Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
aus dem Dorf aufstiegen.
    Eine halbe Stunde verging.
    Ein fast geschlossener Kreis aus verschieden großen Felsen.
Sie schienen in wilden, skurrilen Formen aus dem Boden zu wachsen und
spiegelten sich scharf am fast schwarzen Wasser des Sees. Die
Wasserfläche war ein fast vollkommenes Ellipsoid - schwarz, ohne
die Spuren von Wind. Es spiegelten sich auch der spitze Kegel des
Burgberges und somit auch der ganz runde Turm. Ich musterte jede
Einzelheit dieses wilden Panoramas und erkannte schlagartig, daß
jetzt der letzte Akt dieses Vorhabens unmittelbar bevorstand.
    Richtig. Es kommt alles auf dich und deine Fähigkeiten an!
sagte mein Extrasinn.
    Ich wandte mich im Sattel um und sagte:
    »Ihr und die Pferde und fast alles Gepäck bleiben im
Dorf!«
    Alexandra und Gromell sahen mich überrascht an. Sie hielten
die Pferde an und starrten mir ins Gesicht. Sie konnten nicht
glauben, was sie eben gehört hatten. Ich nickte bekräftigend
und erklärte:
    »Ich werde euch meine Gründe erklären. Zuerst
müssen wir eine Art Versteck für euch finden.«
    »Ich begreife fast nichts«, murmelte Gromell
ärgerlich.
    »Keine Sorge - du wirst es ganz leicht begreifen können«,
schloß ich.
    Dann wurde unsere kleine Karawane wieder schneller, galoppierte
entlang des Weges, verschwand hinter Pappeln und Felsen und bog in
die gekrümmte Straße ein. Bereits der erste Blick zeigte
uns, daß sich dieses Dorf - ebenfalls dunkel unter riesigen
alten Bäumen und auffallend überlegt erbaut - von allen
anderen Siedlungen, die wir kannten, in bestürzendem Ausmaß
unterschied.
    Es war. geradezu modern!

15.
    Ich hielt mein Pferd an und richtete mich steil im Sattel auf.
    Gespenstisch! Das ist der letzte Beweis, falls du noch einen
gebraucht haben solltest! schrie mein Extrasinn.
    Rechts und links von unserer kleinen Gruppe befanden sich unter
den Kronen großer Bäume zwei Häuser. Sie waren aus
gebrannten Ziegeln auf einem Sockel aus Felsquadern errichtet und
besaßen schmale und schlanke Außenkamine. Eine der beiden
Essen rauchte leicht. Die Türen und die Fenster, in denen ich
echtes Glas erkennen konnte, zeigten hervorragende Handwerksarbeit.
Auch die niedrigen Mauern und die Gärten dahinter sahen so aus,
als habe man sie nach Baumustern und Vorschriften aus der Zukunft
angelegt; ich hätte dies alles entwerfen und bauen können,
nicht aber die Einwohner dieser Gegend. Die Dächer bestanden aus
gebündeltem Schilf, und das Vieh, das wir sehen konnten, befand
sich in einem erstklassigen Zustand.
    »Das. das habe ich noch nie gesehen!« murmelte Gromell
verblüfft.
    »Dein Großvater kam aus diesem Ort!« sagte ich
mit Nachdruck. »Er wußte viel mehr als die Bewohner von
Abergavenny.«
    »Ja, so muß es wohl gewesen sein«, sagte
Gromell. »Mein Großvater war Mortimer der Falkner.«
    »Vielleicht erinnern sich die Dorfbewohner an den Mann«,
mutmaßte Alexandra. Wir ritten langsam weiter. Jenseits des
Dorfes, das sich entlang eines breiten, sauberen Sandstreifens
erstreckte, ragte die finstere Burg in den fahlen Himmel des
Spätnachmittags. Keine einzige Wolke war zu sehen. Und auch kein
Mensch.
    »Etwas still hier!« bemerkte Gromell. »Aber das
wird sich ändern.«
    Er ließ den Zügel des Packpferdes los und ritt an das
nächste Haus heran. Er bückte sich aus dem Sattel und
klopfte mit der Faust gegen den Laden, der aus weißem Holz
bestand.
    »He, gute Leute!« rief er. »Niemand zu Hause?
Keine Furcht, wir sind Freunde!«
    Die Tür öffnete sich lautlos, und ein blonder Mann kam
heraus, gekleidet in saubere Hosen, halbhohe Stiefel und eine dunkle
Jacke mit auffallenden,
    weißen Nähten. Ich verhielt mich ruhig und betrachtete
jede Einzelheit sehr genau - alles konnte in den nächsten Tagen
wichtig sein. Lebenswichtig unter Umständen.
    »Guter Mann«, meinte Gromell und sprang mit einem Satz
aus dem Sattel. »Kennst du den Namen Mortimer der Falkner?«
    Der Angesprochene nickte schweigend, dann bequemte er sich zu
einer kurzen Antwort.
    »Den Namen kenne ich«, murmelte er. »Was wollt
ihr?«
    Gromell deutete auf die Tiere und auf Alexandra, dann sagte er:
    »Warum so unfreundlich, guter Mann? Wir wollen nur einige
Tage unsere Pferde ausruhen lassen und einige Tage gut schlafen. Wir
zahlen mit Gold, und wir zahlen nicht schlecht. Du könntest,
Mann, ruhig eine Spur weniger unfreundlich sein?«
    Der Mann nickte, grinste kurz und entgegnete lakonisch:
    »Nachdem ich das Gold gesehen habe, wird mein Herz vor
Freundlichkeit

Weitere Kostenlose Bücher