmern der Hufe, das den Boden weithin
erschütterte wie ein fernes Gewitter:
    »Wie kommt es, daß gerade der älteste Sohn des
Attila dort ist?«
    »Die Herden. Wir haben fast alle unserer Pferde frei laufen
lassen - so erholen sie sich am besten. Wir brauchen sie im
Frühjahr.«
    »Ich verstehe.«
    Eine einmalige Chance und zugleich eine große Gefahr. Hier,
im weiten Umkreis der Hunnenlager, die wie vorgeschobene Forts das
zentrale Lager mit Attilas festen Bauwerken umgaben, sollte
eigentlich aus dem einfachen Grund Frieden und Ruhe herrschen, weil
es keine anderen Volksstämme mehr gab außer denen, die die
Hunnen unterworfen und

Weitere Kostenlose Bücher