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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewonnen.«
    Dein Feind steht vor dir im Staub! sagte mein Extrasinn. Hüte
dich vor ihm; er denkt nach, wie er sich rächen kann.
    »War es ein fairer Tjost?« fragte ich.
    »Der Kampf war nicht regelwidrig!« sagte der Sheriff
laut.
    Ich stieg ab und führte mein Pferd langsam hinüber zu
Gromell, dessen Fesseln man eben löste. Er trug nicht den
Halsring der Hörigen, also war er ein freier Mann. Ich hielt ihm
die Hand entgegen, und er ergriff sie, beugte sich über sie und
fiel dann auf die Knie. Ich rief leise:
    »Steh auf! Wir haben keine Zeit für solche Kindereien!
Du bist mein Knappe und mein Freund, und meine Freunde knien nicht
vor mir. Schnell!«
    Wir tauschten einen langen, festen Händedruck.
    Man führte den anderen Ritter zurück in die Gaststube
und sein Pferd in den Stall. Die Menge auf dem Dorf platz zerstreute
sich langsam und bildete Gruppen, die sich halblaut, aber aufgeregt
unterhielten. Fletcher zog mich mit sich, und kurze Zeit später
standen wir unter der niedrigen Tür seines Hauses.
    »Ich werde mitnehmen, was ich brauche«, sagte er.
»Werkzeuge und Pfeile, und ein Stück von dem
Hirschbraten.«
    Er grinste breit. Eine Begrüßung folgte, die wir über
uns ergehen ließen. Es war mir fast peinlich, miterleben zu
müssen, wie sich die Eltern und die Geschwister des
Bogenschützen bedankten. Leider gab es keine Aussicht, daß
sich dieser Zustand der Gesellschaftsordnung bald ändern ließ.
Eine halbe Stunde später etwa schleppte Gromell seine zwei Bögen
und den großen Köcher voller Pfeile, einiges Werkzeug und
etwas Essen mit sich aus der Hütte. Ich drückte dem
Jüngsten der zahlreichen Familie ein großes Goldstück
in die schmutzigen Finger und verabschiedete mich.
    »Wohin geht Ihr, Ritter Atlan?« fragte Gromell.
    Ich erwiderte:
    »Zuerst mit den Pferden zu meinem Versteck; dort werden wir
mitnehmen, was wir brauchen. Dann reiten wir nach Norden, mindestens
einen Mondwechsel lang. Vermutlich mit einigen Unterbrechungen.«
    »Ich verstehe«, erwiderte er zu meinem Erstaunen. »Mit
Euch, Ritter, reite ich bis zum Ende der Insel.«
    Wir ritten hinüber zu den Ställen des Gasthofes. Der
Sheriff brachte mir das Pferd und die Rüstung des Ritters
Surrey, und ich lehnte sie ab. Ich sagte, daß ich meine
Kampfbeute als Geschenk für meinen besten und tapfersten Gegner
betrachte. Wir untersuchten die anderen drei Pferde des Roßhändlers
und fanden meine Vermutung bestätigt: die Tiere waren ihr Geld
wert. Bei dieser Prüfung erwies sich Gromell als intelligenter,
aber recht rauhbeiniger Junge. Schließlich zahlte ich dem Wirt,
was er zu bekommen hatte, und machte Bona ein Geschenk. Gegen Mittag
verließen wir Aberystwyth und folgten den Spuren, die ich bei
meinem wilden Ritt hinterlassen hatte.
    Gromell erschrak zu Tode, als der Gleiter aus seinem Versteck
herausschwebte.
    Ich brauchte lange, um ihn zu beruhigen.
    Als wir die beiden leichten Reitsättel aufgelegt und das
Zaumzeug ausgetauscht hatten, sagte Gromell:
    »Sagt mir, Herr Ritter. wir reiten doch nicht etwa zur Burg
Diarmuid Faighe am Loch Cruachna Calecroe?«
    »Wie kommst du darauf?« fragte ich verwundert.
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte er und grinste
wieder. Er fuhr sich mit den Fingern durch sein verfilztes Haar und
erwiderte:
    »Ich werde sie Euch berichten, wenn wir nach Norden reiten,
Herr.«
    »Gut.«
    Der Gleiter schwebte mit aktivierter Fernsteuerung zurück in
die kleine Höhle. Ich schaltete den Schutzschirm ein, stapelte
eine große Menge Steine vor den Eingang und verschmolz deren
Ränder mit dem Strahler zu einer kompakten Masse. Dann warfen
wir Rasenstücke, Lehm und Zweige darüber und tarnten alles.
Gromell hatte fassungslos zugesehen, als der Strahler in Tätigkeit
getreten war, aber sein Staunen war irgendwie unnatürlich; er
schien mir etwas zu mäßig überrascht. Wir schwangen
uns in die Sättel, nahmen die Zügel der Packpferde und
ritten davon. Nach Norden.

5.
    Es war die siebente Nacht, die wir außerhalb der Dörfer
und kleinen Städte, fernab der wenigen Burgen verbrachten. Wir
lagerten am Waldrand. Die vier Pferde, denen wir die Vorderfüße
mit kurzen Riemen gebunden hatten, weideten. Die Nächte waren
wärmer geworden, je mehr wir nach Norden kamen. Frühling
und Wärme lagen in der Luft; der Himmel war klar und zeigte den
vollen Mond und die Sterne. Ein kleines Feuer brannte, der Wolf
    streifte in langen Kreisen um das Lager, und der Jagdfalke starrte
mit Infrarotaugen nach unten,

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