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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verantwortung für
zwei weitere Menschen, die mir sehr nahestanden. Keinesfalls konnte
ich zur Burg hinaufreiten und dort laut sagen: »Seht her, ich
bin Atlan, der Mann, der daran schuld ist, daß ihr mit einem
Hypersender nach Kontakten und Rettung ruft.«
    »Ich freue mich mit dir auf die Burg!« sagte
Alexandra.
    Ich sah sie an; sie wurde jeden Tag schöner und ein bißchen
reifer. Sie ähnelte Gromell wirklich sehr erstaunlich, denn
beide Menschen sogen förmlich alles, was ich ihnen aus meiner
Welt und aus deren Zusammenhängen berichtete, in sich ein und
verarbeiteten es.
    Ich drückte den Kontakt in meinem breiten Armband, einen
falschen Edelstein, und fragte leise:
    »Arrow - gibt es Gefahren im Dorf?«
    Die Funkeinrichtung des Wolfes meldete sich augenblicklich und
erwiderte im unmodulierten Ton der Maschine:
    »Keine Gefahren. Zwei wandernde Mönche sind hier und
wollen übergesetzt werden. Gromell ist zufrieden.«
    »Verstanden. Weiter aufpassen.«
    Ich schaltete ab und lockerte die Zügel.
    »Wir können unbesorgt sein«, sagte ich. »Diese
Nacht werden wir gut schlafen können.«
    Die Strahlen der untergehenden Sonne blendeten uns, als wir in die
breite Straße einritten, an deren beiden Seiten die Häuser
standen, Türen und Fenster einander zukehrend, als wären
selbst die Häuser neugierig. Es war keine eigentliche Straße,
sondern eine Reihe von alten mächtigen Bäumen und ein
freier Platz voller Pfützen und Sand, Steinen und Grasbüschel.
Gromell stand in der Nähe des primitiven Hafens und winkte uns
mit dem Bogen. Zwei alte Frauen und ein vornübergebeugter,
unglaublich verrunzelter alter Mann sahen uns zu. Gänse
schnatterten, und irgendwo brüllte eine Kuh. Wir wurden wieder
etwas schneller, und schließlich trafen wir uns am Ende der
Straße. Heringsköpfe lagen herum und stanken erbärmlich.
Gromell sagte:
    »Die meisten jungen Leute sind draußen und fischen.
Ich habe verhandelt
    - wir können in diesem Schuppen hier schlafen, neben unseren
Tieren.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter und deutete auf die untergehende
Sonne.
    »Das bedeutet Aufgabenteilung. Mädchen, du machst bitte
unsere Lager und ein Essen zurecht, wir kümmern uns ums Gepäck
und vor allem um die Tiere. Aus den Sätteln, Freunde!«
    Ein alter Mann, eine alte Frau und ein schmutziges Kind kamen aus
einem kleinen Haus auf uns zu und starrten uns an. Ich blieb vor
ihnen stehen und sagte in meinem besten Sächsisch:
    »Wir danken euch, daß ihr uns erlaubt habt, im
Schuppen zu übernachten. Was wollt ihr dafür?«
    Es war immer dasselbe: Die Menschen waren früh gealtert und
sahen wie Greise aus, obwohl sie nicht älter als dreißig
oder vierzig Jahre Waren. Ich
    gab dem Mann ein großes Goldstück und wartete auf die
Antwort.
    »Herr«, sagte er, »das ist viel zuviel! Ihr seid
gnädig und großmütig.«
    Ein schlimmer Verdacht kam in mir hoch.
    »Ihr habt die Pest hier, guter Mann?« erkundigte ich
mich. Er schwieg lange, und in seine Augen kam ein verdächtiges
Funkeln. Dann nickte er mehrmals. Er murmelte resignierend:
    »Wir wissen nicht, ob es die Pest ist, Herr. Aber wir haben
vier kranke Männer hier. Wir sind nur hundert Leute und ein paar
mehr, aber wir sind sehr arm. Danke für das Gold. Ihr seid
barmherziger als die Mönche.«
    Ich sagte scharf:
    »Heute abend werde ich euch helfen. Wo sind die Mönche?«
    »Sie sind beim Einsiedler abgestiegen und warten dort, bis
Gurney sie übersetzt.«
    Ich ließ sie stehen und holte tief Atem. Dieses verwahrloste
Dorf war wie unzählige andere eine geradezu ideale Brutstätte
für Ratten, Pestflöhe und alle anderen Krankheiten. Der
Eiweißmangel in der täglichen Nahrung allerdings dürfte
hier nicht so groß sein, denn es gab viele Fischer hier, und
Fischeiweiß ersetzte sehr gut anderes Fleisch oder Eier. Es war
alles sinnlos; es gab bei zweieinhalb Millionen Menschen kaum eine
Möglichkeit, mehr als nur winzigen Teilchen davon zu helfen. Wir
sattelten die Pferde ab, schleppten die Packen in die Scheune und
halfen dem Mädchen, dann trieben wir die Tiere hinunter ans
Wasser, ließen sie saufen und säuberten sie sorgfältig,
striegelten sie im letzten Tageslicht und brachten sie dann auf eine
Uferweide, wo wir ihnen die Vorderfüße ankoppelten und die
Halfter an langen Leinen verbanden.
    »Zuerst essen - und dann?«
    Ich sah Gromell in die Augen und erkannte, daß er sich
ebenso um das Schicksal des Dorfes sorgte wie ich.
    »Dann werde ich versuchen, den Menschen zu

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