PR TB 097 Das Jahr Der Zombies
jetzt ebenfalls spüren.«
»Dennoch müssen wir stoppen«, sagte Hel-Tulata
und gab Gegenbeschleunigung.
»Aber sie werden doch nicht gegen ihre Brüder kämpfen!«
rief Franklin Kendall.
Im selben Augenblick fielen ihm die Berichte über die Kämpfe
auf Ischgol ein. Dort hatten Söldner der Tarey-Bruderschaft
gegen Blues gekämpft, aber die Blues sollten nach dem Bericht
eines USO-Spezialisten über die gleiche Superkonstitution
verfügt haben wie die Helotha-Kämpfer der
Tarey-Bruderschaft.
Die Tatsache, dass die LORTOTEM von Helothas in der Gestalt von
Maahks überfallen worden war, machte es sehr wahrscheinlich,
dass auch die Blueskämpfer auf Ischgol Helothas gewesen waren.
Und sie hatten sich mit Helothas in menschlicher Gestalt einen
Kampf auf Tod und Leben geliefert!
Daraus ließen sich eine Menge bedeutsamer Schlüsse
ziehen, doch im Augenblick zählte nur der Schluss, dass auch die
Maahk-Helothas gegen Menschen-Helothas kämpfen würden —
und dass das Enterkommando der LORTOTEM gegen die wahrscheinliche
Übermacht der Maahk-Helothas keine Chance besaß.
Noch einmal leuchtete der Bildschirm des Hyperkoms auf. Wieder
wurde ein Maahk im Trivideokubus abgebildet.
»Hier spricht Grek-1«, sagte er. »Es stimmt
also, dass es auch Helothas in menschlicher Gestalt gibt.«
Diesmal sprach er ein einwandfreies Interkosmo. »Ich hörte
ein Gerücht über die Kämpfe auf Ischgol, glaubte es
allerdings nicht. Aber warum werden Helotha-Kämpfer als
Handelsschiffer beschäftigt? Unser Beruf ist der Kampf.«
»Sprechen Sie mit ihm!« flüsterte Kendall
Hel-Tulata zu. Er zog sich aus dem Bereich der Bilderfassung zurück
und holte seinen Recorder aus der Kabine.
Hel-Tulata richtete sich steif auf und entgegnete:
»Du irrst dich, Bruder. Die LORTOTEM ist nur als
Handelsschiff getarnt. In Wirklichkeit sind meine Brüder und ich
auf dem Weg nach Arkon, um unseren dort versklavten Brüdern eine
wichtige Botschaft zu überbringen.«
»Ihr werdet nicht nach Arkon kommen, Bruder«,
erwiderte
der Maahk-Helotha. »Wir haben Befehl, soviel Handelsschiffe
wie möglich aufzubringen und die Besatzungen zu töten, und
einem Helotha bleibt nichts anderes übrig, als seine Befehle
auszuführen. Ich hoffe, euer letzter Kampf wird ein guter Kampf
sein.«
Franklin Kendall war in die Zentrale zurückgekehrt. Er schob
die Spule mit dem Tigergebrüll in das Abnahmefeld. Dann wälzte
er sich herum. Sein Blick suchte die Augen Hel-Tulatas und stellte
eine stumme Frage.
Der Helotha schüttelte leicht den Kopf.
Franklin verstand, warum Hel-Tulata ablehnte. Wahrscheinlich wären
die Maahk-Helothas umgestimmt worden, wenn Hel-Tulata ihnen von der
Deklaration der galaktischen Personenrechte berichtet hätte.
Aber sie hatten die LORTOTEM überfallen, und Hel-Tulata war zu
stolz, um dem Kampf auszuweichen.
Kendall blickte zu Hel-Ukrina, der die Kontrollen des Hyperkoms
bediente, und flüsterte: »Abspielen! Mit größter
Sendekapazität ausstrahlen!«
Hel-Ukrina nahm die entsprechende Schaltung vor. Kurz darauf
erscholl aus dem Empfangssektor des Hyperkoms ein Entsetzensschrei.
Kendall sprang auf und blickte in den Trivideokubus.
Grek-1 lehnte in seinem Sessel. Die Tentakelarme vollführten
unkontrollierte Bewegungen. Hel-Tulata beschleunigte die LORTOTEM und
unterrichtete das Enterkommando. Hel-Pruvo schickte einen Zugstrahl
zum Walzenschiff und hielt es fest. Es gab keine Gegenwehr, obwohl
das Walzenschiff den Zugstrahl sicher hätte kompensieren können.
»Offenbar ist drüben die Rundrufanlage mit dem Hyperkom
gekoppelt worden, damit die Besatzung das Gespräch ihres
Kommandanten mit dem gegnerischen Bruder mithören konnte«,
sagte Burke.
»Ich spüre vielfaches Entsetzen.«
»Sie spüren es auch?« fragte Hel-Tulata
verwundert.
»Er ist ein starker Empath«, erklärte Jakosh
Rawlins.
»Was meistens unangenehm ist«, sagte Eddie Burke
gepresst. Sein Gesicht war bleich. Er nestelte an der Medobox an
seinem Gürtel, nahm ein Injektionspflaster heraus und presste es
gegen seinen Nacken. Wenige Sekunden später erholte er sich. Die
Fähigkeit der Empathie war neutralisiert.
Die LORTOTEM legte an dem Walzenschiff an. Hel-Tulata erteilte
seinem Enterkommando den Befehl, das Schiff zu besetzen und jeden
Widerstand auszuschalten.
Dann wandte er sich an Kendall.
»Es wird notwendig sein, die Sendung einzustellen, sobald
meine Männer das Walzenschiff betreten, Kendall. Sie würden
ebenfalls von dem Tigergebrüll desorientiert,
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