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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Aber
einen guten Schluck schlage ich Euch nicht ab. Der Burgberg ist lang
und steil.«
    »Aus gutem Grund!« war die Antwort. »Kommt
weiter!«
    Die Treppe war von einem schlicht und sauber gearbeiteten Geländer
gesäumt. An den Wänden hingen große Holztafeln mit
farbigen Bildern. Auch hier sah ich, daß die Techniken und die
perspektivische Aufteilung, der Bildaufbau und die Farben von Bild zu
Bild besser und schöner wurden. Wir stiegen die Treppe hinauf,
kamen unter einem riesigen Reifen vorbei, der aus Holz bestand und
mit falschen Kerzen bestückt war und ein angenehmes Licht
verbreitete. Es war deutlich zu merken: In dieser Burg stand ein
Generator, der die Einrichtung mit elektrischer Energie versorgte.
Eine zweite Treppe schloß sich an, und jetzt konnte ich auf
kleinen weißen Blättern verschiedene
Konstruktionszeichnungen bewundern. Schweigend betraten wir einen
großen, aber überraschend niedrigen Raum, in dem ein
leerer Kamin stand.
    »Ihr habt das schönste Schloß«, sagte ich
in ehrlicher Bewunderung, »das ich jemals gesehen habe. Ihr
seid gewiß sehr reich, Ritter, oder irre ich?«
    Ich erhielt eine überraschende Antwort:
    »Wir sind hier sechsundzwanzig Ritter und viele Frauen. Wir
alle arbeiten hart und sind nicht arm. Ihr habt unsere Leute im Dorf
gesehen?«
    »Sie sind allesamt gutgenährt und sehr zufrieden!«
erwiderte ich.
    Wir gingen weiter.
    Die Musik kam aus weiter oben liegenden Stockwerken. Ich konnte
mir unschwer vorstellen, daß sich dieser Turm in einzelne
zylindrische Ebenen gliederte. Jedenfalls war die Halle, die wir eben
betreten hatten, kreisrund. Tische und Stühle sah ich darin und
einige Personen, die ritterlich, aber nachlässig angezogen
waren. Mein Begleiter sagte ich einem fast unkenntlichen
Interkosmo-Dialekt:
    »Ein wandernder Bruder von Vernon - wir werden ihn nur
einige Tage lange zu Gast haben. Ich bringe ihn nach oben, zu Tayac.«
    Innerlich verkrampfte ich mich, aber ich rechnete damit, daß
mich Tayac nicht wiedererkennen würde. Ich verbeugte mich vor
den ausnehmend hübschen und gepflegten Frauen, vor den Rittern,
die sich mit Zeichnungen beschäftigten, und mein Begleiter zog
mich zu einer Treppe aus Holz, Eisen und Stahl, die nach oben führte.
Wir stiegen an drei anderen Ebenen vorbei
    und verließen die Treppe im fünften Stockwerk, von der
Ebene des Torturmes aus gesehen. Hier traf ich auf Bruder Vernon. Er
saß auf einem hochlehnigen Stuhl und hatte vor sich ein Stativ
stehen, an dem ein langes Fernrohr angeflanscht war.
    »Vernon! Hier ist Vaughan, ein Bruder von Euch!« sagte
mein Begleiter und schob mich in den halbdunklen Raum hinein.
    »Dank für alles!« murmelte ich, verbeugte mich
vor meinem Führer und ging bis zu dem breiten, weit offenen
Fenster. Ich blieb neben Bruder Vernon stehen, der seine Augen vom
Objektiv nahm und schnell aufstand. Er streckte mir beide Hände
entgegen und sagte leise:
    »Willkommen! Was bringt Ihr mir, Bruder?«
    Ich erwiderte vorsichtig:
    »Dieses Buch wurde mir übergeben. Aber ich bitte Euch,
fragt mich nicht viel über das Kloster aus - ich bin schon zu
lange von dort weg. Ich habe einen langen, ermüdenden Weg hinter
mir.«
    Er nahm das Buch, ging zu einer Wand und kippte einen Schalter.
Der Raum erhellte sich. Ich konnte eine einfache, aber gediegene
Einrichtung erkennen und eine Unmenge von gezeichneten Sternkarten
und vergrößerten Photos, die aber - so schien es mir auf
den ersten Blick - erhebliche technische Mängel hatten.
    »Ist die Furcht vor der Burg der Zauberer noch immer zu
spüren?« fragte Bruder Vernon. Er trug keine Kutte,
sondern war in weiche Stiefel, Wildlederhose und Leinenhemd
gekleidet. Nur sein sorgfältig ausrasierter Bart und das lange
Haar, vielmehr dessen Schnitt, ließen erkennen, daß er
kein Bauer oder Hirte war.
    Ich setzte mich und betrachtete intensiv das Fernrohr. Es war
einfach, aber gut gearbeitet. Dies war unzweifelhaft ein Ergebnis
langer Arbeit. Die Überlebenden mußten versuchen, aus
wenigen, sorgfältig ausgewählten Materialien und
ausgezeichneter Bearbeitung das Beste zu machen.
    »Ja, ziemlich deutlich, Vernon«, sagte ich. »Sogar
Ritter fürchten sich vor dem Zauber, aber sie konnten mir nicht
sagen, worin der Zauber besteht. Erstaunlich zu hören, Vernon,
aber erst in den letzten Tagen meiner langen Reise stieß ich
auf Menschen, die keine Angst vor der Burg hatten.«
    Jetzt, da sich meine Aufregung etwas gelegt hatte und es ruhiger
geworden war, hörte ich

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