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PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo

PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo

Titel: PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aber Slim tröstete ihn.
    »Du wirst sehen, es ist nur eine Sache der Gewöhnung.«
    Sie machten es sich draußen auf der Terrasse gemütlich
und tauschten gemeinsame Erinnerungen aus. Die Zeit verging schnell,
und Michael gelang es sogar, nicht an die Schrecken zu denken, die
seiner im Wohnzimmer harrten. Aber als die Dämmerung anbrach und
Slim darauf drängte, dass sie zu Bett gehen sollten, begann
Michael wieder ein seltsames Gefühl in der Magengegend zu
verspüren. Er versuchte, Slim umzustimmen, aber er war
unnachgiebig.
    »Hast du vergessen, dass morgen der zwölfte Januar
ist?« erinnerte er. »Da wird die Erfindermesse feierlich
eröffnet, und wir müssen topfit sein.«
    »Du hast dich unglaublich verändert, seit unserer
letzten Begegnung, Slim«, sagte Michael bedauernd.
    »Das stimmt«, gab Slim Buru zu. »Ich bin nicht
mehr der Springinsfeld, der gedankenlos die Tage an sich
vorüberziehen lässt. Jetzt über die nutzlos vertane
Zeit zu hadern, wäre dumm. Aber ich habe mir vorgenommen, meine
Zukunft ausgefüllter und sinnvoller zu gestalten. Deshalb
verschrieb ich mich mit Haut und Haaren dem Ezialismus. Die Extra
Zerebrale Integration duldet keine halben Sachen. Man muss sich ihr
entweder voll und ganz widmen, oder man sollte die Finger von ihr
lassen.«
    »Und denkst du nicht manchmal an Myhra, Manya und die
anderen?« fragte Michael den Freund.
    Slim grinste. »Natürlich.« Er wurde wieder ernst.
»Aber wenn die Erinnerung an sie zu übermächtig wird,
dann hole ich mir ein interessantes Versuchstierchen und gehe in der
Forschungsarbeit vollkommen auf. Verstehst du das, Michael?«
    Michael nickte, obwohl er nicht ganz verstand. Sein Leben sinnvoll
zu gestalten, mussteja nicht unbedingt heißen, auf gewisse
Annehmlichkeiten gänzlich zu verzichten. Wahrscheinlich hatte
sein Patenonkel Reginald Bull recht, wenn er sagte, dass sich nur ein
bestimmter Menschenschlag für den Ezialismus eignete: Nur wer
einen Schuss Genialität und einen Schuss Wahnsinn,
Realitätsbewusstsein und im gleichen Maße
Wirklichkeitsentfremdung besitzt, kann ein guter Ezialist werden.
    Michael hätte nie geglaubt, dass ausgerechnet Slim zu diesem
Menschentyp gehörte.
    Sie schlossen sich für die Nachtjeder in eine Schlafzelle
ein. Michael konnte noch lange kein Auge zutun. In der Dunkelheit
schienen ihn riesige Facettenaugen anzustarren, Klauen nach ihm zu
greifen und Rüssel sich nach ihm zu strecken . . .
    *
    Auf dem Gelände der Erfindermesse gab es hundert Pavillons,
in denen fast dreihundert Aussteller untergebracht waren. Es handelte
sich dabei durchwegs um Ezialisten. Die größte

    Erfindung war ein quaderförmiges Gebilde von der Größe
eines Zweifamilienhauses. Es hieß »Allzweck-Versorger«
und konnte einen einzelnen Mann für fünf Jahre — und
injeder Umgebung — am Leben erhalten. Die kleinste Erfindung
war eine daumengroße Kapsel und wurde »SOS-Implo«
genannt. Es war ein Sprengkörper, der nach der Zündung in
einer Implosion verging. Dabei entstanden fünfdimensionale
Schockwellen, die noch in dreißig Lichtjahren Entfernung
angemessen werden konnten. Der »SOS-Implo« war also ein
recht wirksamer Rettungsanker für Schiffbrüchige.
    Slim stellte im Studentenpavillon aus. Seine Erfindung besaß
die Größe einer mittleren Drehbank. Das Gerät bestand
aus unzähligen Teilen, die Michael fast alle irgendwie bekannt
vorkamen, deren Zweck in dieser Anordnung für ihn aber
unergründlich war. Er sah Glasbehälter mit oder ohne
Flüssigkeiten, Schaltpulte und Okulare von
Elektronenmikroskopen. Nach vorsichtiger Schätzung legte er den
Wert der verarbeiteten Teile mit 100.000 Solar fest. Das
Ezialistische Institut aufUmtar ließ sich die Experimente
seiner Schüler etwas kosten!
    »Hm«, machte Michael beeindruckt, als er vor dem
eigenwilligen Gerät stand.
    »Es ist ein Cyto-Exkret-Katalysator«, erklärte
Slim und sah Michael erwartungsvoll an.
    »Eine umwerfende Erfindung«, sagte Michael unsicher.
    »Willst du mich auf den Arm nehmen, oder weißt du
tatsächlich, was unter einem Cyto-Exkret-Katalysator zu
verstehen ist?« sagte Slim ärgerlich.
    Michael lächelte. »Nun, nicht genau, aber bestimmt ist
dieses Gerät für die Zellforschung und die
Stoffwechselforschung in der Zoologie von großer Bedeutung.«
    Slim wirkte daraufhin versöhnlicher. »Ich hoffe es,
Michael. Immerhin, die Idee, von der ich bei der Konstruktion
ausgegangen bin, sie ist zumindest großartig. Ich bin von der
Voraussetzung

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