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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gefangen, Rex!
Fingerlang, aber zweifellos ein Fisch! Außer einigen Vögeln,
die wir gesehen haben, das bisher größte Lebewesen hier.
Vielleicht gibt es im Meer noch größere Fische."
    Die Antwort des Kommandanten verwirrte den Biologen.
    Rex sagte:
    „Wir werden sobald wie möglich starten und das fremde
Schiff genauer untersuchen. Wir müssen wissen, ob es noch
flugtauglich ist. Mit ihm werden wir zur Zeitmauer fliegen, zur
Grenze des anderen Universums. Was war mit dem Fisch, Targot?"
    Targot holte tief Luft.
    „Was soll mit dem Fisch sein? Er lebt noch, und ich werde
versuchen, ihn am Leben zu halten."
    „Gut. Wir sehen uns dann später."
    Kopfschüttelnd machte er sich daran, einen kleinen Tümpel,
der noch von einer Überschwemmung stammen mußte, mit dem
Kescher zu untersuchen.
    Inzwischen erhielt Rex einen Funkruf von Berenda.
    Die Stimme des Technikers klang schrill und aufgeregt.
    „In der Stadt geistert es, Rex! Stundenlang hat sich hier
nichts gerührt, und nun geistert es plötzlich!"
    „Es gibt keine Geister", widersprach Rex ruhig. „Was
ist geschehen?"
    „Fragen Sie Shen, Rex. Sie sollen nicht denken, ich wäre
übergeschnappt."
    „Was ist los, Shen?"
    Shens Stimme klang ruhiger und gefaßter.
    „Ich weiß nicht, ob es Geister sind, aber auf jeden
Fall
    sind wir nicht allein in der Stadt. Sie sind unsichtbar und
überall, und sie kümmern sich nicht um uns."
    „Wie willst du sie bemerken, wenn sie unsichtbar sind und
sich nicht um euch kümmern? Das ist doch purer Unsinn, Shen!"
    „Kannst du dich entsinnen, daß wir einmal über
die beiden unterschiedlichen Zeitdimensionen diskutierten? Wir
stellten fest, daß es zwischen uns und ihnen keinen Kontakt
geben kann, weil in der einen die Zeit zu schnell, in der anderen die
Zeit zu langsam vergeht. Wir wären für die anderen fast
bewegungslose Statuen, und sie wiederum müßten uns wie
vorbeihuschende Schatten vorkommen - und genauso kommen sie uns auch
vor. Rex, es gibt sie noch! Die Fremden sind nicht alle gestorben.
Einige von ihnen sind noch in der Stadt!"
    Rex gab nicht sofort Antwort. Er suchte nach einer
    Erklärung, aber er fand keine. Außer jener, die Shen
bereits gegeben hatte.
    „Die Stadt ist ein Trümmerhaufen, Shen. Wenn es noch
Fremde gäbe, so hätten sie ihre Stadt wiederaufgebaut oder
es erst gar nicht zum Verfall kommen lassen."
    „Wissen wir denn, was hier wirklich geschehen ist? Bisher
sind doch alles nur Vermutungen, mehr nicht. Wir stellen Theorien
auf, das ist alles. Die Praxis kann ganz anders aussehen."
    „Kommt zum Schiff zurück, Shen. Morgen werden wir die
Sache untersuchen. Kommt so schnell zurück wie möglich!"
    „Gut, wir kommen - aber bleibe auf Funkempfang."
    Rex bestätigte und sah in aller Ruhe zu, wie Targot mit
seinen Glasbehältern und Botanisiertrommeln vom Fluß
heraufkam. Er sah auf seine Uhr.
    In zwei Stunden würde es dunkel werden.
    Für die Fremden, wenn es sie wirklich noch gab, wären
das zweitausend Stunden.
    Unendlich viel Zeit, eine Überraschung vorzubereiten ...
    *
    „Es gibt nur eine einzige Erklärung dafür, warum
sie uns in Ruhe lassen", stellte Berenda fest, als sie gegessen
und
    die geheimnisvollen Vorgänge in der Stadt durchdiskutiert
hatten. „Darf ich eine neue Theorie aufstellen, ohne dabei die
bereits bestehenden umzuwerfen?"
    „Bitte, wir sind für jede Erklärung dankbar",
meinte Targot bereitwillig. „Anhören kann man sich ja
alles." Berenda achtete nicht auf die versteckte Ironie.
    „Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, ob die Umwelt
des Planeten sich der Zeitebene und damit dem Zeitablauf der Fremden
anpaßte, als diese noch hier weilten. Wir haben das bejaht und
fanden damit auch die Erklärung für die viel zu schnell
erfolgte Verwitterung der Gebäude. Als sie starben, folgerten
wir weiter, kehrte der Planet in seine ursprüngliche
Daseinsebene zurück. Soweit könnte alles stimmen. Nun
    jedoch tauchen auf einmal handfeste Beweise dafür auf, daß
es noch immer Fremde gibt, aber die Natur paßt sich ihnen nicht
an. Warum nicht?"
    „Das wollten wir an sich von Ihnen hören", sagte
Rex.
    „Als die Zivilisation der Fremden vor unbekannter Zeit
zusammenbrach, aus welchem Grund auch immer, erlosch auch ihr Einfluß
auf ihre Umwelt. Vielleicht wurde er durch Maschinen verstärkt
und manipuliert. Maschinen, die es nun ebenfalls nicht mehr gibt. Die
Überlebenden waren unfähig, die untergegangene Kultur und
Zivilisation wieder neu aufzubauen, vielleicht

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