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PR TB 090 Die Kinder Des Roboters

PR TB 090 Die Kinder Des Roboters

Titel: PR TB 090 Die Kinder Des Roboters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Venetti und
ich haben eine beschädigte Kurierrakete entdeckt, die eine
Prägung der CONSTRUCTOR aufweist. Das Treibwerk der Rakete muß
in etwa hundert Metern Höhe ausgesetzt haben, aber es scheint,
daß das Innere nur leicht beschädigt ist.«
    Clay merkte, wie die Erregung in ihm hochstieg. Vielleicht
enthielt die Kurierrakete jene Hinweise, die notwendig waren, um die
Flottenkommandeure zu überzeugen.
    »Bringen Sie die Rakete auf dem schnellsten Weg zum Schiff«,
erwiderte er. »Ich werde dafür sorgen, daß sie
sofort untersucht werden kann.«
    Eine halbe Stunde später lag die Kurierrakete, ein drei Meter
langer gedrungener Kegel aus Arkonit, auf einer Arbeitsplattform der
Bordwerkstatt.
    Vier Spezialisten machten sich daran, die verbeulte und an einer
Seite aufgerissene Rakete auseinanderzunehmen. Das Landetriebwerk war
ein mit Flüssigbrennstoff arbeitendes Aggregat, wie es heute
nicht mehr verwendet wurde. Als man vor vierhundert Jahren die
Ausbreitung der Menschheit mit geradezu hektischem Eifer betrieben
hatte, war man zu vielen Notlösungen gezwungen gewesen.
    »Beim Aufprall ist es zu einigen Kurzschlüssen
gekommen«, sagte einer der Spezialisten und deutete ins
freigelegte Innere der Rakete. »Nur gut, daß Vu-Beta
keine Atmosphäre besitzt, sonst wären die Schaltungen
verbrannt.«
    Ein zweiter Spezialist arbeitete mit einem Punkt-Desintegrator und
löste eine flache geschwärzte Kassette behutsam aus einem
Gewirr verschmorter Kabel und Wicklungen. Der Desintegratorstrahl war
haarfein und kaum sichtbar, und es dauerte fast zwanzig Minuten, bis
die Kassette herausgehoben werden konnte.
    Marcus Clay sah, daß die Kassettenhülle an einigen
Stellen bläulich verfärbt war.
    »Hoffentlich ist der Inhalt nicht beschädigt«,
murmelte er.
    Seine Hände zitterten leicht, als er die Kassette
entgegennahm. Er trug sie zur Hauptpositronik und nahm die kleine
Nachrichtenspule heraus. Äußerlich war ihr keine
Beschädigung anzusehen.
    Behutsam legte er die Spule in die Abtastkammer der Positronik und
wies das Gehirn an, die Informationen abzutasten und in Interkosmo zu
übersetzen.
    Die Positronik entledigte sich ihres Auftrags innerhalb weniger
Sekunden.
    »Nachricht stammt von der Hauptpositronik der CONSTRUCTOR«,
sagte das Gehirn. »Sie ist teilweise gelöscht, aber ich
werde den Text nach dem Sinnzusammenhang der erhaltenen Teile
rekonstruieren.
    Achtung, ich beginne!
    Diese Nachricht stammt von der Hauptpositronik des terranischen
Inkubatorschiffes CONSTRUCTOR. Seit der Landung auf dem dritten
Planeten einer unbekannten Sonne sind neun Jahre, drei Monate und
siebzehn Tage vergangen.
    Während dieser Zeit stellte ich mit Hilfe der eingebauten
Meßgeräte und durch Flugsonden fest, daß der Planet
ideale Voraussetzungen für eine Besiedlung durch Menschen
bietet. Deshalb habe ich am heutigen Tage die Befruchtung eingeleitet
und die Inkubatoren aktiviert. In neun Monaten werden die ersten
Kinder geboren werden und den Planeten besiedeln.
    Wer diese Nachricht empfängt, wird gebeten, die terranischen
Kolonisierungsbehörden zu informieren, damit der Kontakt zur
Heimatwelt wiederhergestellt werden kann. Ende.«
    Clay brauchte Zeit, um seine Fassung wieder zu gewinnen.
    Terranische Siedler seit fast vierhundert Jahren auf Vurla! Das
änderte die Situation grundlegend, denn damit waren die
Besitzrechte ein für allemal geklärt. Vurla gehörte
der solaren Menschheit!
    »Ich bitte um Vorschläge, wie wir mit den Nachkommen
der terranischen
    Siedler auf Vurla Kontakt aufnehmen können«, sagte er
zur Positronik.
    »Keine Vorschläge, Major Clay.«
    »Was? Warum nicht? Die Vurlaner haben ohne Hilfe
wahrscheinlich nur eine Art Steinzeitkultur aufgebaut, aber eine
Verständigung müßte doch möglich sein.«
    »Es gibt keine Menschen auf Vurla«, widersprach die
Positronik. »Das Positronengehirn der CONSTRUCTOR arbeitete
irregulär, als es die Nachricht verfaßte. Es ist nicht
möglich, eine Milliarde Neugeborener aufzuziehen, wenn die
entsprechenden Großanlagen und erwachsene Betreuer fehlen. Die
CONSTRUCTOR kann solche Anlagen nicht mitgeführt haben. Dazu
wären mindestens tausend Schiffe des gleichen Typs gebraucht
worden.«
    Der Major wurde blaß, als er erkannte, daß die
Positronik recht hatte. Er wunderte sich nur, daß er nicht von
allein auf den gleichen Gedanken gekommen war.
    »Mein Gott!« flüsterte er. »Eine Million
Babys großzuziehen und dann verschmachten zu lassen, das ist
wirklich

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