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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erkundigte mich trocken:
    »Mit scharfen oder stumpfen Waffen?«
    Er hob beide Hände und sagte lachend:
    »Soll ich mein Leben wegen eines Wilddiebes aufs Spiel
setzen? Mit stumpfen Waffen! Freiwilliges Aufgeben entscheidet.«
    »Einverstanden«, sagte ich.
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte deutlich:
    »Ich verspreche Euch einen guten und fairen Kampf,
Normanne.«
    Es war für mich die beste Möglichkeit. Ich brauchte als
Freund und Helfer
    einen jungen, aufgeweckten Mann, der Land und Leute und Sitten
kannte und keine Furcht hatte, mit mir durch die Insel zu reiten und
einen Teil meiner Geheimnisse zu teilen. Außerdem war er ein
hervorragender Bogenschütze und ein mutiger Bursche, wie mir das
Mädchen Bona berichtet hatte.
    »Gut. Bringen wir es hinter uns!« sagte er und drehte
sich brüsk um. Ich hatte meinen ersten Feind; schon zwei Tage
nach meiner Landung in Britannien. Der Ritter verschwand im Stall und
schrie seinen Bewaffneten; ich ging auf mein Pferd zu und machte mich
zurecht. Ich kontrollierte den Sitz des Sattelgurtes und die Zügel,
nahm meine Lanze und den Schild, dann schnallte ich den Helm über
die Kapuze aus Kettengewebe.
    Ich wendete das Pferd; der Hengst riß den Kopf hoch und
stieg vorn in die Höhe. Ich schob meinen linken Arm in die
Griffe an der Innenseite des Schildes; mein Daumen berührte die
Kontakte. Mit der rechten Hand, die in einem wertvollen Handschuh mit
langer Stulpe steckte, umfaßte ich den leichten Schaft der
Lanze. Sie trug an der Spitze den Einsatz für Turniere, einen
stumpfen Dreizack. Am anderen Ende des Platzes saß gerade
Surrey auf; sein Pferd war ein schwergebauter, pechschwarzer Rappe.
Surrey hob die Hand und brüllte:
    »Seid Ihr fertig, Ritter Atlan?«
    »Ich bin fertig!« schrie ich zurück.
    Der Marktplatz leerte sich. Viele Besucher waren inzwischen
angekommen, alles Kunden für die Pferdehändler. Sie stoben
auseinander und drückten sich an die Hauswände. Nur Gromell
mit seinen beiden Bewachern stand unbeweglich unter der baumelnden
Schlinge. Es war eine makabre Szene. Der Sheriff war aus seinem Haus
gekommen, hob beide Arme und rief:
    »Reitet an, Ritter, wenn ich die Arme senke. Largesse,
largesse, tapfere Ritter!«
    Das war die bekannte Formel. Die Arme flogen herunter, wir ritten
an. Nach einigen Metern wurde aus den ersten ungleichmäßigen
Sätzen des Falben ein gestreckter Galopp. Ich fällte die
Lanze, preßte den Daumen auf den fast unsichtbaren Kontakt und
setzte mich zurecht. Dann legte ich den Schaft nach links über
den Hals des Tieres. Der Schild und die Lanzenspitze Surreys näherten
sich rasend schnell. Ich zielte auf die Brust des Mannes und hob den
Schild an, kippte ihn gleichzeitig nach oben und nach links. Dann
drückte ich beide Kontakte.
    Wir prallten zusammen.
    Die Lanzenspitze traf meinen Schild genau in der Mitte. Ich spürte
trotz des eingeschalteten Schutzfeldes einen harten Schlag.
Gleichzeitig traf meine Lanze den Oberkörper Surreys. Das
Schutzfeld, das sich an der Oberfläche des Schildes mit dem
Wolfskopf ausbreitete, lenkte die Lanzenspitze wirbelnd nach oben ab.
Der Lähmstrahl, der sich kegelförmig aus der Spitze meiner
Lanze fortsetzte, lähmte die Brustmuskulatur des Gegners. Dann
fühlte ich den harten Schlag im rechten Handgelenk und im
gesamten rechten Arm. Die Lanze erfaßte den Gegner, wirbelte
ihn aus dem Sattel und wich nach
    rechts aus. Als wir uns bis auf zwei Meter genähert hatten,
sah ich unter dem stählernen Rand meines Helmes hervor, wie
Surrey beide Arme hochwarf, seine Lanze und die Zügel losließ
und seitlich, fast über die Kruppe des Pferdes, aus dem Sattel
gerissen wurde.
    Die aufgeregten Augen des gegnerischen Pferdes huschten aus meinem
Blickfeld, und ich zügelte mein Pferd und wendete es auf der
Hinterhand. Dann senkte ich meine Lanze nach rechts.
    Surrey überschlug sich zweimal; sein Halsberc, also sein
Kettenhemd, riß den Staub des Platzes hoch. Schild, Speer und
Helm flogen nach allen Seiten auseinander. Ich ritt langsam auf ihn
zu; zwei seiner Männer rannten herbei und halfen ihm auf die
Beine.
    »Kämpfen wir weiter?« erkundigte ich mich. Meine
Stimme klang unter dem Nasenschutz und den beiden Stahlspangen, die
das Kinn umschlossen, dunkler als sonst.
    »Nehmt diesen Wilddieb und werdet glücklich!«
ächzte Surrey. »Ihr seid ein wahrer Satan im Sattel!«
    »Man sagt es allerorten«, gab ich zu und deutete auf
Gromell den Fletcher. »Bindet ihn los! Ich habe ihn

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