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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und deinen Freunden heute ein Mittel
in die Hand geben, das den Ertrag deiner Felder steigert. Bisher war
nicht genügend Düngung für schnellen und guten Ertrag
aller Felder da. Ihr habt also jeweils
    ein Feld ein Jahr lang ruhen lassen. Das müßt ihr
ändern!«
    »Wie ist das zu ändern? Es wird nicht mehr Dünger
geben, Ritter!« sagte der Prior.
    Ich deutete auf das Gelände und erwiderte:
    »Teilt das Land in etwa drei gleichgroße Flächen.
Statt der Hälfte der Äcker werden zwei Drittel bearbeitet.
Das ist ein Sechstteil mehr an Früchten gegenüber der
Zweifelder-Bearbeitung. Verstanden?«
    Einige Männer nickten, andere verstanden es noch nicht.
Inzwischen wurde das erste Paar Pferde eingeschirrt; die Seile waren
nicht mehr um den Hals gelegt, sondern am Kummet befestigt. Gromell
half den Knechten, die Pferde anzuschirren - er erklärte jeden
Griff, jedes Teil, den Aufbau der Zugeinrichtungen, die aus Holz,
Leder und Hanfseilen bestanden und ausgezeichnete Handwerksarbeit
darstellten. Dann wurden die vier Zugseile an waagebalkenähnliche
Hartholzscheiten befestigt, die an der Deichsel eingehängt
wurden.
    Wir befestigten den Räderpflug, der sich von dem bisher
gebräuchlichen Hakenpflug ohne Abstreifbrett sehr unterschied.
Ich sagte:
    »Die beiden Feldstücke werden verschieden bepflanzt.
Das erste Drittel bleibt unbestellt, das zweite Drittel wird als
Herbstsaat benutzt, also Weizen oder Roggen oder Hafer, das letzte
Drittel im Frühjahr, also heute, mit Erbsen, Bohnen oder Linsen.
Das sind nur Beispiele.«
    Der Prior murmelte: »Segetes et legumina, Atlan?«
    Ich nickte.
    »Ich habe verstanden, was du meinst«, sagte Othelstan.
»Aber wir werden im ersten Jahr unsere Felder insgesamt
vergrößern müssen. Aber dadurch, daß wir mehr
und mehr mit Pferden arbeiten werden, geht alles schneller.«
    »Besonders das Pflügen!« sagte ich lakonisch.
    Ich hob den schweren Pflug an, während Gromell die Pferde in
den Acker hineinführte. Ich setzte die Pflugschar ein, die
Pferde zogen kraftvoll an, und ich steuerte den Pflug mit beiden
-Armen. Nachdem wir drei lange, genau parallel nebeneinanderliegende
Furchen gezogen hatten, verlängerten wir die Zügel, und ich
nahm eine Peitsche in die Hand. Ich pflügte vier oder fünf
weitere Furchen, und als ich wieder zum Ausgangspunkt zurückkehrte,
sah ich die Bauern, die am Boden kauerten und die Tiefe und die
Regelmäßigkeit der Furchen und den fetten, schwarzen Boden
bestaunten. So tief hatte noch keiner von ihnen den Acker
umgebrochen. Ich hielt die Pferde an.
    »Das«, sagte ich mit Nachdruck, »ist der erste
Vorteil des neuen Pfluges. Zeichnen deine Mönche die Pläne
schon ab, Vater Ambrosius?«
    »Sie sind schon dabei. Wir haben Pergament kaufen können
- dank deiner Spende.«
    Ich holte tief Atem. Aus dem Augenwinkel sah ich fünf Reiter
herangaloppieren. Sie kamen aus der Richtung des Dorfes, das etwa
eineinhalb Meilen entfernt war. Inzwischen hatte Gromell vier neue
Furchen gezogen und somit die ersten Linien wieder verschüttet.
Wir befestigten statt des Pfluges die Egge an der Deichsel, und ich
erklärte:
    »Ich zeige euch jetzt, wie man das Feld wieder begradigen
kann, gleichzeitig fangen sich an den Zähnen der Egge alte
Pflanzen und Unkräuter. Wir müssen sie von Zeit zu Zeit
abstreifen.«
    Die breite Egge, von vier schweren Steinen beschwert, begradigte
die tiefen Furchen. Dieser Versuch überzeugte, zumal sie bei
einem Durchgang gleich vier oder fünf Furchen zusammenwarf.
    Othelstan sagte leise und nachdenklich:
    »Die Arbeit geht viel schneller. Ich werde meine Ochsen
verkaufen. Dadurch, daß wir zwei Ernten haben, können wir
Hungersnöten leichter begegnen.«
    »Nichts anderes habe ich mir dabei gedacht«, sagte
ich. »In meinem Land tun wir dies seit Jahrhunderten. Wer sind
diese Reiter dort?«
    Den hochgehaltenen Lanzen nach zu urteilen, waren es Ritter, die
sich zum Turnier getroffen hatten und vom Gerede der Bauern angeregt,
hier nachsahen, was es gab. Ich würde nicht nur ein größeres
Publikum haben, sondern auch Männer, die in ihren Besitzungen
schon allein wegen des Gewinnstrebens die neuen Techniken einführen
würden. Ich drehte mich um und sagte zu Gromell:
    »Befestige wieder den Pflug. Die Pferde sind gar nicht müde
geworden - sie keuchen nicht, weil sie beim Arbeiten nicht erwürgt
werden.«
    »So ist es.«
    Die Ritter wußten nicht recht, worum es ging. Der Sheriff
und ich erklärten, und sie stiegen von den Pferden.

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