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PR TB 091 Das Tödliche Element

PR TB 091 Das Tödliche Element

Titel: PR TB 091 Das Tödliche Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zurück, so wie du
es wünschst...! Hätte er ihr doch nur damals begreiflich
gemacht, daß das Versprechen in bestimmten Situationen sich von
selbst aufhob. Aber wie hätte er auch ahnen sollen, daß
sie so etwas wie einen Selbsterhaltungstrieb nicht zu besitzen
schien. Er hatte den Stützpunkt gerade erreicht, als der
Schutzschirm zusammenbrach und die tobenden Energien auf die
bunkerartigen Gebäude herunterstürzten und diese Gebilde
aus Beton und Stahl schmolzen, als seien sie aus Wachs.
    Michael, die Hände schützend über dem Kopf,
stolperte und stürzte in einen Schacht. Das rettete ihm
wahrscheinlich das Leben. Er schlug hart auf dem Boden auf und blieb
liegen. Als ein Tropfen flüssigen Gesteins seinen Stiefel traf
und sich durch den widerstandsfähigen Kunststoffbis an die Haut
durchfraß, verspürte er kaum Schmerzen.
    Er hielt plötzlich Lymina in den Armen.
    „Ich liebe dich, Mike, nur dich ...", hauchte sie, dann
war sie tot.
    Sie hatte bis zum letzten Augenblick ausgeharrt und erst im
Angesicht des unabwendbaren Todes ihr Versprechen gebrochen und sich
in seine Arme teleportiert. Oder hatte es sich anders verhalten?
    Er würde es wohl nie erfahren.
    Denn Lymina war tot.
    Er würde lange brauchen, um diese Tatsache richtig zu
erfassen.
    Lymina - tot!
    Sein Körper erzitterte wie unter einem langanhaltenden
Schüttelfrost.
    So fanden ihn später die Freifahrer. Und sie mußten ihn
gewaltsam von seiner toten Gefährtin trennen.
    Michael nahm nur unterbewußt wahr, was um ihn vorging.
Irgendwie war er ins Freie gelangt. Es war Nacht, von den Ruinen des
Freifahrerstützpunktes kam ein rötliches Glühen, das
den gesamten Raumhafen bis zu den Vorläufern der Berge erhellte.
    Der Stützpunkt brannte.
    Die Überlebenden standen ratlos herum oder hatten sich
erschöpft auf den Boden gelegt. Ein Arzt in Begleitung einer
Krankenschwester und eines MedoRobots versorgten die Verwundeten.
Irgend jemand stöhnte leise vor sich hin.
    „Merklund wird es nicht mehr lange machen", murmelte
ein Freifahrer.
    „Still", sagte die Krankenschwester. Sie deutete
aufMichael. „Was ist mit ihm?" „Er hat sein Mädchen
verloren."
    „Also Schock."
    Die Krankenschwester nahm ihr Medo-Kästchen auf und kam zu
Michael.
    „Ich werde Ihnenjetzt...", begann sie, doch Michael
unterbrach sie.
    „Lassen Sie mich in Frieden!" fuhr er sie an.
    „Aber..."
    „Verschwinden Sie!"
    Er war wieder allein. Nein, er war nicht allein. Lymina war in
seiner Nähe. Er

    mußte sie bestatten.
    „Gebt mir einen Spaten", verlangte Michael.
    Niemand hörte ihn.
    „Ich habe einen Spaten verlangt!" schrie er.
    Zwei Freifahrer, deren Köpfe bandagiert waren, traten zu ihm.
    „Wir werden das für dich erledigen", sagte der
eine.
    „Wir bestatten dein Mädchen", sagte der andere.
    Michael wollte aufbegehren. Aber plötzlich war er wie
verwandelt. Etwas in ihm erlosch. Er fühlte sich leer, als ob
jemand ihn der Fähigkeit zu fühlen und Schmerz zu empfinden
beraubt hatte. Noch wenige Sekunden zuvor hätte er jeden
niedergeschlagen, der es gewagt hätte, Lymina mit seinen Händen
zu beschmutzen. Jetzt sah er zu, wie die beiden Freihändler
ihren Leichnam forttrugen.
    Es war besser so. Er wollte sie nicht so in Erinnerung behalten,
wie siejetzt war. Er wollte ein anderes Bild von ihr in sich tragen.
    „Ich frage mich", sagte ein Freifahrer, „warum
sich die Springer so schnell zurückgezogen haben, nachdem sie
unseren Schutzschirm zerstört hatten. Es wäre ein leichtes
gewesen, uns mitsamt dem Stützpunkt einzuäschern."
    „Sie mußten Reißaus nehmen, bevor die HORNBLOWER
eintraf", sagte der Kommandant.
    „Die HORNBLOWER... Wo bleibt sie nur?"
    „Da! Der Lichtpunkt am Himmel, das ist kein Stern!"
    „Das muß die HORNBLOWER sein."
    „Oder aber die drei Walzenschiffe kommen zurück."
    „Die Springer werden es nicht wagen, noch einmal
zurückzukommen."
    „Wie dem auch ist", sagte der Kommandant, „wir
müssen den Raumhafen räumen."
    In die Freifahrer kam Bewegung. Michael sah, daß sich neben
ihm ein Freifahrer, dessen einer Arm geschient war, mit einem
gehunfähigen Kameraden abmühte.
    „Laß mich helfen", bat Michael, und gemeinsam
trugen sie den Verwundeten zum Rand des Raumhafens.
    Die kleine Gruppe der Überlebenden hatte sich vor dem
landenden Raumschiff kaum in Sicherheit gebracht, da gellte ein
Schrei über die Ebene.
    „Lymina!"
    Michael zuckte zusammen.
    „Lymina!"
    Bei den Ruinen war eine taumelnde Gestalt aufgetaucht. Der

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