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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verfahren zu beenden.
    »Freunde!« rief ich.
    Sie unterbrachen ihre Gespräche, ihr Flüstern, und sahen
wieder zu mir her.
    »Ihr müßt also erstens alle Ratten erschlagen und
auch die Hunde, die gebissen worden sind. Dann müßt ihr
mit viel heißem Wasser die dunklen Winkel eurer Hütten
reinigen und euer Vieh sauberhalten. Der Schnee, der vor einigen
Nächten gefallen ist, wird viele Flöhe umgebracht haben,
aber das ist nicht genug. Ihr selbst müßt euch so
sauberhalten, wie es möglich ist. Schert das Haar kürzer,
wascht euch oft, verbrennt die alten Kleider. Und diejenigen unter
euch, die angesteckt sind, brauchen nicht zu sterben.«
    Wieder lief ein Murmeln durch die Versammlung. Plötzlich
zeichneten sich Hoffnungen und Lebenswille auf den Gesichtern an, die
ich betrachtete. Ich deutete auf den Bottich mit Bier und die Krüge
voller Milch.
    »Ich habe eine Arznei mitgebracht, die dort im Bier ist und
in der Milch. Zuerst soll jeder Mann herkommen und einen Becher Bier
trinken. Dann die Frauen und die Kinder. Diejenigen aber, die schon
kleine Wunden haben, gehen dort hinüber. Ich habe in dem kleinen
Haus dort drüben schon alles bereit, sie zu heilen.«
    Jetzt halfen mir die Mönche.
    Jeder erwachsene Einwohner und - was mich sehr wunderte - auch die
beiden unbekannten Ritter, bekamen einen vollen Becher Bier. Nur
schmeckte das Bier etwas säuerlich, weil ich eine konzentrierte
Mischung aus Bier und Antibiotika hergestellt hatte. Nicht nur die
Pest würde aus den Körpern hinausgetrieben werden, sondern
auch eine Menge anderer Krankheiten; dies war ein unbeabsichtigtes,
aber keineswegs ungern gesehenes Nebenergebnis. Gromell und ich
verabreichten den Mädchen und Frauen Milch, und sogar die
schreienden Säuglinge zwangen wir, beträchtliche Mengen
Milch zu sich zu nehmen. Das Ganze dauerte bis in den frühen
Nachmittag. Dann blieb nur noch der Haufen der deutlich Erkrankten
übrig. Die Menschen zerstreuten sich, aufgeregt, voller Hoffnung
und sehr verwirrt. Wir verbrannten die lebenden und toten Ratten und
meine anderen Demonstrationsobjekte und führten die etwa dreißig
Menschen in den Klosterhof.
    Bis zum Abend hatte ich einen Teil meines Vorrats an Salben,
Pflastern und Bioplast verbraucht, hatte alle geimpft und ihnen
aufbauende Präparate verabreicht. Jedem von ihnen drückte
ich einen kleinen Beutel mit einer körnigen Substanz in die
Hand, mit der Weisung, sich lange und so heiß wie möglich
zu waschen und in dem Wasser diese Körner aufzulösen.
    Die Menschen gingen. Die Substanz, die sie mitnahmen, hatten meine
Maschinen in großer Menge hergestellt - es war nichts anderes
als eine bakterientötende Seife, die einen heilenden Schaum
entwickelte und sich als Rückfetter wie ein hauchdünner
Film auf die Haut legte.
    Inzwischen gingen Erwachsene und Kinder auf die Rattenjagd. Der
Gestank des Feuers drang in das Dorf; der Wind drehte sich.
    Gromell sagte müde:
    »Wir haben gesiegt, Atlan?«
    »Ja«, sagte ich. »Wir haben gesiegt. In den
nächsten Tagen wird hier viel geschehen, fürchte ich. Die
Furcht sitzt ihnen allen in den Knochen.«
    »Wanderratten töten Hausratten«, sagte Gromell.
»Das weiß hier jeder. Aber auch die Wanderratten
verbreiten die Pest. Wer bist du eigentlich, Freund Atlan?«
    Ich legte meine Finger um den Zellaktivator und murmelte:
    »Das werde ich dir sagen, wenn wir auf Burg Diarmuid
angekommen sein werden!«
    Wir säuberten mit Hilfe unserer tüchtigen Frau aus dem
Dorf unsere Zimmer, dann fielen wir todmüde auf unser Lager,
ohne noch etwas zu essen. Der letzte Eindruck, den ich aufnahm, war
die Stimme meines koordinierten Extrasinns. Sie sagte:
    Dieses Dorf wird von der Pest verschont bleiben. Aber deine
Aufgabe ist noch nicht beendet.

7.
    Othelstan war Sheriff dieses Ortes und zugleich der »reichste«
Bauer; eine sehr relative Bezeichnung. Ich hatte mit ihm und dem
Prior viele Becher Wein geleert und beide Männer ganz langsam
auf ihre Mitarbeit vorbereitet. Jetzt standen wir am Rand eines der
Felder Othelstans, das in diesen Tagen umgepflügt werden sollte.
Vier Zugpferde und zwei Joch Ochsen waren in den vergangenen Tagen
mit viel Hafer gefüttert worden und waren geradezu nervös
vor Kraft.
    Neben mir standen der Prior, Othelstan, einige seiner Knechte und
einige andere Bauern. Unser neues Ackergerät war mit einem
zweirädrigen Karren mitgebracht worden; dieser erste Versuch
mußte bereits alle überzeugen.
    Ich sagte zu Othelstan:
    »Sheriff. ich werde dir

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