Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
raffiniert vorgehen! wisperte mein
Extrasinn.
    Ich hatte einen geringen Vorteil. Die Nachkommen der Stellaren
Gäste wußten mit Sicherheit, daß es einen Arkoniden
namens Atlan in der Zeit ihrer Urgroßeltern gegeben hatte. Aber
sie konnten sich nicht vorstellen, daß ich, besuchte ich sie,
derselbe Atlan war. Sie erwarteten mich also nicht, aber ich hatte
recht genaue Vorstellungen davon, was ich dort sehen und erleben
würde.
    Wir schossen zwischen den letzten Bäumen hervor, der Vogel
wurde langsamer, hielt in der Luft an und senkte sich dann langsam,
so daß ich den Boden betreten konnte. Ich löste die
Schlinge, warf sie im hohen Bogen in eine Schlucht und betrachtete
die Krümmung des helleren Weges, die an einem hellen Viereck
endete - dem Burgtor.
    »Falco!«
    »Gebieter?«
    »Du kreist über der Burg und behältst Gromell und
Alexandra, aber auch mich im Auge. Wenn jemand kommt, signalisiere es
mir.«
    »Verstanden.«
    Fast geräuschlos raste der Vogel durch die Luft davon, ein
Stück dicht über
    dem Boden, wich dann einem emporstehenden Felsen aus und schwang
sich in einer engen Spirale nach oben. Dort verschmolz er mit der
sternflimmernden Dunkelheit des Nachthimmels. Ich machte mich auf den
Weg.
    Minutenlang ging ich über Sand, kleine Steine, Grasbüschel
und Schotter. Das erste, was ich hörte, war Musik.
    Echte, alte Musik. Musik von den Sternen!
    Ich grinste und erinnerte mich nachdrücklich an meine Rolle
als Bruder. wie war eigentlich mein Name? Ich entschloß mich
für Vaughan; ein Name, dessen Klang mir sehr zusagte.
    Endlich stand ich vor einer Brücke. Sie bestand aus
sorgfältig bearbeitetem Holz, wurde von gutgearbeiteten Ketten
gehalten und war nicht hochgezogen. Sie fühlten sich also sicher
hier. Kein Wunder bei dieser abgeschiedenen Gegend, die man zudem
noch nach allen Seiten einsehen konnte. Ich hätte keinen
besseren Fleck aussuchen können. Langsam ging ich über die
Brücke und stand vor einem mächtigen, dreiflügeligen
Tor. Drei Flügel, auch eine Neuheit in dieser Zivilisation. Die
Bohlen waren mit rechteckigen Stahlplatten oder Eisenschindeln
beschlagen. Ich sah im schwachen Sternenlicht und in dem Schimmer,
der aus einem Erker hervorkam, die Nietenköpfe sehr deutlich.
Ich klopfte an das dicke Glas des Fensters und stellte mich voll in
das Licht. Erst jetzt überkam mich die Erregung.
    »Hier gut Freund!« rief ich. »Ich ersuche um
Nachtlager und Asyl!«
    Ich wartete. Schließlich sah ich einen Schatten, das Fenster
wurde geöffnet. Ein junges Gesicht wurde deutlich.
    »Wer seid Ihr?« fragte der junge Mann. Ich glaubte,
gewisse Ähnlichkeit mit den Ahnen feststellen zu können,
aber hier waren Irrtümer besonders leicht möglich.
    »Ich bin Bruder Vaughan, komme vom Kloster Falconbridge und
soll Bruder Vernon Grüße und ein Buch bringen. Mich
schickt der Prior des Klosters.«
    »Wartet hier, Bruder!« sagte mein Gegenüber. Ich
wartete. Über mir spannte sich ein mächtiger Quader, der
länger als neun Meter war und rechts und links auf den Tormauern
lag. Ein monolithischer Quader, auf dem ein Teil der Last ruhte, mit
der jener runde Turm auf den Felsen drückte. Schritte, die Musik
wurde leiser, Stimmen waren zu hören, einige Worte in
Interkosmo! Ich lächelte in mich hinein, bückte mich
wieder, und schließlich krachte ein schwerer eiserner Riegel.
Die schmale, gepanzerte Tür öffnete sich nach draußen.
Eine Silhouette eines bewaffneten Mannes hob sich scharf gegen das
Licht ab.
    »Tretet näher, Bruder!«
    Ich schob mich an dem Mann vorbei, sah mich blitzschnell um und
bemerkte an der Seitenwand eine Reihe von Halbkugeln aus milchigem
Material, aus denen das Licht kam. Das gerade verlegte Kabel
verschwand in halber Höhe in der Mauer. Die Decke bestand aus
weißem, schöngemasertem Holz, und der Boden war
gepflastert.
    »Ich komme in Frieden. Pax vobiscum!« sagte ich.
    »Friede auch mit dir, Bruder. Ihr seid auf der Wanderung?«
    Ich entgegnete würdevoll, während wir durch den Korridor
auf eine breite Treppe zugingen:
    »Ich habe, so es Ihm gefällt, das Ende der Wanderung
erreicht, das Ende im Norden nämlich. Ich war ein halbes Jahr
unterwegs und weiß nicht einmal mehr, wie es in Falconbridge
aussieht. Lebt Bruder Vernon noch?«
    Der andere Mann lachte kurz und versicherte gutgelaunt:
    »Besser denn je, Bruder Vaughan. Ihr habt schon gegessen?«
    »Unten im Dorf. Es ist ein schönes Dorf voller braver
Leute, Herr Ritter«, sagte ich demütig und lauernd.

Weitere Kostenlose Bücher