Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
letzten Tagen gesucht hatte.
    ***
    Wir ritten nach Norden, aber wir folgten einem alten, fast völlig
verwitterten und bewachsenem Pfad, der sich entlang des Strandes zog.
Die
    Erbauer dieser Straße, vielleicht die Römer, hatten
größte Umsicht walten lassen und den Weg über die
besten Strecken geführt.
    »Sogar die Steigungen sind abgeflacht worden!«
bemerkte Gromell voller Bewunderung. Seit dem langen, enthüllenden
Gespräch nach dem letzten Kampf hatten wir dieses Thema nicht
wieder berührt; die Schilderungen einer anderen Kultur, die ich
als didaktisches Mittel gebraucht hatte, stammten nicht aus der
ARKON-Welt.
    Alexandra ritt zu mir heran, hielt ihr Pferd dicht an meinem und
faßte mich unter den Arm. Ihr Gesicht war etwas sorgenvoll. Sie
flüsterte laut:
    »Atlan. freust du dich nicht, daß wir in ein paar
Tagen dort sind?«
    Ich blieb ernst und murmelte:
    »Doch, ich freue mich. Aber zwischen dem Erfolg und der
Stunde, in der wir die Mauern sehen, stehen noch schwere Probleme.
Aber wir werden es sicher schaffen, Alexandra!«
    Wir ritten sieben Tage, rasteten in den warmen und hellen Nächten
und trafen kaum einen Menschen. Wir sahen weder wandernde Mönche
noch Pestkranke, wir wurden nicht angegriffen, und auch die Gegend um
uns herum war friedlich und freundlich. Die Wärme nahm täglich
zu, obwohl wir jetzt schon ziemlich weit im Norden waren. Die Straße
führte entweder dicht am Ufer entlang, schnitt vorspringende
Halbinseln ab oder ging mitten in den schönsten Landschaften
immer wieder nach Norden. Wir kamen tadellos vorwärts und fanden
immer wieder schöne Rastplätze. Langsam änderte sich
der Charakter der Landschaft. Sie wurde karger, die Gewächse
waren niedriger, und das Grün wechselte immer mehr ins Schwarze.
Moose und Flechten wurden zahlreicher, Hochmoore tauchten auf, und
die Tierwelt zeigte ebenfalls andere Erscheinungsformen.
    »Eine gespenstische Gegend«, meinte Alexandra am Abend
des siebenten Tages. »Kalt und steinern und zerrissen.«
    »Aber nicht unfreundlich«, sagte Gromell.
    Wir lagerten an einer Quelle, umgeben von bemoosten Steinen. Mein
Falke raste inzwischen nach Norden und suchte den besten Weg zur
Burg. Um uns war nichts anderes als das Summen von Insekten, die
Schreie unsichtbarer Tiere, das Knacken in den Ansammlungen
hartrindiger Bäume. Eine Landschaft voller Frieden.
    »Morgen sind wir am Burgberg!« sagte Gromell.
    »Morgen werde ich mich verwandeln!« stellte ich fest.
»Es geht um sehr viel, Gromell. In einigen Tagen sehen wir
mehr. die Ahnen und das, was sie wußten.«
    »Morgen werden wir mehr Zeit füreinander haben, Atlan«,
sagte Alexandra.
    Sie schlief in meinen Armen ein. Der Wolf bewachte uns, die Pferde
waren ruhig, und in uns dreien wuchs die Erregung und die Erwartung
auf das Kommende. Für mich war die Burg gleichbedeutend mit der
Möglichkeit, Kontakt mit Wesen zu bekommen, die mich von diesem
barbarischen Eiland im Weltall wegholen konnten.
    Dann war es soweit. Hinter Felsen und kriechenden Gewächsen
schob sich, von dünnen Pappeln halb verdeckt, ein steiler,
schwarzer Felsen über ein dunkelbraunes Hochmoor empor. Er
wirkte wie eine unbezwingbare Insel. Ohne Übergang wuchs aus dem
Felsen ein einziger, runder Turm hervor, ebenfalls aus schwarzen
Granitfelsen gebaut, aus regelmäßigen Quadern. Er war
mindestens fünfzig Meter hoch und endete in einer gezackten
Brüstung, die etwas überstand.
    »Dort ist es. Der Weg führt im Zickzack zu einem
kleinen Ort. Dort halten wir an«, sagte ich. »Los,
weiter!«
    Auch die Tiere witterten einen Stall oder andere Menschen. Wir
ritten in einem scharfen Trab weiter, blieben zwischen den Hügeln
und wurden das deutliche Gefühl nicht los, daß wir von der
Burg aus beobachtet wurden. Zwei Stunden später erreichten wir,
vom Rauschen unsichtbaren Wassers begleitet, einen kleinen Fluß
mit glasklarem Wasser.
    Gromell warf einige Steine hinein und sagte:
    »Hier haben wir die Übereinstimmung mit der Landkarte,
Atlan! Der Fluß mündet in den Loch Cruachna Calecroe, und
unmittelbar an diesem See steht die Burg. Noch drei Stunden Weg.«
    »Eine Stunde bis zum Dorf.«
    » Weiter!«
    Wir folgten in einem langsamen Trab dem fast unkenntlichen Pfad.
Er schlängelte sich drei Meter vom Rand der Schlucht entlang,
die tiefer wurde, je mehr wir uns der dunklen Fläche des Sees
näherten. Das Bild, das sich vor uns ausbreitete, hatte etwas
Beängstigendes. Wir schwiegen beeindruckt, während die
ersten Rauchsäulen

Weitere Kostenlose Bücher