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PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

Titel: PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hindert?«
    Auf Waringers Lippen trat Schaum. Er bog den Kopf zurück und
versuchte, Michael zu beißen. Michael brachte sich außer
Reichweite. Dabei stieß er gegen die auf dem Boden liegenden
Papierschnipsel, so daß sie durch die Kabine flatterten. Obwohl
Waringer dies unmöglich sehen konnte, schien er es doch
irgendwie zu merken. Denn sein Gesicht entspannte sich, bekam einen
verklärten Ausdruck, und er legte den Kopf wieder schief, um
irgendwelchen Sphärenklängen zu lauschen.
    Michael ließ den Hyperphysiker los, bereit, ihn sofort
unschädlich zu machen, falls er wieder rabiat werden würde.
Aber Waringer verhielt sich ruhig. Seine Augen richteten sich auf die
Papierschnipsel, die langsam zu Boden sanken, ohne sie jedoch
wirklich anzusehen - er blickte durch sie hindurch.
    Hörte er sie, anstatt sie zu sehen? stellte sich Michael die
Frage. Vielleicht wurde Waringers Gehör durch irgendwelche noch
unerklärliche Vorgänge ins Unermeßliche gesteigert
und seine anderen Sinne im gleichen Maße gestört? Das war
möglich, jedenfalls benahm sich Waringer so. Aber das war keine
befriedigende Erklärung für sein Verhalten. Michael
erinnerte sich seiner eigenen Visionen. Wenn Waringer - und die
anderen - von der gleichen Macht beeinflußt wurden wie vorhin
Michael, dann mußten sie auch genügend optische Eindrücke
empfangen.
    Michael hätte viel darum gegeben, wenn er Zutritt in jene
Eigenwelt gehabt hätte, in der sich Waringer in diesem Moment
aufhielt. Aber Michael wußte, daß dies unmöglich
war. Denn selbst wenn er die Psycho-Tarnkappe abnahm, würde sich
um ihn seine persönliche Traumwelt aufbauen - und er wäre
weiter von einem Kontakt mit Waringer entfernt denn je.
    Plötzlich erinnerte sich Michael, daß Waringer in
seinem Laboratorium die Tarnkappe nachgebaut hatte. Allerdings hatte
Michael keine Ahnung, ob dieses Modell schon vollendet war. Immerhin
- ein Versuch lohnte sich, denn es war die einzige Möglichkeit,
den Bann von Waringer zu nehmen. Und auf weitere Sicht sogar die
einzige Chance, das Problem der psychedelischen Visionen zu lösen,
von denen allem Anschein nach die gesamte Schiffsbesatzung betroffen
war. Denn da die Alpträume offensichtlich durch
hyperstrukturelle Strahlung verursacht wurden, konnte ihnen am
ehesten ein Hyperphysiker beikommen.
    Waringer hatte sich inzwischen auf den Boden gesetzt und die
langen Beine gekreuzt. Sein Gesichtsausdruck war der eines leicht
debilen Kindes
    unschuldig, voll unbefriedigter Neugierde und naiv. Er griff
wieder nach den Papierschnitzeln und zerriß sie. Diesmal
schichtete er die beiden Hälften zu zwei Stapeln auf.
    Michael schlich an ihm vorbei, öffnete leise die Tür und
wollte auf den Korridor hinaus.
    Er erstarrte mitten in der Bewegung. Die Schritte zweier Personen
erklangen. Gleich darauf verstummten sie. Eine Reihe undefinierbarer
Geräusche war zu hören, dann sagte jemand in hart
akzentuiertem Interkosmo:
    »Die beiden scheinen sich in die Wolle gekriegt zu haben.
Schlugen sich gegenseitig k.o.«
    Der zweite murmelte etwas, dann sagte er: »Nein, das haben
sie nicht allein zuwege gebracht. Sieh nur, beide haben starke
Schwellungen im Genick. Da war ein anderer mit im Spiel.«
    »Dann wird sich eben ein vorbeikommender Amokläufer
ihrer angenommen haben«, meinte der erste Sprecher.
    »Vielleicht. Aber es wäre auch möglich, daß
jemand an Bord nicht vom Psychosturm überrascht wurde. Das
müssen wir uns vor Augen halten. Gib das an die anderen durch.«
    Während der eine der beiden seine Meldung über
Sprechfunk weitergab, zog Michael sich wieder in die Kabine zurück.
Er kam sich dabei vor wie ein in die Enge getriebenes Wild. Obwohl
die Eindringlinge ihn noch nicht entdeckt hatten, so war es schon
schlimm genug, daß sie von seiner Existenz ahnten. Michael
stellte sich die Frage, ob es sich um Piraten handelte, die diese
Psycho-Falle aufgestellt hatten, um leichte Beute zu machen.
    Er beschäftigte sich nicht näher damit, denn die
Schritte näherten sich wieder der Kabine. Er blickte sich
verzweifelt nach einer Waffe um. Doch entdeckte er nichts, womit er
zwei bewaffneten Männern hätte gegenübertreten können.
Er war chancenlos und konnte nur hoffen, daß sie an der
offenstehenden Tür vorbeigingen.
    Dann fiel sein Blick auf Waringer. Der Hyperphysiker hatte
aufgehört, die Papierschnitzel zu zerkleinern. In sein Gesicht
war ein wachsamer Ausdruck getreten. Als die beiden Männer im
Korridor wieder miteinander sprachen, kam er

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