Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

Titel: PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
hatte sie zu Fäusten
geballt. »Die Schläfer sind des langen Wartens müde.
Ihre Stunde ist gekommen. Sie erwachen aus ihrem Traum und werden bei
uns zu schrecklicher Realität.«
    »Hör endlich mit dem Gejammer auf!« rief Michael.
    »Michael, begreifst du denn nicht - wir sind verloren!«
    »Das sind wir noch früher, wenn uns eine der Familien
in die Hände bekommt.«
    Er blickte in den Rückspiegel und stellte erleichtert fest,
daß die Verfolger immer weiter zurückfielen. Doch er
triumphierte nicht lange. Er hatte sich die ganze Zeit über auf
jene Fahrzeuge konzentriert, die Burian Boscyk und Garweil Hoorn auf
sie gehetzt hatten, und darüber die beiden Fronten vergessen.
    Jetzt wurde er nachdrücklich an sie erinnert. Wenige hundert
Meter vor ihnen hatten sich zwei Keile von Geländefahrzeugen aus
dem Pulk ins freie Gelände vorgeschoben. Sie waren nur noch
zweihundert Meter voneinander entfernt und näherten sich
unaufhaltsam. Wenn sie erst einmal aufeinander gestoßen waren,
dann gab es kein Entkommen mehr, das wußte Michael. Dann waren
sie eingekreist, eingekeilt zwischen den beiden Streitmächten.
    Michael holte das letzte aus dem Geländewagen heraus. Er
hoffte noch immer, das Kampfgebiet hinter sich lassen zu können,
bevor die beiden Fronten aufeinanderprallten. Aber er glaubte selbst
nicht mehr daran.
    »Noch hundert Meter, Mike«, sagte Waringer, der die
Geschehnisse ungewöhnlich erregt verfolgte. »Wir könnten
die Enge noch passieren.«
    Vielleicht hätten sie es geschafft, wenn Lymina in diesem
Augenblick nicht Michael von hinten umfaßt hätte, so daß
das Lenkrad seinen Händen entglitt.
    »Oh, Mike«, rief sie mit sich überschlagender
Stimme. »Die Schläfer haben den Durchbruch geschafft. Ich
werde dich schützen. ich werde dich dem Wahnsinn entreißen.«
    Michael versuchte, sich aus ihrem Griff zu lösen. Er befreite
sich auch tatsächlich aus ihren Armen, schlug aber gleich darauf
mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe, als der führerlose
Wagen mit einem Rad in ein Schlagloch kam und schleuderte.
    Lymina schrie auf.
    Waringer gab ein Röcheln von sich und preßte seine
Hände gegen den Kopf. Dabei fuhr er sich unter die Tarnkappe und
wollte sich ihrer entledigen.
    Michael sah es und versuchte, Waringer von seiner Wahnsinnstat
abzuhalten. Aber er kam nicht dazu. Er war von dem Schlag gegen den
Kopf immer noch benommen. Ihm war, als drehe sich der Wagen mitsamt
der Umgebung um ihn, den einzigen ruhenden Pol. Er sah, wie die Wagen
der Boscyks und der Hoorns aufeinanderprallten, wie die Männer
von den Ladeflächen und aus den Laderäumen sprangen und mit
entsicherten Waffen aufeinander losrannten.
    Und dann kam etwas über ihn, das seine Augen trübte, das
sich auf seinen
    Geist legte und ihn verwirrte.
    »Die Schläfer sind erwacht!«
    Michael konnte an der Stimme nicht mehr erkennen, von wem dieser
Ausruf kam. Er mochte von Lymina stammen oder auch von Waringer.
Michael wußte es nicht, und es war ihm auch egal.
    Er wußte nur eines:
    Die Schläfer waren da.
    ... und die Realität mutierte!

    FAMILIENCHRONIK HOORN:
    Man konnte Lymina nach verschiedenen Gesichtspunkten beurteilen.
Als Mutant mit wertvollen übernatürlichen Fähigkeiten;
als ein bedauernswertes Geschöpf mit zerrüttetem Geist; als
schwärmerisch veranlagtes Mädchen, das ihre Wunschträume
nur zu gerne als Realität ansah. Eines war jedoch gewiß,
wenn sie nicht bald aus ihren Träumen erwachte und sich mit den
Tatsachen abfand, dann würde sie an der Realität
zerbrechen. Es mußte etwas geschehen, das geeignet war, Lymina
aufzuzeigen, auf welchem Irrweg sich ihre Gefühle befanden, wenn
sie beharrlich darauf bestand: »Michael wird mir gehören -
auch wenn er sich sträubt!«
    Michael hatte schon auf verschiedene Arten den Einfluß der
fremden Dimension zu spüren bekommen. Am Anfang durch Lyminas
Suggestionen, wenn er weiblichen Wesen zu nahe kam. Das war noch die
harmloseste Art gewesen. Dann bei der Landung auf Hoorns Paradies; da
hatte er kurz die sogenannte Amokperiode erlebt. Auch die Amokperiode
war relativ harmlos gewesen, weil die verhängnisvolle
Ausstrahlung der Schläfer durch die Dimensionsbarriere gedämpft
wurde.
    Anders war es auf dem Beiboot der Freifahrer gewesen. Dort hatte
er einen Vorgeschmack dessen bekommen, wozu die Schläfer
imstande waren, wenn die Barriere fiel. Damals handelte es sich
lediglich um einen Schläfer, der seine Fesseln gesprengt hatte
und in diese Dimension gelangt war.

Weitere Kostenlose Bücher