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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gottesmann«, erwiderte
ich. »Die Zeiten sind arg und sorgenreich. Wo drückt Euch
der Schuh?«
    Er fragte vorsichtig:
    »Ihr wollt nach Norden?«
    »So ist es«, erwiderte ich knapp.
    »Man sagte mir, Ihr und Eure Begleiter wollten die Burg
Diarmuid besuchen? Ist das richtig?«
    »Warum fragt Ihr mich aus, Bruder?« erkundigte ich
mich erstaunt. »Wollt Ihr mit uns reisen?«
    Er verdrehte die Augen und hob beide Hände abwehrend zum
Himmel.
    »Mitnichten, Edler! Diese Burg ist verdammt und der Sitz
böser Geister und wirrer Ideen. Glaubt mir! Dinge gehen dort
vor, von denen Ihr Euch nichts träumen lassen könnt. Nein,
wir wollen nicht mit Euch reisen!«
    Ich lehnte mich zurück und betrachtete den Mönch etwas
genauer. Was mir auffiel, waren seine dunklen, fanatisch wirkenden
Augen, die unter dichten schwarzen Brauen lagen und wegen der
Helligkeit zusammengekniffen waren. Dann, nach einigen Sekunden, in
denen ich den Mönch fragend anstarrte, riß er die Augen
auf und flüsterte aufgeregt, geradezu tödlich erschrocken:
    »Aber. Ihr habt. Eure Augen sind rot! Ihr seid ein Mann des.
Ihr seid einer von denen dort!«
    Er bekreuzigte sich und stand auf, brachte das Schiff ins
Schwanken, und ich lachte kurz:
    »Ihr braucht nicht zu erschrecken, Bruder«, sagte ich
beschwichtigend. »Ich bin ebensowenig ein Mann des Satans wie
Ihr; hätte ich sonst den Menschen der Siedlung geholfen?«
    Er war zutiefst verwirrt und schüttelte den Kopf. Dann
schwankte er zurück zu seinem Mitbruder, nahm dort ein Bündel
hoch und brachte es mir. Er wagte nicht mehr, mich anzusehen und
murmelte:
    »Ich bitte Euch, Ritter mit den roten Augen, nehmt diese
Kutte und das Buch mit; es gehört Bruder Vernon, der sich in den
Schlund der Hölle gewagt hat. Dieser Bruder, ein Mann voller
Unerschrockenheit, weilt auf Burg Diarmuid. Er erhält die neue
Kutte und das Buch als Geschenk seines Abtes von Kloster
Falconbridge. Übergebt ihm dies alles, wir bitten Euch.«
    Ich nickte und fragte zurück:
    »Verbreitet Ihr, Bruder, auch die Toleranz der Menschen
untereinander durch Eure geistliche Arbeit? Ich sehe, daß dies
nicht zu Eurer Heilslehre
    gehört -Unduldsamkeit hat schon viel graues Haar auf dieser
Welt beschert und viele Tote hervorgerufen. Geht, wenn Ihr es
vermögt, in Frieden!«
    Ich zog den kleinen Packen zu mir heran und drehte meinen Kopf,
sah hinaus aufs Wasser und bemerkte, daß wir in wenigen Minuten
an Land gehen würden. Der sandige Einschnitt war viel näher
gekommen, und jetzt fuhr auch ein anlandiger Wind in das Segel und
beschleunigte die Fahrt des plumpen Schiffes.
    Gurney spuckte ins Wasser und sagte leise:
    »Auf einem langen Weg, Herr, trifft man viele Menschen und
viele Dinge. Nicht alle sind erfreulich!«
    Ich schaute ihn verblüfft an und sagte mit uneingeschränkter
Zustimmung:
    »Für diese Bemerkung, Gurney, hast du ein Goldstück
verdient. Du sprichst die Wahrheit!«
    Ich unterdrückte den Wutanfall, den ich bei den letzten
Worten des Mannes in der dunklen Kutte beinahe nicht mehr hätte
kontrollieren können, stand auf und sah Alexandra an. Wenigstens
das Mädchen war ein erfreulicher Anblick. Dann stieß der
Kiel des Bootes ein erstesmal auf, und wir machten uns bereit, die
unruhigen Pferde zu halten.
    »Wir sind da!« sagte Gurney und hob das schwere Ruder
an. »Helft Ihr mir, Ritter?«
    »Gern!« sagte ich.
    Während die Mönche mit einigen kleinen Kupferpfennigen
ihre Überfahrt zahlten und ins Wasser sprangen, brachten wir
einige schwere Planken aus. Die Gottesmänner wateten an Land,
als verfolge sie der Leibhaftige, und wir brachten die Pferde
vorsichtig von Bord. Dann gab ich Gurney ein großes Goldstück.
    »Ich wünsche Euch für die nächsten Tage mehr
Glück, Herr, als Ihr brauchen könnt! Von hier sind es
zwischen sieben und zehn Tagen bis zum See.«
    Wir halfen Gurney, das schwere Boot flottzuschieben, und er winkte
lange, während wir die Tiere wieder sattelten und die Lasten
festschnürten. Dann saßen wir auf und ritten den Hang
hinauf.
    »Der letzte Teil unserer Reise beginnt!« sagte
Alexandra. »Dein Gesicht, Atlan. bist du wütend?«
    »Ein bißchen«, sagte ich leise. »Dieser
Mönch hätte mich beinahe meine ritterliche Allüre
vergessen lassen. Denken wir nicht mehr daran - in acht Tagen sind
wir vor den Mauern der Burg.«
    Ich befestigte die Kutte, in der das Buch eingewickelt war, mit
Riemen dicht hinter meinem Sattel, und genau im gleichen Augenblick
hatte ich die Idee, nach der ich in den

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