PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm
Funktionsweise der Tarnkappe rekonstruierte. Dieser Helm hat nur
den Zweck, Hyperstrahlung einer bestimmten Frequenz zu absorbieren.
Wenn du mich fragst, Mike, dann hat irgendein dir schlecht gesinnter
Zeitgenosse eine Art Hypnoseprojektor auf dich gerichtet. Es muß
ein sehr weitreichendes Gerät sein. Und noch etwas: Die Bilder,
die du empfängst, können ohne weiteres realistischer Natur
sein - dann stammen sie jedoch ganz sicher aus der Realität
einer übergeordneten Dimension.«
Ja, so war es, dachte Michael. Es war, als hätte er eben
durch ein Fenster in eine andere Dimension geblickt.
Er hatte soweit seine Fassung wiedergewonnen, daß er den
Wunsch verspürte, mit Geoffry über das eben Erlebte zu
sprechen.
Michael ging zum Interkom und wählte die Nummer von Geoffrys
Laboratorium. Niemand hob ab. Danach versuchte er es in Geoffrys
Kabine, im Gemeinschaftsraum und schließlich in der
Kommandozentrale. Immer mit dem gleichen Resultat - niemand nahm das
Gespräch ab.
Zum erstenmal kam Michael der Verdacht, er könne immer noch
unter dem Einfluß der bewußtseinserweiternden Strahlung
stehen. Eine andere Erklärung gab es dafür nicht, daß
niemand von der Besatzung auf seinen Interkomanruf reagierte.
Er versuchte wieder, mit verschiedenen Abteilungen in Verbindung
zu treten. Aber wie schon beim ersten Versuch, wurde sein Gespräch
nicht entgegengenommen, obwohl der Summton anzeigte, daß die
Leitung in
Ordnung war.
Voll böser Ahnungen und auf das Schlimmste gefaßt, ging
er zur Tür und auf den Korridor hinaus. Er machte nur einen
einzigen Schritt aus seiner Kabine heraus, dann erstarrte er. Der
Anblick, der sich ihm bot, überstieg alle seine Befürchtungen.
Im Korridor saßen zwei Männer, drei Schritte von
einander entfernt, und schlugen in wechselndem Rhythmus gegen die
Wand. Jedesmal, wenn ihre Fäuste die Wand trafen, verzerrten
sich die Gesichter - sie drückten Schrecken, Schmerz und
Überraschung aus.
Michael eilte zu ihnen hin und sprach auf den ersten beruhigend
ein. Der Mann brüllte vor Schmerz auf, zuckte zurück und
stieß mit seinem Kameraden zusammen. Kaum hatten sie sich
berührt, da begannen sie aufeinander einzuschlagen.
Michael mußte sie voneinander trennen, bevor sie sich in
ihrem Wahn umbrachten.
***
Die beiden Amokläufer waren kaum unschädlich gemacht, da
erschütterte eine Explosion das Schiff. Sie war verebbt, da
erklangen aus allen Abteilungen langgezogene Schmerzensschreie.
Michael wollte sie ignorieren, doch ihm gelang das nicht. Er konnte
nicht einfach darüber hinweggehen, daß in verschiedenen
Teilen des Schiffes Menschen in Not waren.
Er fragte sich, was geschehen sein mochte. Ein Überfall?
Darauf mochte die Explosion hindeuten. Aber das war noch keine
ausreichende Erklärung. Was hatte den Wahnsinn der beiden Männer
im Korridor verursacht?
Michael ahnte, daß die Antwort auf diese Frage lebenswichtig
war. Er mußte herausfinden, was geschehen war und wieviel
Besatzungsmitglieder davon betroffen waren.
Geoffry!
Michael wandte sich Waringers Kabine zu. Er hoffte, daß die
Vision von vorhin, in der er Geoffry unzählige Male gesehen
hatte, nicht von besonderer Bedeutung war.
Er versuchte sich an Geoffrys Kabinentür und stellte zu
seiner Überraschung fest, daß sie nicht verschlossen war.
»Geoffry!« rief Michael erschüttert, als er den
Verlobten seiner Schwester erblickte. Der Hyperphysiker saß mit
verschränkten Beinen am Boden und zerriß die Seiten einer
Fachzeitschrift. Dabei hielt er das Ohr ganz dicht an das zerreißende
Papier, genauso, als läge ihm sehr viel daran, das dabei
entstehende Geräusch vollkommen auskosten zu können.
»Geoffry«, sagte Michael. »Kannst du mich
hören?«
Der Hyperphysiker zuckte beim Klang seiner Stimme zusammen und
hielt in seiner Tätigkeit inne. Er öffnete den Mund und
sagte etwas Unverständliches. Es hörte sich an, als spreche
er in einer unbekannten Sprache. Er hielt den Kopf schief und
lauschte. Er schien auf eine Antwort zu
warten. Deshalb sagte Michael:
»Hast du eine Ahnung, was geschehen sein könnte,
Geoffry?«
Plötzlich sprang der Hyperphysiker auf und tastete sich wie
in blinder Raserei durch die Kabine.
Michael griff nach seinen Armen und bog sie ihm auf den Rücken.
Waringer wehrte sich verzweifelt, aber er besaß nicht die
Kraft, sich aus Michaels Griff zu lösen.
»Geoffry«, raunte ihm Michael ins Ohr. »Willst
du mir etwas mitteilen und kannst du es nur nicht, weil dich jemand
daran
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