Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo

PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo

Titel: PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Hypergramm. Es war aufUmtar, der Hochburg des
Ezialismus, aufgegeben worden und stammte von seinem Freund Slim
Buru.
    WENN DU ZEIT UND LUST HAST, DANN KOMME ZUR ERFINDERMESSE NACH
UMTAR. 12. - 26. JANUAR. WÜRDE MICH FREUEN. HABE SELBST
AUSGESTELLT. IN FREUNDSCHAFT SLIM.
    Michael sah zu, dass er alle familiären und
gesellschaftlichen Verpflichtungen bis zum 8. Januar erledigen
konnte. Dann packte er seine Koffer und flog an Bord eines
Kurierschiffes der USO, das zufällig den Drei-Finger-Nebel zum
Ziel hatte, nach Umtar.
    Slim Buru erwartete ihn bereits auf dem. Raumhafen von Maragod,
der Hauptstadt Urntars, und nahm ihn mit in sein Haus, das nahe des
Messegeländes lag.

    »Du kannst hier wohnen, solange du willst«, sagte Slim
Buru aufgeräumt und merkte gar nicht, dass sich Michaels Gesicht
vor Enttäuschung verzog.
    Michael konnte nicht begreifen, dass sich Slim in solcher Umgebung
wohl fühlte, für ihn selbst hatte die Aussicht, vierzehn
Tage oder mehr in diesem Haus verbringen zu müssen, nur wenig
Verlockendes.
    Von außen hatte das Haus einen recht normalen Eindruck
gemacht. Es lag nur zwei Querstraße von Maragods Prachtstraße,
der Flensh Tringel Avenue, entfernt. Außerdem konnte man zu Fuß
in zehn Minuten das Ezialistische Institut undjenes Areal erreichen,
wo sich noch vor einem Jahr ein Rummelplatz befunden hatte und
wojetzt die Erfindermesse untergebracht war. Alle diese Vorteile
wurden unbedeutend, wenn man das Haus betrat.
    »Hast du es von einem wahnsinnig gewordenen Wissenschaftler
gemietet?« erkundigte sich Michael arglos. Das war ein Fehler
gewesen.
    Slim Buru war eingeschnappt. »Das Haus war eine trostlose
Bruchbude, bevor ich einzog.
    Erst ich habe es beseelt, ich habe es in langer Mühsal so
umfunktioniert, bis es das wurde, was esjetzt ist: eine Stätte,
wo sich das Genie eines Forschers entfalten kann.«
    Michael war anscheinend kein Genius, denn er würde sich hier
sicher nicht entfalten können. Er war sogar der Meinung, dass er
früher oder später überschnappte, wenn er hier längere
Zeit verbringen musste.
    Das Haus war in der Art eines Bungalows ohne Obergeschoss gebaut.
Früher mochte es ein halbes Dutzend Räumlichkeiten besessen
haben. Aber Slim hatte die Trennwände niedergerissen, so dass es
nur noch einen Raum gab, in dem sich die »Intimzellen«
befanden. Darunter waren das Bad, die Toilette und die Ruhelager zu
verstehen. Bis hierher hatte Michael noch nichts einzuwenden, denn
die Grundidee eines einzigen Wohnraumes, in dem andere Wohnbereiche
wie Inseln untergebracht waren, hatte etwas für sich. Aber Slim
war noch weiter gegangen — zu weit! Er hatte den Wohnraum zu
seiner Arbeitsstätte gemacht. Aber nicht, dass er vielleicht
eine »Arbeitszelle« geschaffen hätte, o nein, der
ganze große Raum von 150 Quadratmetern war sein »ezialistischer
Wirkungsbereich«.
    Das sagte alles, aber vielleicht bedarf es doch eingehenderer
Beschreibung. Der Ezialismus ist die »Extra Zerebrale
Integration« und beschäftigt sich mit allen vom Menschen —
und, mit Einschränkung, von Extraterrestriern —je
geschaffenen Wissensgebieten. Ein Ezialist sollte Biologe, Ethnologe,
Kosmosoziologe, Klempner und Psychologe sein; er sollte etwas von
Medizin, Xenologie, Anthropologie und Geophysik verstehen — die
Aufzählung ließe sich beliebig fortführen. Und
entsprechend seinem Interessen- und Wissensbereich sollte auch sein

    Laboratorium von allem etwas beinhalten. Daran hatte sich Slim
strikt gehalten. Wenn von ihm gewünscht wurde, er solle die
physikalische Altersbestimmung irgendeines Gegenstandes vornehmen, so
brachte man ihn so wenig in Verlegenheit, wie mit der Bitte, Schuhe
zu besohlen. Er besaß Flüssigkeits-Oszillations-Messgeräte
und ein Klein-Spektrometer ebenso wie einen Schusterleisten.
    Der 150 m 2 große Wohn- und Wirkungsbereich war
ein einziger Alptraum.
    »Im Augenblick beschäftige ich mich mit der Cytologie«,
verkündete Slim und enthüllte vor dem verblüfften
Michael ein Regal, das über die ganze eine Wand reichte und in
dem gut fünfzig Terrarien standen. Kein einziges davon war leer;
in ihnen hausten fremdartige Insekten, die Michael nicht einmal dem
Namen nach kannte. Oder doch — von einer dieser ungeheuerlichen
Insekten hatte er schon gehört. Es war eine Riesenwespe von der
Pionierwelt Tanglies, die ihre Brut mit Vorliebe in menschlichen
Körpern unterbrachte.
    Michael wurde schreckensbleich. Er war überzeugt, es hier
keine einzige Nacht auszuhalten.

Weitere Kostenlose Bücher