PR TB 097 Das Jahr Der Zombies
obwohl sie wissen,
dass es sich nur um eine Konserve handelt.«
»Aber dann würden die Maahk-Helothas sich wieder fassen
und Gegenwehr leisten«, entgegnete Franklin. »Ich möchte
nicht, dass jemand getötet wird.«
Hel-Tulata ging nicht sofort darauf ein, sondern gab Hel-Ukrina
einen Wink, die Abspielung zu beenden. Dann erst wandte er sich
wieder Kendall zu.
»Es dauert mindestens eine Minute, bevor die Maahk-Helothas
wieder aktionsfähig sind, und auch
dann werden sie Orientierungsschwierigkeiten haben. Ich kenne es
aus eigener Erfahrung. Meine Männer werden nach Möglichkeit
ihre Gegner nicht töten, sondern nur paralysieren. Allerdings
schlage ich vor, die Piraten nicht laufen zu lassen.«
»Das habe ich auch nicht vor«, erwiderte Kendall. »Sie
haben die Besatzung eines Springerschiffes auf dem Gewissen und
müssen entsprechend bestraft werden. Andererseits handelten sie
in dem Glauben, jeden Befehl ihres Eigentümers widerspruchslos
erfüllen zu müssen. Das kompliziert die Sache.«
»Mich würde interessieren, wer der Eigentümer der
Maahk-Helothas ist und warum er Piraten in der Gestalt von Maahks
einsetzte«, murmelte Noowee Logan.
»Helothas in der Gestalt von Menschen, Blues und Maahks«,
flüsterte Jakosh Rawlins. »Das schließt ein
natürliches evolutionäres Entstehen der Superkämpfer
aus. Bleibt die Entführungshypothese. Ich frage mich nur, warum
man auch Maahks entführte und Bedingungen aussetzte, unter denen
ihre Nachkommen auch für maahksche Begriffe zu Superwesen
wurden. Das setzt doch die Verwendung eines zweiten Planeten voraus,
da Maahks und Menschen nicht auf ein- und demselben Planeten leben
können.«
In diesem Moment meldete sich der Anführer des Enterkommandos
aus dem Walzenschiff und löste einen Teil von Jakoshs Problem.
»Wir haben die Besatzung überwältigt. Es gab drei
Tote auf der Gegenseite und zwei Verletzte bei uns. Aber hier
herrscht eine normale Sauerstoffatmosphäre. Das sind gar keine
Wasserstoffatmer, Hel-Tulata.«
Hel-Tulata reagierte gelassen auf diese Mitteilung.
»Desto besser für uns«, antwortete er. »So
können wir die Gefangenen wenigstens ohne Schwierigkeiten
unterbringen. Schaffen Sie sie herüber, stellen Sie die
Aufzeichnungen der Positroniken sicher und bereiten Sie das
Walzenschiff zur Sprengung vor!«
Er wandte sich an Kendall.
»Vielleicht gibt es in den Unterlagen einen Hinweis darauf,
wer die Maahk-Helothas bestellte und als Piraten einsetzte. Wohin
werden wir die Gefangenen bringen? Wir können sie doch nicht
nach Arkon mitnehmen.«
»Wir bringen sie nach Smallground. Das liegt zwischen hier
und Boszyks Stern. Dort gibt es einen Stützpunkt der Solaren
Abwehr, so dass die Gefangenen gleich an die richtige Adresse kommen.
Aber wir dürfen sie nicht der SolAb übergeben, ohne sie
über die PersonenrechtsDeklaration zu informieren.«
»Selbstverständlich, Kendall«, erwiderte
Hel-Tulata. »Es wird allerdings sehr schlimm für die
Piraten sein, wenn sie erkennen, dass sie im Auftrage eines
ungesetzlichen Herren nach ungültigen Befehlen Verbrechen
begingen, die ihre neue Freiheit wieder illusorisch machen.«
Franklin Kendall seufzte.
»Das ist ein schwer lösbares Problem. Die
Maahk-Helothas sind gleichzeitig Opfer und Täter. Ich fürchte,
es gibt kein Gesetz, das diesen Umstand berücksichtigt. Wer
mordet, muss bestraft werden, aber ist ein Sklave für seine
Taten verantwortlich, wenn er nie einen freien Willen entwickelt hat
oder sein freier Wille durch eine entsprechende Konditionierung
blockiert wurde?« Niemand erwiderte etwas darauf. Bedrückt
und schweigend verfolgten die IPC-Diplomaten die Übernahme der
Gefangenen. Hel-Tulata aber ging zu ihnen, um ihnen mitzuteilen, dass
sie ihre neue Freiheit bereits verspielt hatten, bevor sie ahnten,
dass es für sie so etwas wie Freiheit geben könnte.
*
Der diensthabende Funkoffizier des Stützpunktes blickte
erstaunt drein, als Franklin Kendall ihn aus einem Orbit um
Smallground anrief und den Kommandanten zu sprechen verlangte.
Wahrscheinlich erlebte der Mann es zum erstenmal, dass sich ein
Zaliter bei einem SolAb-Stützpunkt meldete.
»Oberst Patatalo ist beschäftigt, Mr. Kendmurall«,
sagte er abweisend. »Sagen Sie mir, worum es geht.«
Kendall antwortete nicht sogleich, denn der Name Patatalo
beschäftigte ihn.
»Heißt Ihr Kommandant mit Vornamen Killilua?«
fragte er.
»Ich weiß zwar nicht, warum Sie das interessiert, aber
es ist auch kein Geheimnis«, antwortete der
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