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PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo

PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo

Titel: PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie denn noch, nachdem Sie alles über
sich wissen?« fragte Michael.
    »Es gibt noch Lücken in meinem Gedächtnis —
Lücken und Widersprüche.« Sie machte eine energische
Bewegung mit dem Kopf, als wolle sie diese Gedanken abschütteln.
Sie blickte Michael an und sagte: »Aber schließlich
besitztjeder Mensch gewisse Erinnerungslücken.« »Sicher.«
Michael sah sie fest an, als er fragte: »Haben Sie schon Pläne
für die Zukunft? Die 20.000 Solar sind immerhin ein gutes
Fundament für die Gründung einer Existenz. Wenn Sie sie gut
anlegen, können Sie einige Zeit ein sorgloses Leben führen.«
    Samantha taute ganz unvermittelt auf. Sie hatte nichts mehr von
dem melancholischen, verschüchterten Mädchen an sich.
    »Ich möchte reich werden«, sagte sie. »Ich
möchte mit den 20.000 Solar an der Börse spekulieren und
reich werden. Ich werde Aktien kaufen, wenn sie billig zu haben sind,
und sie verkaufen, wenn sie am höchsten notiert werden. Ich
werde unglaublichen Reichtum scheffeln.«
    Michael musste lachen. Die Fröhlichkeit des Mädchens war
einfach ansteckend. Es war eine Freude, zu sehen, wie sie auflebte
und zu einem anderen Menschen wurde.
    »Passen Sie nur auf, dass Sie sich nicht verspekulieren«,
meinte Michael scherzhaft.
    Mit einem Schlage wurde Samantha wieder ernst.
    »Ich werde Vaters Geld nicht verjuxen, Mike«, sagte
sie. »Schließlich weiß ich, dass er zwei Millionen
Solar für die zwanzig Scheine bezahlt hat. Ich werde wieder zwei
Millionen daraus machen — wenn nicht zwanzig oder mehr. Glauben
Sie mir, Mike?«
    Michael machte ein zweifelndes Gesicht, aber er wollte ihr die
Illusion nicht mit einem Schlag rauben, weil er nicht wusste, wie
sehr sie daran glaubte.
    Statt dessen fragte er: »Wie kommen Sie überhaupt auf
die Idee, IhrVater hätte für 20.000 Solar zwei Millionen
zahlen müssen, Sam? Klingt das nicht ein wenig unlogisch?«
    Sie legte die Stirn in Falten. »Ich weiß es eben,
Mike. Das muss doch genügen, nicht wahr?« »Vielleicht,
vielleicht aber auch nicht. Jedenfalls scheinen Ihre Erinnerungen
noch nicht vollständig zu sein. Versprechen Sie mir, dass Sie
sich auch aufTerra in ärztliche Behandlung

    begeben werden?«
    Sie nickte, aber der Ernst war aus ihren Augen verschwunden, dafür
blitzte der Schalk in ihnen auf.
    »Ich werde mich in psychische Behandlung begeben«,
versprach sie, schränktejedoch ein: »Aber erst, wenn ich
mein Vermögen beisammen habe.«
    Michael belächelte ihre Naivität.
    Zwei Monate später lächelte er nicht mehr. Denn da war
Samantha Lund zwanzigfache Millionärin.

    Kaum aufTerra angekommen, schrieb sich Michael auf der Universität
von Terrania-City ein. Nach seiner allgemeinen Ausbildung im
Ezialistischen Institut von Umtar strebte er nun ein Studium für
die Fachgebiete Kosmonautik und Hochenergie-Maschinenbau an.
    Michael stürzte sich mit wahrem Feuereifer in sein Studium.
Er vergaß darüber seine Umwelt in einem Maße, dass
es schon beängstigend war.
    Er pflegte zu langjährigen Freunden keinen Kontakt mehr.
Seine Eltern, die sowieso die meiste Zeit über in
Regierungsgeschäften unterwegs waren, bekamen ihn kaum mehr zu
Gesicht. Selbst seine Zwillingsschwester Susan, die er über
alles liebte und der er immer seine geheimsten Gedanken anvertraut
hatte, sah ihn während der nächsten Zeit nur gelegentlich.
Das Mädchen Samantha Lund, mit ihren hochfliegenden Plänen,
hatte er bereits vergessen. Er wusste, dass die Behörden sie
ohne große Schwierigkeiten hatten einreisen lassen und dass sie
anschließend ihr Vorhaben, an der Börse zu spekulieren,
wahr machte. Über ihre Erfolge oder Misserfolge war er nicht
unterrichtet.
    Dieses Kapitel war für ihn abgeschlossen. Er dachte überhaupt
nicht mehr an Samantha Lund. Er wurde erst wieder an sie erinnert,
als er eines Tages das Videogerät einschaltete, um
Weltnachrichten zu hören. Das war am 29. September 2423. Am
nächsten Tag sollte er mit einem Schulschiff zu einer
vierwöchigen Exkursion in die nähere Galaxis starten. Er
wollte sich entspannen und geistig einmal »vollkommen«
abschalten.
    Er wunderte sich nicht schlecht, als der Sprecher ein Interview
mit dem »Goldmädchen« Samantha Lund ankündigte.
Aber noch überraschter war Michael, als umgeblendet wurde und
die Kamera Samantha einfing. Sie hatte sich zu einer elegantenjungen
Dame herausgemausert. Ihre Kleidung zeugte von Geschmack, ihr Make-up
war raffiniert, sie strahlte Selbstsicherheit aus.
    Nachdem sie sich gesetzt

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