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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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überquellen. Es gibt keinen Gasthof und keinen
Mönch in diesem Dorf. Ihr müßt bei einem von uns
übernachten.«
    Ich sagte laut:
    »Möglicherweise bei dir, Freund ohne Namen. Ich bin
Ritter Atlan von Arcon; wir erwarten noch jemanden, der die Burg
besuchen will.«
    »Gern. Ich bin Exton, der Schmied. Ihr seid willkommen. Ihr
und Eure Pferde.«
    Wir stiegen ab, führten die Tiere in einen geräumigen,
hellen und wiederum auffallend sauberen Stall und sahen dann, daß
das Dorf doch nicht ausgestorben war. Eine ältere Frau erschien,
ein junges Mädchen, einige kleine Kinder. sie betrachteten uns
mit genau derjenigen Menge von gelassener Neugierde, die man
entwickelt, wenn man etwas betrachtet, das man ziemlich genau kennt.
Also hatten die Nachkommen der Stellaren Gäste hier eine Enklave
von Kultur und Zivilisation errichtet. Ich wurde immer neugieriger
auf das Innere der Burg. Die Pferde wurden versorgt, man schüttete
ihnen Hafer vor, Grünfutter und warf Stroh auf den Stallboden.
    Exton sagte, nachdem ich ihm fünf Goldpfennige in die offene
Hand gedrückt hatte:
    »Wir werden zusammen schlafen - meine Familie und ich. Ihr
könnt, Herr, zwei Zimmer haben. Sie sind freilich dürftig,
aber sauber. Wir helfen Euch mit dem Gepäck!«
    »Danke.«
    Der Junge und Exton halfen mir und Gromell, das umfangreiche
Gepäck in zwei Räume zu bringen, die große Fenster
besaßen und zum Hof hinausgingen. Wir sahen in einen Garten
hinein, der ebenfalls sehr kultiviert wirkte. Beide Zimmer besaßen,
was Alexandra und Gromell staunende Ausrufe entlockte, eine
Wasserleitung, ein Becken und einen Abfluß.
    Mir kam es keineswegs mehr verwunderlich vor; ich hatte schon
mehrmals für solche Einrichtungen gesorgt.
    »Ihr habt, meine ich, keine Pestkranken hier?«
erkundigte ich mich bei
    Exton.
    »Nein, Herr Ritter. Und wenn wir welche hätten, würden
die Ritter von Diarmuid sie heilen.«
    Gromell und ich sahen uns an und nickten uns verstohlen zu.
    »Können wir bei Euch etwas essen. später?«
fragte ich.
    »Wir werden Euch rufen!« versicherte Exton.
    Während wir unser Gepäck aufräumten und in den
Zimmern verstauten, schwiegen wir. Nachdem wir uns flüchtig
gewaschen hatten und in weichen, leichten Kleidern steckten, trafen
wir uns in meinem Zimmer. Es wurde schnell dunkel, und ich entzündete
mit meinem winzigen Feuerzeug den Leuchter mit den sechs duftenden
Wachskerzen. Dann sah ich nacheinander Alexandra und Gromell an. Ich
sagte leise:
    »Ihr wundert euch, nicht wahr?«
    »So ist es«, meinte Alexandra betroffen. »Ich
habe noch nie von einem so schönen und gepflegten Dorf gehört.
Auch habe ich nie ein solches Haus gesehen. Selbst die prächtigsten
Burgen sind ärmlicher und anders ausgestattet.«
    »Es ist also alles wahr, was du uns erzählt hast!«
meinte Gromell. Jetzt war er endgültig überzeugt.
    Ich sagte:
    »Die Männer auf der Burg - ich weiß nicht, wie
viele es sind, und ich weiß auch nicht, ob sie Frauen besitzen
- sind tatsächlich die Nachkommen von Menschen wie mir, die
irgendwann auf dieser Welt gelandet sind. Sie wissen viel mehr und
haben dafür gesorgt, daß dieses Wissen auch weitergegeben
wird. Ich muß noch heute abend die Burg aufsuchen. Der Wolf
bleibt bei euch. Wenn ich geklärt habe, ob uns die Männer
der Burg wohlgesinnt bleiben, hole ich euch oder lasse ich euch
holen.«
    Gromell sah ein, daß eine gewisse Vorsicht vonnöten war
und fragte zurück:
    »Du wirst also heute nach dem Essen zur Burg reiten?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich werde zu Fuß
gehen, wenigstens das letzte Stück. Und auf keinen Fall als
Ritter, denn man kennt mich. Tayac kam von dieser Burg. Ich werde
mich verkleiden.«
    Alexandra schloß: »Ich verstehe nichts mehr, Atlan.«
    Ich mußte grinsen. Sie würden verblüfft sein, wenn
ich meine Vorbereitungen beendet hatte.
    Ich begann damit, daß ich sehr genau aussuchte, was ich
brauchte und unauffällig mitnehmen konnte. Hatte ich einmal das
Burgtor passiert, galten radikal andere Maßstäbe als hier
unter den nichtsahnenden Bauern und Hirten. Ich behielt die Stiefel
an, zog eine andere Hose über die Beine und ein einfaches Hemd
über den Kopf. Dann löste ich eines der vielen Pülverchen
auf; eine schwarze, schillernde Flüssigkeit entstand. Ich cremte
mein Gesicht ein, dann scheuchte ich Gromell und Alexandra aus dem
Zimmer. Das dicke Buch mit dem ledernen Einband und den pergamentenen
Seiten wurde zurechtgelegt, einer der Dolche mit eingebautem
Projektor,
    einen kleinen

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