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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schäden aus. Reisende kamen, wurden
geimpft, halfen mit oder zogen weiter. Wir säuberten den. Hafen,
und schließlich half uns die Natur. Es war am Abend des
vierundzwanzigsten Tages.
    Ein ungeheures Gewitter ballte sich vor den nahen Bergen zusammen,
zog stundenlang zwischen Küste und Gebirge hin und her und
entlud sich schließlich mitten über der Stadt.
    Blitze zuckten, unaufhörlich krachte der Donner. Ein kurzer,
aber gewaltiger Sturm fegte die
    Stadt sauber, ließ die Asche auf das Meer regnen, warf
Zweige und dürres Laub auf. Dann stürzten gewaltige
Wassermassen nieder und schwemmten alles, dem natürlichen
Gefälle innerhalb der Stadt folgend, in den Hafen. Der Fluß
überraschte uns mit einer kurzen, aber gefährlichen
Hochwasserwelle, die in den Hafen einmündete, einige Schiffe
versenkte und sämtliche Abfälle, das faulige Wasser, die
Kadaver und ungeheure Mengen Schmutz ins offene Meer schwemmte.
    Das Gewitter dauerte drei Stunden lang, dann regnete es bis
Sonnenaufgang.
    Es war wie ein Symbol: als die Sonne aufging, erstrahlte die
Landschaft in einem saftigen Grün, frischem Glanz und in hellen
Farben.
    Eine Art natürlicher Katharsis hatte stattgefunden - eine
allgemeine Reinigung vom Schmutz, von der Angst, von der Pest. Gegen
Sonnenaufgang starb der letzte Pestkranke dieser Stadt. Almeria war
gerettet ...
    Ich saß in unserem Zimmer; Alexandra schlief noch.
    Der Riegel war vorgeschoben, das Fenster weit offen. Frische,
duftende Luft kam herein. Ich hatte vor mir den Gürtel mit der
Fernsteuerung liegen und den Bildschirm, de mich mit der Optik und
dem Speicher von Zerberus verband, eingeschaltet.
    »Hast du Spuren gefunden?« fragte ich. Ein
bestätigender Impuls war die Antwort. »Ich brauche die
Bilder.«
    Der Speicher lieferte sie. Ich entdeckte im Verlauf der nächsten
beiden Stunden, daß der Fremde, der sich Concarneau nannte, mit
zwei Pferden der Mauren, einem prächtigen Sattel und schwerem
Gepäck, sich auf einer schmalen Straße befand. Als ich
meine Karten zu Rate zog, sah ich, daß die Richtung eindeutig
auf Bordeaux deutete. Der angebliche »reisende Gelehrte«
hatte offensichtlich gemerkt, daß in Almeria zwei Intelligenzen
aufgetaucht waren, die seine Verkleidung durchschauen konnten. Dann,
nur ganz kurz, tauchte auf dem Schirm ein anderes Bild auf: Zerberus
hatte auf einem Felsen gewartet, bis der Fremde unter ihm
hindurchgeritten war.
    Die Optik hatte für einige Sekunden das Gesicht erfaßt.
Ich hielt das Bild an und begann, das fremde Gesicht zu studieren.
    Schmal, mit mandelförmigen Augen. Die Haut war dunkel, als ob
der Fremde sein Leben lang in der Sonne gewesen wäre. Er trug
einen nach unten gebogenen Schnurrbart, der rechts und links des
Kinns in den Kinnbart überging. Das Gesicht war unverkennbar
menschenähnlich, aber die Augenpartie, die Falten entlang der
Nasenflügel, die Schläfen ... das war fremd. So fremd, daß
mein Logiksektor wisperte:
    Er ist nicht von diesem Planeten. Fraglich, ob die Ähnlichkeit
nicht künstlich herbeigeführt wurde.
    Ich würde das Gesicht niemals wieder vergessen. Ich sagte in
das winzige, eingebaute Mikrophon:
    »Zerberus - verfolge ihn noch zwei Tage lang, dann komme uns
auf dem Weg entgegen, den der Fremde genommen hat.«
    Wieder einzustimmender Impuls.
    Ich hatte genug gesehen. Der Klang meiner Stimme hatte Alexandra
geweckt,. und ich winkte sie heran. Wir betrachteten einige Minuten
lang wortlos das Gesicht auf dem Bildschirm, dann sagte sie: »Das
also ist der Mann, der deine einzige Hoffnung auf Rückkehr zu
den Sternen ist?«
    »Ja«, sagte ich. »Und wir werden ihm nach
Bordeaux in Frankreich folgen.«
    »Sofort?«
    »Nach einem Tag der Ruhe«, sagte ich.
    Ich versteckte die Ausrüstung wieder, dann schliefen wir noch
einige Stunden. Als wir wieder hinunterkamen in die Gaststube,
befanden sich nur zwei Personen darin. Der Wirt wartete neben
    einem prunkvoll gedeckten Tisch; offensichtlich hatten sie das
Geschirr, die Becher und Gläser und einen Teil des Essens in der
Stadt gesammelt. Die Lautenspielerin spielte unverdrossen und
vorwiegend heitere Melodien. Ein Strauß prächtiger Rosen,
die einst mit den Mauren aus Persien gekommen waren, stand zwischen
dem Geschirr. Ein seidenes Tuch aus Florenz, der Manufakturstadt für
Seide und Wolle, lag auf dem Tisch.
    »Der Tod ist aus der Stadt«, sagte der Wirt, »und
die Überlebenden danken dir.«
    Ich war gerührt; sie hätten tatsächlich an ganz
andere Dinge denken können. Ich

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